Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)
ihm an die Stirn.
„Nein, wie kommst du darauf?“, erwiderte Mike und stieß unwirsch die Hand seines Freundes fort.
„He, du bist heut aber schräg drauf“, meinte Gerd, stand auf und setzte sich in die benachbarte Sitzreihe zu Steve.
„Tut mir leid, Gerd. Ich bin nur müde“, entschuldigte sich Mike. Dann versank er wieder in seinen Gedanken. Er fragte sich, ob er Gerd und Steve oder seiner Familie nicht doch von der eigenartigen Begegnung erzählen sollte, die er heute gehabt hatte. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Er wollte zunächst einmal sehen, was ihm der Städter überhaupt mitgegeben hatte.
Als er dann nach gut einer Stunde in seiner Blockhütte auf dem Bett saß, öffnete er angespannt die Schnalle seines Rucksacks. Prüfend warf er einen Blick aus dem einzigen Fenster an der gegenüberliegenden naturbraunen Bohlenwand, durch das die tiefstehende Abendsonne ihre kräftigen orangeroten Strahlen schickte. Er spähte hinüber zur Hütte seiner Eltern, in der Mutter und Vater mit Ella, Mikes jüngerer Schwester, zusammen wohnten. Ella war erst vierzehn und durfte noch kein eigenes Blockhäuschen beziehen. Erst mit Arbeitsbeginn wurde jedem Landbewohner eine eigene Unterkunft zugewiesen.
Mike atmete auf. Niemand war zu sehen, und die gemeinsame Brotzeit war erst um acht. Er hatte also noch eine halbe Stunde Zeit, um sein Geschenk zu begutachten.
Mike zog den kleinen Beutel aus seinem Rucksack und entfernte die Schnur, die den Baumwollsack verschlossen hatte. Er nahm ein eigenartiges Ding heraus. Schwarz war es und aus Gummi. Oben war so etwas wie ein Nasenschutz eingearbeitet und unten hing eine Dose dran. Komisches Teil, dachte Mike und drehte das Geschenk nach allen Seiten. Er wusste nicht, was man mit so einem Ding Wichtiges anfangen sollte. Enttäuscht legte er das Geschenk auf sein Bett. Wenigstens konnte er den Beutel brauchen. Er stand auf und wollte den nützlichen Stoffsack gerade in seine Kleiderkiste packen, da fiel ein kleiner Zettel auf den Boden. Mike bückte sich und hob das Papier vom groben Dielenboden auf. Neugierig entzifferte er die Handschrift:
Dieses Gerät nennt man Gasmaske. Wer sie einige Nächte hintereinander trägt, wird plötzlich entdecken, was allen anderen verborgen ist.
Ah, so war das. Bestimmt würde er einen Schatz finden, dachte Mike, und legte den Zettel und das Säckchen zu seinen Kleidern in die große Kiste neben seinem Bett, die ihm auch als Nachttisch diente. Dann versteckte er die Gasmaske unter seinem Kopfkissen. Er konnte es gar nicht abwarten, bis es endlich Schlafenszeit wurde.
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Leseprobe:
K. C. Schmelz
Veränderung
Die Welt im Fluss der Zeit
Zweites Buch der Cian-Trilogie
- Fortsetzung von „Stillstand“ -
© 2012 by K. C. Schmelz, Übersee
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: x-xxxx-xxxx-x – 1. Auflage
Synopsis von „Stillstand“, dem ersten Band der Cian-Trilogie:
Die Welt besteht aus den drei Ländern Isaldris, Nulonien und Bagoland.
Während nulonische Seefahrer Isaldris schon seit einiger Zeit entdeckt haben, ist Bagoland immer noch Gegenstand von Mythen und Sagen.
Zu einer Zeit, als die Welt noch ziemlich jung ist, kommt Cians Zwillingsbruder, Sela, aus unerklärlichen Gründen als bläulich schimmernder Tropfen auf die Welt. Seitdem steht die Entwicklung der Menschheit still.
Bei einem Überfall auf Isaldris, Cians Heimat, wird Sela geraubt und über das weite Meer nach Nulonien gebracht. Obwohl die weisesten Männer des dritten Kontinents, Bagoland, verzweifelt Ausschau nach dem eigenartigen Tropfen halten, werden die ersten Hinweise auf Selas Verbleib erst Jahre später entdeckt. Zusammen mit Rima und Lias, zwei Bagoländern, und seinem Halbbruder, Faradis, bricht Cian auf, um Sela zu suchen. Jetzt beginnt für Cian nicht nur ein waghalsiges Abenteuer in einem fernen unbekannten Land, sondern auch eine rasante Reise durch seine innere Welt. Denn je näher er seinem Ziel kommt, desto enger wird sein Herz und umso böser auch sein Verhalten.
Zunächst versucht Cian noch, sich gegen sein neu entstehendes Ich zu wehren, aber irgendwann muss er einsehen, dass er diese fürchterliche Entwicklung nicht aufhalten kann. Cian ahnt, dass er diesen bösen Zauber erst dann wieder loswird, wenn er seinen Zwillingsbruder gefunden hat. …
Covertext von „Veränderung“, dem zweiten Band der Cian-Trilogie:
Die Welt, bestehend aus den drei Ländern
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