Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)
konnte im Großen und Ganzen gehalten werden. Großer Lichtblick war einmal mehr das SF-Magazin INTERZONE , ein hervorragendes großformatiges Magazin, das seit Ausgabe 194 von Andy Cox redaktionell betreut wird, in gewohnter Top-Qualität präsentiert wurde und in dem wieder Beiträge von Nachwuchsautoren und renommierten bekannten SF-Größen im ausgewogenen Mix zu finden waren. 2011 sind wieder die regulären sechs Ausgaben auf den Markt gekommen. Ebenfalls sechs Ausgaben sind von BLACK STATIC erschienen, das wie INTERZONE beim Verlag TTA PRESS erscheint und ebenfalls von Andy Cox herausgegeben wird. Vier Ausgaben erschienen von JUPITER , hrsg. von Ian Redman. Und vom 2004 aus der Taufe gehobenen Magazin POSTSCRIPTS des Verlags PS Publishing (hrsg. von Peter Crowther) gab es wieder vier ebenfalls höchst interessante Ausgaben, sowohl als Normalausgabe als auch signiert und auf 200 Exemplare limitiert. Der Vollständigkeit halber erwähnt werden müssen noch die kanadischen SF-Magazine NEO-OPSIS (auch 2011 nur eine Ausgabe) und ON SPEC (2011 nur 3 Nummern) sowie ANDROMEDA SPACEWAYS IN-FLIGHT MAGAZINE (2011 4 Ausgaben) aus Australien.
DIE DEUTSCHE SF-SZENE 2012/2013
Im deutschen Sprachraum hat sich in den letzten Jahren der Markt für phantastische Literatur überaus positiv entwickelt, hatte es doch von 2006 bis 2009 alljährlich eine kontinuierliche Steigerung bei der Zahl der jährlichen Publikationen gegeben und war dem geringen Rückgang im Jahr 2010 im darauf folgenden Jahr mit über 3000 genrespezifischen Publikationen ein neues Rekordergebnis für die deutsche Phantastik-Szene gefolgt. Und trotz aller Unkenrufe in Branchenblättern gab es 2012 eine erneute, wenn auch mikroskopisch kleine Steigerung, womit erneut ein neues Rekordergebnis erzielt wurde. Aber man muss dabei auch fairerweise dazusagen, dass es ohne die gewaltige Steigerung bei den Print-on-Demand-Anbietern sicherlich einen nicht unbeträchtlichen Einbruch bei den im Jahr 2012 neu erhältlichen Titeln gegeben hätte. Man denke nur an Amazons neues Publish-on-Demand-Programm CREATESPACE, das erst zur Jahresmitte so richtig anlief und in dem 2012 bereits weit mehr als 150 Genre-Titel käuflich zu erwerben waren, was man andererseits aber nicht 1 : 2 umlegen kann, weil sicher etliche Titel dort eine neue Heimat gefunden haben, die sonst bei einem der anderen Book-on-Demand- oder Druckkosten-Zuschuss-Verlagen erschienen wären, die schon in den letzten Jahren im Geschäft waren. Ob sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Es bleibt auf jeden Fall spannend!
Nicht berücksichtigt wurden bei der Ermittlung der Zahlen – wie auch schon in den Jahren davor – die Veröffentlichungen im Heft-, Taschenheft- oder Magazin-Format. Die Zahl der Titel, die somit durchschnittlich pro Monat erschienen sind, lag mit rund 255 erneut extrem hoch, und das bei nach wie vor anhaltendem Verdrängungswettbewerb zwischen den durch Fusionen und Übernahmen immer größer werdenden Verlagsgiganten, der aber nach wie vor noch relativ viel Raum für kleinere Nischenverlage lässt.
Neben den traditionellen Publikumsverlagen, die in erster Linie über den Buchhandel ausliefern, haben auch im vergangenen Jahr wieder kleinere Spezialverlage ihre ganz spezifische Klientel gefunden und in kleiner, oft kleinster Auflage einige interessante Titel auf den Markt gebracht, die oft qualitativ hochwertig, für die etablierten Verlagshäuser wegen des zu kleinen Zielpublikums oder aus anderen Überlegungen heraus für eine Veröffentlichung aber nicht geeignet waren. Die meisten von ihnen nutzen die konventionellen Vertriebswege, andere wiederum boten ihre Bücher ausschließlich per Direktvertrieb an, wie BASILISK oder ZAUBERMOND. Um einiges besser als im Jahr davor verlief 2012 die Entwicklung bei »Book on Demand«. Wieder befanden sich einige sehr interessante Titel unter den über den Buchhandel bestellbaren Büchern, das fehlende Lektorat machte sich des Öfteren negativ bemerkbar, was neben der nur rudimentär vorhandenen Werbung nicht unbedingt verkaufsfördernd wirkte.
Einen nach wie vor überaus bedeutenden Faktor stellten neben Book-on-Demand-Veröffentlichungen wieder die Kinder- und Jugendbuchverlage dar, wo die Zahl der für diese Altersgruppen publizierten phantastischen Titel auf ihrem hohen Niveau blieb. Erneut wurden zahlreiche Perlen der phantastischen Literatur der deutschen Leserschaft vorgestellt. Die größeren
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