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Das Schwert des Sehers

Das Schwert des Sehers

Titel: Das Schwert des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Loy
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Aber   … ich konnte nicht zulassen, dass sie durch die Tür kommen, zu dem Fräulein, und zu dir   …«
    »Es ist gut«, sagte Lacan. »Du hast es geschafft. Wir alle haben es geschafft. Nessa ist hier, und wir haben die Kerle vertrieben. Mein Vater soll zur Hölle fahren!«
    »Gut«, murmelte Valdar. »Gut   …« Er verstummte.
    »Valdar?«, fragte Lacan. Er spürte, wie Valdars Blick sich verschleierte. Hilfe suchend blickte er sich zu Nessa und Sobrun um. Aber Valdar war noch bei Bewusstsein. Er sah zu Lacan auf und lächelte. »Weißt du was, Junge?«, flüsterte er. »Es war den Preis wert. Ich habe die Magie gespürt   … Ich habe dich damit gerettet   … Es hatte alles einen Sinn.«
    Lacan kniete auf dem Pflaster und hielt den Kopf seines Mentors immer noch, lange nachdem er Valdars letzten Atemzug gehört hatte. Schließlich legte Nessa ihm die Hand auf die Schulter.
    »Also hatte ich recht«, sagte sie. »Der alte Mann war einHexenmeister. Aber er hat seine Kräfte genutzt, wie es eines Ritters würdig gewesen wäre   – er ist gestorben, als er die Pforte verteidigt hat, hinter der seine Kameraden waren.
    Wenn diese Krieger hindurchgelangt wären   … Ich nehme an, ich verdanke ihm mein Leben.«
    »Wenn diese Krieger hindurchgelangt wären, hätte der ganze Kampf anders ausgehen können«, stellte Sobrun fest.
    Lacan blickte auf. »Nein«, sagte er. »Macht keine Heldengeschichte daraus. Das ist kein Trost. Valdar war wie ein Vater für mich. Er wollte diese Macht niemals gebrauchen, die er heute hier gezeigt hat. Das hat er selbst mir gesagt, vor einiger Zeit auf meinem Gut. Er war kein solcher Mensch. Kein Hexenmeister und kein Held. Es ist nicht richtig, was mit ihm passiert ist!«
    Nessa schnaubte. »Wenn ich auf deinem Landgut mit dir darüber gesprochen hätte, allein gegen einen Schildwall zu reiten, der mit acht Schritt langen Spießen gespickt ist, was hättest du dann wohl dazu gesagt? Ich wette, du hättest mir erzählt, dass du das niemals tun wolltest. Dass es dumm wäre, und wahnsinnig.
    Und doch hast du es heute getan. Bereust du es etwa?«
    Lacan schüttelte den Kopf. Es war dumm und wahnsinnig gewesen. Aber irgendjemand hatte diesen Schildwall aufbrechen müssen, sonst wären noch viel schlimmere Dinge geschehen. Wie hätte er damit weiterleben können, wenn er gezögert hätte und wenn der Kampf deswegen verloren gegangen wäre und seine Freunde den Tod gefunden hätten?
    Er wechselte einen Blick mit Nessa. Die nickte.
    Ihre Stimme wurde sanfter. »Dein alter Verwalter hat dieselbe Entscheidung getroffen. Vielleicht wollte er nichts dergleichen tun, als er daheim vor dem Kamin saß. Doch ich bin überzeugt davon, er wollte es heute tun. Weil es heute das Richtige war.
    Raube ihm nicht diese Entscheidung. Beleidige ihn nicht, indem du ihn zu einem bloßen Opfer machst. Wir können um ihn trauern, aber er hat es verdient, dass er für seine Taten in Erinnerung bleibt   … nicht für das, was mit ihm passiert ist. Er war vielleicht kein Ritter, aber er war ein Held.
    Jedenfalls für mich. Ich werde sein Andenken ehren und nicht vergessen, was er für mich getan hat.« Lacan atmete tief durch. Dann erhob er sich und winkte Sobrun heran.
    »Komm, wir heben ihn auf dein Pferd. Du kannst ihn zurück zum Gasthaus bringen und ihn aufbahren lassen. Ich werde weiter in der Stadt nach den Mördern suchen!«
    Nessa fiel ihm in den Arm. »Wir bringen ihn zu meinen Gastgebern«, widersprach sie. »Die Leerwieters und die anderen Pfeffersäcke in der Stadt sollen auch erfahren, wem sie es zu verdanken haben, dass heute keine blutrünstige Horde mit scharfen Schwertern zu ihnen auf die Empore gestürmt ist.
    Außerdem sollte niemand von euch allein durch die Stadt reiten. Morgen mögt ihr Helden sein   – aber bis jetzt wissen nur wenige, was ihr getan habt, und viel mehr wissen, wer ihr seid.
    Bei all dem Misstrauen im Volk könntet ihr rasch mit den Feinden in einen Topf geworfen werden. Ich denke, wir sollten zusammenbleiben.«
    Lacan sah sie an. »Ja«, sagte er. »Wir sollten zusammenbleiben.«

EPILOG
    E s ist vorbei. Den Schwertgöttern sei Dank.«
    Dauras und Meris waren aus der Stadt entkommen, als das Getümmel auf den Straßen immer größer wurde. Keiner hatte mehr überblicken können, wer gegen wen kämpfte. Die Männer des Kanzlers waren ohne Führung, dennoch würde es eine Weile dauern, bis Meerbergen sich wieder beruhigte.
    Sie hatten ihre Tiere zurücklassen müssen

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