Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
aber immer noch verschlossen. Adrian schaute wie hypnotisiert auf das Päckchen, aber er fasste es nicht an. Seine Gedanken drehten sich nur noch um den mysteriösen Inhalt und er erwischte sich dabei, wie er in Gedanken zu dem Paket sprach, »Geh doch endlich auf! ... Geh doch einfach auf! ... GEH JETZT AUF!«
Und plötzlich begann das Wappen wieder zu leuchten, erst ganz leicht und dann gleißend hell, sodass er seine Augen zu kniff, um nicht geblendet zu werden. Als er sie kurz darauf wieder vorsichtig öffnete, war das Licht verschwunden und vor ihm stand die geöffnete Schachtel mit dem gleichen Inhalt wie gestern Abend. Mit leicht zitternder Hand griff sich Adrian das Stück Papier. Und wieder erschien darauf die geschwungene Schrift:
Mein lieber Enkel Adrian,
Wenn Du diese Mitteilung liest, bin ich, Dein Großvater, bereits aus diesem Leben gegangen, ohne jemals die Möglichkeit gehabt zu haben, einmal persönlich mit Dir zu sprechen. Mir tut es sehr leid, dass ich in den vielen Jahren keinen direkten Kontakt mit Euch pflegen konnte. Meine Gründe dafür kennt Dein Vater und schon bald sollst auch Du darüber Bescheid wissen. Ich hatte eine sehr wichtige Aufgabe zu erledigen und die Hoffnung, dass meine Pläne auch aufgehen würden.
Dass Du diesen Brief jetzt erhalten hast, bedeutet aber, dass mein Plan leider nicht funktioniert hat und Dein Vater immer noch alles, was von mir kommt, rigoros ablehnt. Aber ich hoffe darauf, dass DU meine Arbeit vollenden wirst!
In der Schachtel findest Du einen Beutel mit all meinen Vorräten an reinem Magium, eine ganz besondere und mächtige, aber auch gefährliche Substanz. Sorge dafür, dass es nicht in falsche Hände gerät! Es wird Dir später noch sehr von Nutzen sein!
Weiterhin hast Du sicher schon mein magisches Amulett gefunden. Nur Personen, in denen das Blut unserer Vorfahren fließt, sind in der Lage, es zu öffnen. Es enthält einen kleinen Schlüssel. Wie Du es öffnen kannst, wirst Du zu gegebener Zeit erfahren. Achte unbedingt darauf, dass Du es IMMER bei Dir trägst und vorerst niemandem zeigst!
Mein Freund Magnus wird sich mit Dir in Verbindung setzen, sobald Du dafür bereit bist. Du kannst ihn rufen, indem Du das Amulett mit beiden Händen umfasst und klar und deutlich seinen Namen sagst.
Alles Weitere erfährst Du dann von ihm.
In Liebe, Dein Großvater.
PS: Damit die Botschaft nicht in falsche Hände gerät, zerstört sie sich selbst, nachdem Du sie gelesen hast. Du solltest den Zettel besser wegwerfen!
Kaum hatte Adrian die Anmerkung gelesen, fing das Papier Feuer. Erschrocken lies er es aus seiner Hand fallen. Wie in Zeitlupe sank der Zettel langsam zu Boden, während er mit einer bläulich-weißen Flamme verbrannte. Die letzten Zeilen der Schrift, die noch immer zu sehen waren, färbten sich erst dunkelrot und verblassten dann allmählich, bis sie völlig verschwunden waren. Noch bevor das Papier den Boden erreicht hatte, war es restlos verbrannt. Nur ein kleines, weißes Rauchwölkchen erinnerte noch daran, das sich plötzlich zu der Gestalt des Wappens formte, das Adrian inzwischen schon beinahe vertraut war, und sich nach wenigen Augenblicken wieder in Nichts auflöste.
Adrian saß wie benommen auf dem Boden und starrte noch minutenlang in die Richtung, wo er die Reste des Rauchs vermutete. Zum wiederholten Male innerhalb weniger Stunden wirbelten seine Gedanken wie wild durcheinander.
»Ganz ruhig bleiben!«, sagte er immer wieder laut zu sich selbst, aber das war gar nicht so leicht, wenn das Herz so heftig pochte, dass er die Schläge wie Erschütterungen bis in seine Finger spüren konnte. Ganz langsam bewegte er seine Augen wieder in Richtung des offenen Paketes. Da lagen nun das goldene Amulett und der kleine Lederbeutel - zum Greifen nah!
Adrians Gedanken sprangen wieder zurück zu dem Brief und jede Menge Fragen ohne Antworten formierten sich kreuz und quer in seinem Kopf: Wieso hatte er noch nie etwas von seinem Großvater gehört? Und was für einer Tätigkeit war er eigentlich nachgegangen? Wieso hatten die Eltern niemals etwas von ihm erzählt? Wozu sollte der Schlüssel gut sein? Und überhaupt, was ist ein magisches Amulett und was, um alles in der Welt, soll denn Magium sein? Und wer ist dieser Magnus und wie soll er ihn finden? Und vor allem, welche Arbeit solle er vollenden?
»STOPP! Eins nach dem Anderen!«, sagte Adrian wieder laut zu sich selbst, um den unkontrollierten Fluss seiner
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