Das sexuelle Leben der Catherine M.
Nach den Ferien in Lyon hatten Claude und ich weiterhin Sex zu mehreren. Mit Eric wurde es intensiver, nicht nur weil er mich an Orte brachte, wo ich mich wie gerade beschrieben unzähligen Händen und Schwänzen hingeben konnte, sondern weil die Treffen richtiggehend organisiert waren. Für mich gab es immer einen klaren Unterschied zwischen mehr oder weniger spontanen Geschichten – wenn sich nach einem Essen die Leute auf Betten und Sofas verteilen oder wenn eine ausgelassene Gruppe an der Porte-Dauphine herumfährt, Kontakt mit einer anderen Gruppe im Auto aufnimmt und schließlich alle in einer großen Wohnung durcheinander vögeln – und den Abenden, die Eric und seine Freunde planten. Mir war der klare Ablauf jener Abende und ihr ausschließliches Ziel lieber, es gab keine Hast, keine Hemmungen; keine äußeren Einflüsse (wie Alkohol oder aufreizendes Verhalten) störten die Mechanik der Körper. Ihr Kommen und Gehen war von insektenhafter Getriebenheit. Am meisten beeindruckten mich Victors Geburtstagsfeiern. Am Eingang zu seinem Anwesen standen Wärter mit Hunden und Walkie-Talkies, die vielen Leute schüchterten mich ein. Manche Frauen waren dem Anlass entsprechend gekleidet und trugen durchsichtige Sachen, um die ich sie beneidete. Solange immer neue Leute kamen und man Champagner trank, hielt ich mich abseits. Ich fühlte mich erst wohl, wenn ich Kleid oder Hose los war. Mein echtes Kleid war die Nacktheit, sie schützte mich.
Lustig fand ich die Innenarchitektur, sie ähnelte der Einrichtung eines Geschäfts am Boulevard Saint-Germain, der Gaminerie, die damals sehr trendig war: eine Grotte mit Gewölben aus weißem Gips. Der Raum lag im Untergeschoss, das Licht kam vom Grund eines Pools hinter der Grotte. Durch eine Scheibe konnte man wie auf einem riesigen Bildschirm Körper sehen, die von der oberen Ebene ins Wasser gesprungen waren. Ich beschreibe einen Ort, an dem ich mich nie viel von einer Stelle zur anderen bewegte. Das Ausmaß der Dinge hatte sich verändert, aber die Situation war nicht sehr viel anders als beim ersten Mal in Lyon. Eric brachte mich zu einem Bett oder einem Sofa in einem Alkoven, er ergriff die Initiative und zog mich aus; das hatten wir uns irgendwie angewöhnt. Er fing an, mich zu streicheln und zu küssen, und sofort kamen andere. Ich lag fast die ganze Zeit auf dem Rücken, vielleicht weil die andere verbreitete Stellung, bei der die Frau auf dem Mann reitet, sich weniger für mehrere Beteiligte eignet und sicher auch eine persönlichere Beziehung zwischen den beiden Partnern voraussetzt. Wenn ich lag, konnten mich mehrere Männer berühren, während einer sich mit aufrechtem Oberkörper, damit er zusehen konnte und die anderen mehr Platz hatten, mit meiner Möse beschäftigte. Ich gab mich den verschiedensten Berührungen hin; eine Hand rieb mit kräftigen, kreisförmigen Bewegungen den Teil meiner Scham, den sie erreichen konnte, eine andere streichelte meinen Oberkörper oder reizte meine Nippel … Diese Berührungen machten mir noch mehr Lust als das Vögeln selbst, vor allem die Schwänze, die über mein Gesicht streiften oder die Eichel an meinen Brüsten rieben. Gerne schnappte ich einen im Vorübergehen mit dem Mund, ließ meine Lippen auf und ab gleiten, während schon ein anderer von der Seite kam, an meinem gestreckten Hals seine Ansprüche anmeldete und ich dann den Kopf drehte und den Neuankömmling aufnahm. Oder ich hatte einen im Mund und einen in der Hand. Unter diesen verhältnismäßig kurzen und immer wechselnden Berührungen öffnete sich mein Körper mehr, als wenn ich die harten Ständer in mir spürte. Diesbezüglich erinnere ich mich an eine Steifheit, die meine Schenkel befiel, nachdem man mich etwa vier Stunden genagelt hatte umso mehr als viele Männer die Schenkel der Frau gerne weit spreizen, um besser sehen und tiefer stoßen zu können. Als man mich dann ausruhen ließ, merkte ich, dass meine Scheide steif war. Es war eine Wollust, die harte Scheidenwand zu spüren, sie fühlte sich schwer an und schmerzte ein wenig und auf irgendeine Art bewahrte sie die Abdrücke all der Schwänze, die sich hineingeschoben hatten.
Die aktive Spinne in der Mitte ihres Netzes, dieser Platz. gefiel mir. Einmal – nicht bei Victor, sondern in einer Sauna an der Place de Clichy – verließ ich praktisch den ganzen Abend lang meinen Platz in einem großen Sessel nicht, dabei stand in der Mitte des Raums ein riesiges Bett. Die Ruten präsentierten sich mir
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