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Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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auf drei Mägde. »Ihr helft den Bauern beim Unkrautjäten auf dem Feld unten am Weiher.«
    »Ja, Herr.« Die drei verließen die Küche so schnell, dass sie Rauchschwaden hinter sich herzogen.
    »Du und du.« Der Finger richtete sich auf Klara und mich. »Kümmert euch um den Kräutergarten.«
    »Ja, Herr.« Wir folgten den anderen. Der Eingang war so schmal, dass Klara sich mit ihrem gewölbten Bauch an Karl vorbeidrängen musste. Er beachtete sie nicht.
    »Du und du …«, fuhr er fort.
    Als wir den Hof betraten, stieß ich erleichtert den Atem aus. Klara hielt ihr Gesicht in den Wind und ließ den Schweiß trocknen.
    »Er kennt noch nicht einmal unsere Namen, oder?«
    Ich ergriff ihre Hand. »Komm, wir haben lange genug getrödelt.«
    Die Gemüse- und Kräutergärten lagen hinter dem Haupthaus. Ein schulterhoher Holzzaun schützte sie vor Schweinen und Hühnern, eine Vogelscheuche vor Krähen und Raben.
    Vater Ignatius hatte alle Schwarzvögel vor einigen Jahren exkommuniziert, und seitdem hielten sie sich vom Kloster fern, doch über der Burg kreisten sie immer noch Tag für Tag. Wahrscheinlich reichte unsere Frömmigkeit nicht aus, um sie zu vertreiben.
    Ich zog das Tor zu den Gärten auf. Die Kräuterbeete waren nach dem Winter von Unkraut überwuchert, die Gemüsegärten bereits gesäubert. An St. Kiliani waren dort Rüben gesät worden, an St. Gregorii Erbsen. Einige Bäuerinnen aus dem Dorf zupften frisches Unkraut aus den Furchen, Kinder mit Steinschleudern hockten in der Sonne und warteten auf Krähen. Wir winkten einander zu, dann setzten die Frauen ihre Arbeit fort.
    »Er kennt uns doch schon, seit wir so klein waren«, sagte Klara, als sie mir durch das Tor folgte. Sie hielt eine Hand kniehoch über den Boden.
    »Wer?« Ich zog das Tor hinter ihr zu und griff nach dem Strick, mit dem man es am Pfosten befestigen konnte.
    »Karl der Kleine natürlich. Sollte man da nicht meinen, dass ihm wenigstens ein paar Namen geläufig wären?«
    »Er ist ein wichtiger Mann«, sagte ich, während ich den Strick festzurrte. »Unsere Namen spielen für ihn keine Rolle, außer …«
    Ich unterbrach mich, als ich sah, wie der Schultheiß den Küchentrakt verließ, stehen blieb und sich umdrehte. Er sprach mit jemandem, der von der offenen Tür verdeckt wurde.
    »Außer?«, fragte Klara.
    Der Schultheiß schüttelte den Kopf, nicht ablehnend, eher wie jemand, der gerade von einer großen Dummheit erfahren hatte. Dann wandte er sich ab. Ich wartete einen Moment, aber die Person, mit der er gesprochen hatte, folgte ihm nicht.
    »Außer was?«, wiederholte Klara.
    »Außer«, begann ich, während sich eine unangenehme Kälte in meinem Magen ausbreitete, »jemand tut nicht, was er will.«
    Wir arbeiteten den ganzen Vormittag, jäteten Unkraut und lockerten die Erde auf, während die Sonne unsere gekrümmten Rücken wärmte. Anfangs redeten wir noch ein wenig, doch je müder und hungriger wir wurden, desto schwerer fielen die Worte. Es war eine anstrengende Arbeit, vor allem für Klara, die sich zwischendurch immer mal wieder aufrichtete, den Rücken durchdrückte und stöhnte.
    »Setz dich doch ein wenig in die Sonne«, sagte ich nach einer Weile zu ihr. »Ich kann allein weitermachen.«
    »Schon gut.« Sie warf einen Blick in den Himmel. Die Sonne stand fast schon im Zenit. »Dauert ja nicht mehr lange.«
    Kurz wandte sie den Kopf und sah zu den Bäuerinnen hinüber. Ich verstand sofort, was sie damit sagen wollte. Wir kannten die Bäuerinnen zwar, die im Gemüsegarten arbeiteten, aber nicht sonderlich gut. Klara wollte nicht der Faulheit bezichtigt werden, weder hinter ihrem Rücken noch vor dem Schultheiß. Also bückte sie sich wieder und zog Wurzeln aus dem Boden.
    Ich versuchte keinen Neid zu empfinden, wenn ich an Klara dachte. Sechs Kinder hatte sie ihrem Mann schon geboren, keines war gestorben, das siebte würde im Sommer kommen, und niemand zweifelte daran, dass es ebenfalls überleben würde, egal, ob eine schwarze Katze seinen Weg gekreuzt hatte oder nicht. Klara war gesegnet. Auf den Feldern, die sie und ihr Mann Kurt bestellten, kam es nie zu Missernten, ihr Hof war trotz der Nähe zum Rhein im Vorjahr von den großen Überschwemmungen verschont geblieben, und selbst nach strengen Wintern hatten sie noch so viel Getreide übrig, dass sie es nicht mit Eicheln oder Bucheckern strecken mussten; ich wusste das, weil Kurt mir im Februar heimlich einen Sack Roggen vorbeigebracht hatte. Weder er noch Klara sprachen

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