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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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geliebtes Buch stecken und weiterträumen.»
    Sie durchquerten das Schloss und kamen zu den Stallungen. Ein Stallbursche war dabei, die Boxen auszumisten. Als er die beiden Prinzen kommen sah, nahm er die Mütze vom Kopf und verneigte sich.
    «Sattelt unsere Pferde!», befahl ihm Drakar. «Mein Bruder und ich reiten aus.»
    Der Stallbursche verschwand eilends, um dem Wunsch des Prinzen zu entsprechen.
    «Was hast du diesmal ausgeheckt?», fragte Arlo neugierig und verfütterte seinen Apfel einem Pferd. Drakar warf das Kerngehäuse seines Apfels auf den Boden und zog Arlo am Ärmel hinter sich her.
    «Ich zeig’s dir.» Er führte ihn zu einer leeren Pferdebox. In deren Mitte stand ein relativ großer, unförmiger Gegenstand, der mit einem weißen Tuch zugedeckt war. Drakar trat feierlich daneben.
    «Unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen sehr fortschrittlich. Wir wissen, wie man Schwingungen einfängt, um über weite Entfernungen miteinander zu kommunizieren, oder wie man Schallwellen auf Hörscheiben speichert. Wir haben Techniken entwickelt, um die Zeit zu messen, die Sterne zu erforschen oder Bilder mit chemischen Dämpfen auf Papier festzuhalten. Doch eines ist uns bisher nicht gelungen.» Er machte eine Pause, um die Bedeutung seiner Worte noch mehr herauszustreichen, und wölbte stolz seine Brust.
    «Mein lieber Bruder. Hiermit präsentiere ich dir meine neuste Erfindung. Eine Erfindung, die die Welt revolutionieren wird: das Lichtrad!»
    Mit einer ruckartigen Bewegung riss Drakar das Tuch von dem Gegenstand, und zum Vorschein kam ein eigenartiges Gefährt auf drei Rädern. Zwischen zwei großen Wagenrädern war eine Art Liegesitz angebracht, und ein drittes, kleineres Rad befand sich sechs Fuß weiter vorne, als wäre es bereits vorausgeeilt. Es war an einer Holzlatte befestigt und ebenfalls mit dem Sitz verbunden und konnte mit einer handlichen Lenkung gesteuert werden. Hinter dem Sitz steckte eine lange Bambusstange, an deren Ende zwei dünne Stäbe festgebunden waren, die sich fast berührten. Mehrere Drähte gingen davon weg und endeten in einem unübersichtlichen Wirrwarr an der Achse der Räder.
    «Wow», machte Arlo und musterte das seltsame Dreirad eingehend. «Eine Minikutsche.»
    «Keine Minikutsche, Arlo. Das hier ist ein Lichtrad. Es erzeugt Licht. Künstliches Licht.»
    «Künstliches Licht?»
    «So ist es.» Drakar glühte vor Begeisterung. «Wenn die Räder sich schnell genug drehen, entsteht zwischen diesen beiden Stäben ein Lichtbogen, und sie beginnen zu glühen.»
    Arlo war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. «Und das funktioniert wirklich?»
    «Natürlich tut es das.»
    «Ich meine, ohne dass das ganze Teil dabei in Flammen aufgeht?»
    Drakar verschränkte beleidigt die Arme. «Du traust mir aber auch gar nichts zu. Ich hab wochenlang daran herumgetüftelt. Und du wirst mein Zeuge sein, dass meine Theorie stimmt.»
    «Theorie? Heißt das, du hast das Ding hier …»
    «Lichtrad, wenn ich bitten darf.»
    «Ich meine, du hast das Lichtrad noch nicht getestet?»
    «Nein. Aber das tun wir jetzt. Und ich weiß auch schon den perfekten Ort, wo ich die nötige Beschleunigung erreichen kann: am Mohnberg.»
    Arlo sah seinen Bruder entsetzt an. «Du willst damit den Mohnberg hinunterfahren? Bist du verrückt geworden? Du wirst dir alle Knochen brechen!»
    Drakar grinste abenteuerlustig. «Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, Bruderherz. Keine Sorge, bevor ich in den Fluss stürze, bremse ich selbstverständlich ab.»
    «Ja. Selbstverständlich», nickte Arlo und warf einen skeptischen Blick auf die Erfindung seines Bruders. «Und was ist, wenn die Bremsen versagen?»
    Drakar winkte ab. «Du klingst wie Mutter. Seit Vaters Tod ist sie noch sensibler geworden.»
    «Sie hat Angst, du könntest dich irgendwann ernsthaft verletzen bei deinen gefährlichen Experimenten.»
    «Ich weiß, ich weiß. Es wäre ihr lieber, ich wäre so wie du.»
    «Das hat sie nie gesagt.»
    «Nein, gesagt nicht, aber gedacht.»
    «Jede Mutter würde sich Sorgen machen, wenn ihr Sohn sich mit zwei Bettlaken Flügel bastelt und aus dem Turmfenster springt. Damals hast du dir nur den Knöchel verstaucht. Aber genauso gut hättest du dir das Rückgrat brechen können.»
    «Hab ich aber nicht.»
    «Nein, hast du nicht. Aber deine Erfindungen werden von Mal zu Mal größer, und dein Leichtsinn auch.»
    Drakar lächelte spitzbübisch. «Ist ja rührend, wie du dich um mich sorgst, Brüderchen. Aber ich bin kein Baby

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