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Das silberne Dreieck

Das silberne Dreieck

Titel: Das silberne Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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mehr war aus ihm nicht herauszubekommen.
    Drei Wochen später erlebte Leon Gonsalez ein eigenartiges Abenteuer.
    Leon besaß viele Eigenschaften, die an eine Katze erinnerten. Er schlief vollkommen geräuschlos, und man mußte ein feines Gehör haben, um ihn atmen zu hören; ebenso geräuschlos erwachte er aus tiefstem Schlaf, war wie eine Katze sofort völlig wach und auf der Hut. Und dann besaß er die seltene Eigenschaft, in seinem Schlaf zurückblicken und die Veranlassung für gewohnte oder ungewohnte Geräusche sofort feststellen zu können.
    Und in dieser Nacht fuhr er aus dem Schlaf empor und wußte, daß nicht das regelmäßige ›tap-tap‹ der Jalousien - die Nacht war windig - ihn geweckt hatte, sondern die vorsichtigen Bewegungen eines Menschen im Haus.
    Sein Zimmer war im Verhältnis zu dem kleinen Haus sehr groß, aber für Leon konnte es nie genügend frische Luft geben, und so standen Fenster und Tür weit offen. Er räusperte sich kunstgerecht, atmete tief auf, wie in festem Schlaf, und drehte sich im Bett herum; als er aber mit dieser Bewegung zu Ende gekommen war, stand er mit beiden Füßen auf dem Boden und zog die Schnur seines Pyjamas fest.
    Manfred und Poiccart waren zum Wochenende nach außerhalb gefahren; er war allein im Haus - zu seiner großen Befriedigung, denn Leon zog es vor, derartige Vorfälle in seiner Weise zu behandeln.
    Mit vorgebeugtem Kopf stand er regungslos da und wartete. Jetzt ließ sich das Geräusch von neuem hören - ein leises, aber deutliches Knacken. Er wußte, daß die einzelnen Treppenstufen in ganz verschiedener Weise knackten - das Geräusch kam von der zweiten. Leon schlüpfte in den Schlafrock und fühlte mit den Füßen nach seinen Pantoffeln. Dann schlich er geräuschlos auf den Vorplatz und schaltete das Licht ein.
    Ein Mann stand auf den obersten Stufen der Treppe; sein gelbliches, unsauberes Gesicht blickte zu Leon auf. Furcht, Überraschung und Haß prägten sich in seinen Zügen aus.
    »Hand von der Tasche, oder ich schieße Ihnen eine Kugel in den Bauch«, sagte Leon ruhig. »Das dauert dann ungefähr vier Tage, bis Sie tot sind - und jede Minute wird Ihnen leid tun!«
    Ein zweiter Mann stand wenige Stufen tiefer, bewegungslos, wie gelähmt vor Schreck - eine kleine, schlanke Figur. Leon richtete den Lauf seines Brownings auf ihn; mit einem hellen Aufschrei drückte er sich an die Wand.
    Leon lächelte. Es waren Jahre vergangen, seit er es mit einem weiblichen Einbrecher zu tun gehabt hatte.
    »Drehen Sie sich beide um und gehen Sie langsam die Treppe hinunter - versuchen Sie nicht, zu rennen ..., das könnte peinlich für Sie werden!«
    Sie gehorchten, der Mann verdrossen, das Mädchen mit zitternden Knien.
    »Nach links«, kommandierte Leon, als sie unten angekommen waren.
    Er trat dicht hinter den Einbrecher, stieß ihm die Pistole in den Rücken und griff in seine Tasche. Seinen Fund, einen kurzläufigen Browning, brachte er in der Tasche seines Schlafrocks unter.
    »Jetzt durch die Tür, schalten Sie das Licht ein.«
    Dann folgte er ihnen in das erleuchtete Zimmer und schloß die Tür hinter sich. »Setzen Sie sich - beide!«
    Den Mann hatte er sofort richtig eingeschätzt. Der typische Sträfling; unregelmäßige und abstoßende Gesichtszüge - jedenfalls ein Mensch, der sich in den kurzen Pausen seiner Freiheit Anwartschaft auf neue Gefängnisstrafen erwarb.
    Seine Begleiterin hatte noch kein Wort gesprochen; Leon konnte sie in keiner Kategorie unterbringen, denn alle Frauen haben ein mehr oder weniger verfeinertes Äußeres - nur ihre Stimmen verraten sie.
    »Es tut mir so leid - ich habe allein die Schuld!«
    Das waren ihre ersten Worte, und Leon wußte Bescheid.
    Es war die Stimme einer gebildeten Frau - eine Stimme, die man wahrscheinlich in der Bond Street hören konnte, wenn sie den Chauffeur anwies, nach dem Ritz Hotel zu fahren.
    Sie war hübsch, aber das wollte nicht viel sagen, denn Leon erschienen alle Frauen hübsch. Dunkle Augen, schmale, fein gezeichnete Augenbrauen und volle, rote Lippen. Die zarten Finger, die sich nervös ineinander verkrampften, waren weiß und sorgfältig gepflegt.
    »Der Mann ist nicht schuld daran«, sagte sie leise. »Ich habe ihn gemietet. Ein - ein Bekannter von mir hat ihm ab und zu weitergeholfen, und da habe ich ihn in der vergangenen Woche getroffen ... Ich bat ihn - das hier für mich zu tun. Sie können mir glauben, es ist wahr.«
    »Sie baten ihn, in unser Haus einzubrechen?«
    Sie nickte.
    »Bitte

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