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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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natürlich. Ich dachte weiters an Rosis Worte, wonach es einer mit schwarzem Hemd und schwarzer Brille war, der Darjeeling-Silke angestochen und ihr den Braten ins Rohr geschoben hatte. Und ich erinnerte mich daran, was Silke zu ihrer Freundin gesagt hatte: Dass es im Dezember so weit sein würde. Es war also vom zeitlichen Ablauf her durchaus möglich, dass der Kerl sie kennengelernt und geschwängert hatte, als er sie für seinen Artikel über den guten Menschen vom Brunnenmarkt besucht hatte, der im Februar erschienen war, wie man auf der Seite noch sehen konnte.
    Fügte sich also nun eins ins andere?
    Wenn wir jetzt noch in der heutigen Gosse ein paar schöne Fotos vom Mord an Issik Alejew sehen würden, dann hätte Gutti vielleicht nicht nur dem Fotografen das Telefon zurück in seine Hände gelegt, sondern vielleicht sogar – dem Mörder?
    * * *
    Ich fragte Lemmy: „Hast du mal ein Telefonbuch?“
    „Von wann?“
    „Von nach dem Krieg wäre super.“
    Er holte es, ich blätterte bis H wie Himmelfreundpointhner und fand den Sportsfreund, der gleich in der Nähe drüben in der Grundsteingasse wohnte. Es dämmerte bereits, als Gutti und ich auf die Straße traten. Die Abdullahs hatten schon begonnen, ihre Gestänge auf den Gehsteig zu werfen, auf dem auch schon die frische Gosse herumlag. Ich hob sie auf, und tatsächlich:
    Trafikant erschiesst Huberpark-Schläger – Tat war angekündigt!
    Ich dachte: Seltsam. Monatelang hatte die Gosse für Danner getrommelt und gegen die Türken. Und nun war aus dem schlichten Türken eine vielschichtige Persönlichkeit namens „Huberpark-Schläger“ geworden, und dem aufrechten Recken unterstellte man plötzlich Planung und Absicht.
    Ich wollte noch ein weiteres kleines Teilchen ins Puzzle fügen, von dem ich mir erhoffte, dass es vielleicht passen würde. Zehn Minuten später waren wir draußen am Wilhelminenberg bei der Abzweigung zur Klinik. Wir stiegen aus, der Mast, den Hildchen mir beschrieben hatte, stand noch da, aber das Rad – oder Moped! – war weg. Der Besitzer hatte es vermutlich selbst abgeholt, das war zu erwarten gewesen. Ich kniete mich trotzdem hin und tastete ein wenig herum, im hohen Gras neben der Straße lagen noch genug Teile, die zu dem Rad gehört haben mussten. Ich hob ein paar Schrauben auf, und dann – eine Klingel.
    Ich stand auf und zeigte sie Guttmann, dann klingelte ich und erfreute mich an ihrem Klang, bis er fast wahnsinnig wurde und mich anschrie: „Hör endlich auf damit, du Spinner!“
    Ich erzählte ihm die Geschichte dazu: „Als du mich vorgestern Früh angerufen hast, da habe ich noch geschlafen, du erinnerst dich. Normalerweise bin ich um diese Zeit aber längst wach, weil mich Darjeeling-Silke mit dieser Klingel an ihrem Elektrofahrrad immer aus dem Schlaf holt, sie macht mich damit fast wahnsinnig. Gestern aber fuhr kein Elektrofahrrad über den Brunnenmarkt, und niemand klingelte und weckte mich auf, denn das Fahrrad war hier, weil Hildchen es zu Schrott gefahren hatte.“
    Das Problem beim Überführen von Mördern waren ja oft die fehlenden Beweisstücke, und hier hatten wir eines.
    * * *
    Eine volle Mulde wurde gerade weggeschafft, eine leere hingestellt. Ich stand im Toyota hinter dem Lastwagen in der Grundsteingasse, es dauerte, bis wir weiterkamen. Ich baute uns einen schönen Ofen und zündete ihn an. Das Ganze hatte jetzt eine andere Qualität, weil ich nicht mehr alleine rauchen musste, während mich der Dicke neben mir so komisch anschaute, als wäre ich ein kompletter Freak. Guttmann inhalierte jetzt selbst ein paarmal kräftig, und dann fragte er: „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“
    Ich sagte: „Was?“
    „Das mit Lemmys Gras!“
    „Hab’ ich doch!“
    „Na gut. Aber warum hast du mich dann nicht gezwungen, es zu rauchen?“
    „Hätte ich denn sollen?“
    „Ja, verdammt!
    Wir kamen zu dem Haus, in dem Himmelfreundpointhner wohnte, ich blieb in zweiter Spur stehen. Ein Netz verhüllte die Sicht auf das Gerüst, das Stemmen der Hiltis war ohrenbetäubend und würde den ganzen Tag nicht mehr aufhören.
    Durch Schmutz und Staub tapsten wir ins Innere, im Stiegenhaus standen die Kinderwägen einer neben dem anderen geparkt und gegen den Staub mit Plastik verhüllt. Eine erste Mutter begegnete uns, die ihren Nachwuchs hier wegschaffte, hinaus in den Kindergarten für Wunderkinder. Alles ganz Burberry, Che Guevara zierte das Bandana des Kindes, er war scheinbar der Neue bei den Barbapapas. Und

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