Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
keine Möglichkeit hatten, durch ein Lichttor dorthin zu reisen.
Als sie aus dem leuchtenden Torbogen traten, waren sie in einem völlig unbekannten Gebiet angekommen. Vor ihnen lag ein kahles Feld, neben ihnen standen einige große, laublose Bäume und in der Ferne war ein steiniger Hügel zu erkennen. Da hier kein Schnee lag, sah die ganze Landschaft düster und schmutzig aus. Nachdem der Vorbote wieder zurückgegangen war, holte Adrian als Erstes Hermann hervor. Schließlich kannte der sich hier am Besten aus.
»Wizz sindss nochzz weitzzz entfezntzzz! Wizz müssenzz da langsszzz!«
Nachdem jeder einen Tarnzauber auf sich gelegt hatte, wie auch Hermann einen besaß, liefen sie los, immer hinter dem Liburen her, der die Richtung vorgab. Abwechselnd hielten sich Camille und Samira, die den Lichttorzauber am sichersten beherrschten, bereit, um sofort, wenn Anhänger von G'Marbor auftauchen würden, den Rückzug antreten zu können. Die Zeit strich dahin, aber nichts geschah. In der Ferne konnten sie noch ein paar andere Gruppen erkennen, die scheinbar keinen Tarnzauber nutzten und die ebenfalls in Richtung des Hügels unterwegs zu sein schienen, aber schon sehr viel dichter dran waren. Doch auch bei denen war nichts Außergewöhnliches zu sehen.
Doch dann ging es ganz schnell. In der Nähe der einen Gruppe tauchte plötzlich eine schwarze Wolke aus dem Nichts auf und aus der Wolke traten mehrere Personen heraus, die sofort grelle Blitze abfeuerten. Gerade noch rechtzeitig gelang es der Gruppe, durch ein Lichttor zu entkommen. Adrian und seine Freunde waren stehen geblieben und beobachteten erst einmal, was geschah. Auch bei den anderen Gruppen tauchten plötzlich die schwarzen Wolken auf und sie wurden ebenfalls sofort angegriffen, doch alle schienen es zu schaffen, rechtzeitig durch ein Lichttor zu entkommen.
»Kommt, lasst uns weitergehen!«, trieb Tom die Anderen an, »Ich kann es kaum erwarten, in deren verdutzte Gesichter zu schauen, wenn die auftauchen und uns nicht sehen!«
Also liefen sie weiter in Richtung des Hügels, jederzeit darauf gefasst, dass auch sie angegriffen würden. Hermann war ihnen inzwischen schon ein ganzes Stück voraus, als sich plötzlich direkt vor ihm eine schwarze Wolke bildete und drei Zauberer in dunkelroten Roben und verdeckten Gesichtern erschienen. Der Libure schoss mit ein paar kräftigen Flügelschlägen nach oben in die Höhe, um aus ihrer direkten Reichweite zu entkommen und kreiste dann, wie ein Geier über einem Stück Aas, über der Stelle, ohne sich zu bewegen. Camille, Samira, Tom und Adrian waren sofort stehen geblieben und rückten ganz dicht aneinander. Keiner wagte, auch nur das geringste Geräusch zu machen. Schweigend warteten sie darauf, was wohl passieren würde und Camille hielt sich bereit, sofort das Lichttor zu öffnen, falls sie angegriffen würden.
»WO SIND DIESE BASTARDE! ICH WILL ENDLICH EINEN ERWISCHEN!«, schrie eine der Zauberinnen, die Adrian sofort als die rothaarige Begleiterin von Tomar von Eisenberg erkannte, die damals Hermann angeschossen hatte.
»Vorsicht! Die ist absolut unberechenbar!«, flüstere Adrian kaum hörbar und drängte die Anderen, sich hinzuhocken, was sie auch keinen Moment zu spät taten, denn schon feuerte die Zauberin mehrere Blitze wild um sich, von denen auch einer knapp über ihre Köpfe schoss.
»Hör auf, Occura!«, sagte einer der Zauberer, die mit ihr gekommen waren, »Wir sollen herausfinden, was hier los ist und nicht ...«
»DU hast mir keine Befehle mehr zu erteilen, Kumar!«, fuhr sie ihn an, richtete ihren magischen Ring auf ihn und sagte mit großer Überheblichkeit, »Ohne von Eisenberg wärst du schon längst am Ende! Und ICH habe jetzt das Kommando! Er hat es MIR übergeben! Also SAG MIR NICHT, WAS ICH ZU TUN UND WAS ICH NICHT ZU TUN HABE!«
Dabei schoss sie wieder ein paar Blitze durch die Gegend, die aber glücklicherweise auch ihr unsichtbares Ziel verfehlten. Nachdem die drei Zauberer noch für eine Weile die Stelle abgesucht hatten, wo Hermann gewesen war, verschwanden sie wieder in ihrer schwarzen Wolke. Tom erhob sich als Erster und lief ein Stück auf die Stelle zu, wo einer der Blitze von Occura in ihrer Nähe einschlagen hatte und wo noch immer etwas Rauch aufstieg.
»Pass auf! Komm zurück!«, rief Samira, aber es war schon zu spät. Ein Geflecht aus dünnen schwarzen Lichtstrahlen warf sich wie ein Netz über ihn und zog ihn gefesselt zu der Einschlagstelle hin. Verzweifelt rief Tom den
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