Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
offensichtlich nicht mehr gefragt. Entsprechend sah auch sein Gesicht aus, als er sich tief beleidigt und gekränkt auf einen Stuhl setzte und noch einmal einen feindseligen Blick auf Adrian warf, der schließlich maßgeblich an seinem Machtverfall schuld war. Unterdessen hatten verschiedene Gruppen wieder begonnen, auf Erkundung zu gehen und auch Adrian ging mit Ubugma und Larsen zu der Stelle, wo sie Hermann zurückgelassen hatten.
»Wir müssen aufpassen, es könnte sein, dass diese Fallen immer noch da sind«, warnte Adrian, als sie losliefen, um nach Hermann zu schauen. Und es dauerte auch nicht lange, da schoss aus dem Nichts ein dunkel leuchtendes Netz hervor. Adrian reagierte wieder blitzschnell, aber als es an seinem Schildzauber abprallte, traf es Larsen und riss ihn trotz seiner bulligen Größe von den Beinen. Aber schon im nächsten Moment zuckte ein heller, blauer Lichtschein auf und schleuderte die schwarzen Lichtfäden in Fetzen durch die Luft. Swør Larsen stand schnell wieder auf, putzte sich den Schmutz von der Kleidung und sagte zu Adrian, der sofort versuchte, sich zu entschuldigen,
»Schon gut, das passiert. Pass in Zukunft einfach etwas besser auf«, und damit war diese Sache für ihn erledigt.
»Wo ist nun dein Freund?«, fragte Ubugma vorsichtig, nachdem sie sich umgeschaut hatten, aber auch Adrian konnte ihn nirgends entdecken. Doch dann, als er mit seinen Augen den Himmel absuchte, bemerkte er einen winzigen Punkt direkt über ihnen. Adrian machte ihm ein Zeichen und trotz der großen Entfernung schien Hermann ihn zu erkennen und kam schnell näher wie ein Greifvogel im Sturzflug und setzte sich geräuschlos und schweigend auf seine Schulter und beobachtete die beiden Magister argwöhnisch. Ubugma und Larsen bemerkten von alledem nichts, bis Adrian den Tarnzauber entfernte und sagte, »Darf ich vorstellen: Das ist Hermann!«
Larsen, der die Gegend die ganze Zeit sorgfältig beobachtete, öffnete plötzlich ein Lichttor und sagte: »Wir sind gerade bemerkt worden und sollten uns zurückziehen.«
Beim Eintritt in das Tor konnte Adrian noch sehen, wie sich in ihrer Nähe eine schwarze Wolke zusammenzog, aber noch bevor jemand herauskam, waren sie wieder durch das Lichttor verschwunden und zurück auf dem Grundstück der Jonsons. Dort herrschte ein reges Kommen und Gehen der einzelnen Gruppen, die versuchten, mehr herauszufinden, aber immer aggressiver von den G'Marborern attackiert wurden, sodass sie sich meist schon nach ganz kurzer Zeit zurückziehen mussten. Es gab inzwischen auch schon die ersten Verletzten, die von magischen Blitzen getroffen worden waren. Aber so richtig näher waren sie ihren Zielen nicht gekommen, sie hatten eine detaillierte Karte der Orte, wo sie angegriffen worden waren, die recht ähnlich der Karte war, die Hermanns Informationen darstellte, aber Hinweise, wo sich der Eingang befand, hatten sie bisher nicht finden können.
Der Rat der Magister hatte sich unterdessen mit Hermann unterhalten und auch die Infos, die er noch hatte, mit eingesammelt. Gegen Abend wurden dann die Erkundungsgänge erst einmal eingestellt und die Magister, zusammen mit einigen anderen Zauberern, zogen sich zurück, um das Erreichte auszuwerten und zu beraten, wie es weitergehen sollte. Die Gruppen hatten sich wieder auf die Zimmer und Zelte verteilt und ruhten sich von dem anstrengenden Tag aus. Diejenigen mit Verletzungen wurden von Myritha und einigen Anderen behandelt, die sich auch gut mit Heilzaubern auskannten. Das Gedränge im Inneren des Hauses wurde Adrian einfach zu viel, sodass er noch einmal allein aus dem Haus in die Dunkelheit hinausging. Es hatte wieder angefangen zu schneien und die Temperatur war weit unter den Gefrierpunkt gesunken. Aber wenigstens hatte der Wind aufgehört zu wehen. Adrian genoss die Ruhe und lief allein ein Stück vom Haus und den Zelten weg und setzte sich unter einen der großen Bäume in den weichen Neuschnee. Dabei traf er eine Entscheidung, die ihm schon den ganzen Tag bewegt hatte.
Ein neuer Plan
Tief in Gedanken versunken, hatte Adrian gar nicht bemerkt, dass Camille zu ihm gekommen war. Deshalb schreckte er zusammen, als sie ihn ansprach.
»Hier bist du also! Ich habe dich überall gesucht!«
»Mensch ... Cami! Musst du mich so erschrecken?«, entgegnete er etwas harsch, aber lenkte gleich ein, »Ach, schon gut. Ich war nur in Gedanken gerade wo anders.«
»Und wo?«, fragte sie neugierig, nachdem sie sich neben ihn in den Schnee
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