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"Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!"

Titel: "Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Braun
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Und was Prellmann angeht   …“
    „Ja?“
    „Da wäre es gut, wenn wir in den nächsten Tagen in der Stadt keine Personaldebatte führen müssten. Wir haben ja gerade am
     Wochenende mal wieder gewonnen, wie du schon richtig gesagt hast, dem Himmel sei Dank. Da käme uns Unruhe von außen wirklich
     nicht gelegen.“
    „Na klar, Edwin, Unruhe wollen wir natürlich alle nicht.“
    Lottermann lacht sarkastisch.
    „Und dann darfst du ja auch nicht vergessen, dass ich an dem Verein hänge, das weißt du doch, Edwin. Es ist nur so: Wenn Hinrichs
     von der,Abendpost‘ auch nur zwei Stunden vor mir Bescheid weiß, dass da was mit dem Trainer läuft und es vor mir schreibt,
     dann muss ich vor meinem Chefredakteur auf der Fußmatte rutschen und diesem neoliberalen Popowärmer das Skrotum massieren.
     Das wäre wirklich keine schöne Erfahrung, Edwin, keine schöne.“
    „Klar, das verstehe ich.“
    Kracauer grinst bei der bildhaften Umsetzung von Lottermanns Ängsten böse. Schaden könnte es dem Geier nicht, dem erbärmlichen,
     denkt er noch, doch das ist gerade nicht die Losung der Stunde.
    „Weißt du was, Lotte? Falls sich in der Trainerfrage was tun sollte – ich sage, falls – dann wirst du der Erste sein, den
     ich anrufe.“
    „Das ist doch ein Wort, Edwin. Und ruf mich spätestens um 17   Uhr an, und die offizielle Presseerklärung haust du nicht vor 18.30   Uhr raus. Das schaffen die andern dann dummerweise nicht mehr für die Nachtausgabe.“
    „Okay. Schaffst du’s denn, die Geschichte in einer Stunde rund zu machen?“
    „Edwin, ich
habe
sie rund. O-Töne von Figueroa, von Grothe, von deinem neuen Trainer, sogar von den beiden Pillepalle-Kickern aus Kroatien. Stimmt’s eigentlich,
     dass du an denen ein paar Euro verdienst, ich meine, du persönlich?“
    Scheiße. Man sollte keine Geschäfte mit schnauzbärtigenSüdamerikanern machen, die auf Pornos stehen. Scheiße. Kracauer fasst sich schnell wieder.
    „Du solltest nicht alles glauben, was Herr Figueroa so in die Welt setzt. Gegen den war Judas ein echter Kumpel.“
    „Keine Sorge, Edwin, ich glaube diesem Mann ja auch gar nicht erst. Manchmal treibt einen allerdings die journalistische Sorgfalt
     an, und dann muss man auch den absurdesten Gerüchten nachgehen. Das verstehst du doch, was Edwin?
    „Klar. Natürlich.“
    Kracauer ist jetzt ein wenig blass um die Nase geworden.
    „Aber bisher hatte ich dazu noch keine Veranlassung. Und ich kann mir vorstellen, dass das auch so bleibt.“
    „Genau.“
    Kracauer bindet sich die Krawatte etwas lockerer.
    „Danke.“
    „Keine Ursache.“
    Kracauer kann spüren, wie Lottermann in sein Telefon grinst.
    „Also, dann noch mal zum Mitschreiben, Edwin. Du rufst mich an, bevor ihr Prellmann vor die Tür setzt. Ich will’s eher wissen
     als der Mann selbst, das gibt die besten O-Töne   …“
    Beide, Kracauer und Lottermann, lachen kurz auf.
    „So lange halte ich die Füße still, kannst dich drauf verlassen. Allerdings ist Figueroa ein Sicherheitsrisiko. Wenn ihr den
     weiter in der Stadt auf eure Kosten rumhuren lasst, dann wird selbst die,Bäckerblume‘ früher oder später hören, was da mit
     Prellmann läuft.“
    „Okay, das behalten wir im Auge. Aber wenn wir am Wochenende verlieren, dürfte dieses Problem ganz schnell aus der Welt sein.“
    „Na dann hoffen wir mal das Schlechteste für unsere Gurkentruppe.“
    Wieder lachen beide auf.
    „Und was die Broschüre angeht, wann höre ich da von euch?“
    „Welche Broschüre?“
    Kracauer ist einen Moment irritiert.
    „Na die Beilage. Für die Wochenmagazine?“
    „Ach so   … Ja, nun   … Ich rede mal mit Gratzkowsky. Das machen wir zeitnah   … Du erhältst ein Briefing noch bis zum Ende des Monats. Wie gesagt, das macht Gratzkowsky.“
    „Kann ich da die Kosten für die Konzeption schon mal vorab in Rechnung stellen, Edwin, ich habe da gerade einen kleinen Engpass   …“
    „Aber kein Problem, Lotti, wann immer. Ich sag der Pumm Bescheid, dass sie’s gleich anweist. Dauert keine Woche.“
    „Super, Edwin. So kenne ich dich. Dann leg dich mal wieder hin. Und Grüße an die Frau Gemahlin.“
    Kracauer ist nicht verheiratet. Nicht mehr. Seine Frau hat sich mit einem Spielerberater nach Italien abgesetzt, vor zwei
     Jahren. Lottermann weiß das.
    Bevor Kracauer noch antworten kann, ist die Leitung tot. Eine Minute bleibt er bewegungslos auf seinem Sessel sitzen. Dann
     nimmt er den Hörer ab und sagt: „Frau Pumm.

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