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Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)

Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)

Titel: Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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waren. Ein paar Männer kümmerten sich um die Verletzten, wechselten Verbände, brachten kühles Wasser zum Trinken. In der hinteren Ecke brannte ein kleines Feuer. Soeben leuchtete ein glühendes Eisen orangerot auf, senkte sich, und dann zerriss ein markerschütternder Schrei die Stille der Morgendämmerung. Faradis‘ Magen schnürte sich erneut zusammen, doch er musste sich nicht noch einmal übergeben. Er trat zu dem Lager, auf das er seinen Bruder vorhin selbst gelegt hatte, und kniete sich neben ihn.
    Sela schien den Schmerzensschrei des anderen Soldaten überhaupt nicht mitbekommen zu haben und lag vollkommen reglos da. Selbst aus der großen Entfernung konnte Faradis noch die Hitze spüren, die von seinem erschöpften Körper abstrahlte.
    Wie hatte es nur so weit kommen können?
    Sela war doch in den letzten Jahren oft dabei gewesen, als sie für ihren König wieder und wieder auf Eroberungsfahrt gegangen waren. Und immer war auch eine Menge Blut geflossen, weil sich diese Isaldrier von Jahr zu Jahr heftiger gegen eine nulonische Herrschaft sträubten. Dabei wollten sie diesem wilden und unzivilisierten Volk doch so viele nützliche Dinge bringen. Bald würde es auch hier Gesetz und Ordnung geben, eine Schrift, Geld und Arbeit. Saros war nicht schlecht, nein, seine Pläne würden nicht nur ihm neue Reichtümer bringen. Alle tüchtigen, ehrgeizigen Isaldrier würden mit der Zeit zu mehr Wohlstand gelangen. Wieso konnten sie das nicht begreifen? Warum mussten sie erst durch ihre heftige Gegenwehr Saros dazu zwingen, ihr Land mit eisernen Waffen und Blutvergießen zu unterwerfen? Faradis musterte nachdenklich seinen etwas älteren Bruder, der ihm trotz des Altersunterschieds so unglaublich ähnlich sah, dass ihn seine Kameraden immer wieder mit ihm verwechselten. Sie hätten Zwillinge sein können. Das einzige, was sie auffällig von einander unterschied, war die absolut gegensätzliche Irisfarbe. Er hatte braune Augen und Sela blaue.
    Sein besorgter Blick glitt über Selas große, muskulöse Gestalt, die immer noch in der blutbespritzen Soldatenkleidung steckte, streifte das dunkelbraune Haar, das an den Schläfen schon die ersten grauen Strähnen zeigte, und blieb schließlich an dem schweißnassen, fiebrig glänzenden Gesicht hängen. Sela trug nie einen Bart, aber in den letzten Tagen hatte er keine Zeit gehabt, sich zu rasieren. Die dunklen Stoppeln, die an seinen Wangen und seinem Kinn gewachsen waren,  verliehen ihm eine ungewohnt wilde Ausstrahlung.
    Faradis spürte, wie sein Herz in der Brust warm wurde. Sein Bruder war ein hübscher Mann. Und ein guter Mann. Ein zu guter Mann. Und eine leise Ahnung stieg in ihm auf, doch ebenso schnell verscheuchte er die ungebetenen Gedanken wieder.
    Sela schien wirklich tief zu schlafen und Faradis wollte ihn nicht wecken. Er erhob sich, um nun den Heiler aufzusuchen, da schlossen sich plötzlich Selas heiße Finger fest um sein Handgelenk. Diese überraschende Berührung brannte wie Feuer auf seiner kühlen Haut.
    „Ich werde nie wieder kämpfen. Nie wieder“, murmelte Sela.
    „Musst du auch nicht, Bruderherz, der Kampf ist schon längst vorbei“, beruhigte ihn Faradis und löste sich sanft von seinem Griff.
    Sela zog die Hand zurück und öffnete zittrig seine Lider. Faradis erschrak fast über die glasige Intensität, mit der die tiefblauen Augen seines Bruders ihn anstrahlten.
    „Ich habe dich gesehen, Faradis, wie du den Jungen getötet hast, dort auf dem Marktplatz “, sagte Sela kraftlos.
    Faradis zuckte zusammen. Jetzt erinnerte ihn auch noch sein Bruder an dieses fürchterliche Bild, das ihn nicht mehr losließ, und großer Ärger machte sich in ihm breit. „Nun“, antwortete er gereizt, „ich bin nicht stolz darauf, aber was willst du von mir? Irgendjemand muss ja die Drecksarbeit machen.“
    „Es muss aufhören“, flüsterte Sela, doch seine Worte hatten dieselbe Wirkung, als hätte er sie Faradis ins Gesicht geschrien.
    „Was meinst du?“, fragte Faradis grob.
    „Wir beide werden nicht mehr kämpfen.“
    „Ach ja. Willst du dich etwa gegen den Befehl deines Königs stellen?“, höhnte Faradis. „Sei lieber still, Sela, du hast hohes Fieber. Du weißt nicht, was du da redest.“
    „Du fühlst es doch selbst.“
    „Was?“, fragte Faradis und tat genervt, aber in Wirklichkeit hatte er Angst vor dem, was sein Bruder aussprechen würde.
    „Dass du bald nicht mehr mitmachen kannst. So wie ich.“
    „Sei still, Sela. Du redest dich noch

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