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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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auf Shaíria, denn das ganze Land war erfüllt von der Erkenntnis des Wortes. Ja, das Buch der Prophetie hatte alles verändert.
    Auf der ganzen Insel gab es handgeschriebene Kopien des Wortes, und die Propheten genossen im ganzen Land hohes Ansehen. Denn sie waren die Einzigen, die die geheimnisvollen Worte des Buches lesen und verstehen konnten. Das Original des Buches der Prophetie wurde seit tausend Jahren von Herrscher zu Herrscher weitergereicht, und König Kyros hatte vor über zwanzig Jahren beschlossen, nebst den bereits bestehenden Tempeln einen besonderen Tempel zu errichten, in dem das wertvolle Original dieses Buches aufbewahrt werden sollte.
    Der Bau des Kyros-Tempels, wie man ihn nannte, dauerte fünfzehn Jahre. Der imposante Tempel war am Rande der Königsstadt Vardja errichtet worden. Er lag auf einem Felsenriff unmittelbar am Meeresstrand, und wenn die Abendsonne glühend rot im Meer versank, tauchte sie den Tempel in ein zauberhaftes Licht. Es sah aus, als hätten die Steine Feuer gefangen.
    Vorne in der Marmorhalle, dort, wo das aufgeschlagene Buch der Prophetie auf einem Tisch und das flammende Schwert auf einem Altar lagen, waren zwei geschnitzte Sessel mit hoher Lehne für das königliche Paar aufgestellt worden. Der König und die Königin setzten sich und gaben ihren Dienern mit der Hand ein Zeichen, dass sie bereit waren. Die Diener ließen die Menschenmasse bis zu einer Absperrung in die Halle eintreten und wiesen sie an, sich in eine Reihe zu stellen. Der ganze Raum war erfüllt vom Schreien und Weinen von Säuglingen.
    Das erste Ehepaar wurde durch die Absperrung gelassen. Mann und Frau warfen sich vor dem König und der Königin nieder. Die Frau streckte ihnen ihr Kind entgegen, und Königin Keyla nahm das schreiende Bündel in ihre Arme und versuchte es zu beruhigen.
    «Wie ist sein Name?», erkundigte sich die Königin.
    «Marcos, Eure Hoheit», antwortete die junge Mutter und sah auf. «Er ist unser erstes Kind.»
    «Und ihr würdet euren Erstgeborenen tatsächlich an euren König abtreten und auf das elterliche Recht verzichten?», fragte der König und strich dem kleinen Marcos mit dem Finger über sein winziges Gesichtchen, das ganz rot war vom Weinen.
    Der Vater des Kindes hob den Blick. «Ja, das würden wir, Eure Hoheit», sagte er und gab sich Mühe, seine Stimme nicht schwermütig klingen zu lassen. «Wir sind sieben Tage quer durchs Land gereist, um Euch unseren Sohn zu weihen. Nehmt ihn, wenn es Euch beliebt. Er soll Euer sein.»
    Der König und die Königin betrachteten das Kind. Dann warf der König seiner Gemahlin einen Blick zu, worauf sie kaum merklich den Kopf schüttelte und der Mutter den Säugling zurückgab.
    «Ihr habt einen wunderschönen Jungen zur Welt gebracht», sagte sie sanft. «Sorgt gut für ihn.»
    Die Augen der Mutter leuchteten. «Das werden wir, Eure Hoheit», sagte sie und drückte den kleinen Marcos fest an ihre Brust. Die Erleichterung und Freude, ihren Sohn wiederzuhaben, waren weit größer als die Enttäuschung, dass ihr Kind nicht auserwählt worden war, um später einmal König zu werden.
    «Und vergesst nicht, euer Kind von den Propheten segnen zu lassen, bevor ihr geht», ergänzte der König mit einer großzügigen Geste.
    «Danke, Eure Hoheit», murmelten die jungen Eltern, während sie sich in gebückter Haltung rückwärts entfernten. Die Diener ließen das nächste Paar vortreten. Auch dieses war jung, und das Kind, ein Winzling mit dunklen Haaren, lutschte an seinem Daumen und schlief friedlich.
    «Er heißt Janosh, Eure Hoheit», sagte die Mutter und überreichte ihn der Königin.
    Die Königin hielt ihn eine Weile im Arm und reichte ihn ihrem Gemahl weiter.
    «Janosh», wiederholte der König und sah sich den kleinen Knirps eingehend an. Schließlich, nach einem prüfenden Blickkontakt mit der Königin, reichte er ihn dem Vater zurück. Der Kleine nuckelte weiter an seinem Daumen.
    «Habt Dank für euer Vertrauen», sagte die Königin. «Geht in Frieden und lasst euren Sohn beim Ausgang von den Propheten segnen. Aus eurem Janosh wird bestimmt einmal ein großartiger Mann werden.»
    Die Eltern des kleinen Janosh lächelten stolz und zogen sich in ehrfürchtiger Haltung zurück, während bereits das dritte Ehepaar vor dem König und der Königin niederkniete, um ihnen sein Kind zu weihen. Wieder nahmen es sowohl König wie auch Königin in den Arm, wieder betrachteten sie es abwägend, und wieder gaben sie es den Eltern zurück. Und so

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