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Das Skandalbett

Das Skandalbett

Titel: Das Skandalbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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hatte, daß es ihm jetzt schon viel besser ging. Er pfiff fröhlich vor sich hin und grinste verschmitzt, als er versuchte, mit Eriks langen und schnellen Schritten mitzuhalten.
    Es war nicht weit bis zum nächsten Restaurant, und Erik - der den Oberkellner seit ewigen Zeiten gut zu kennen schien - bekam sofort den besten Tisch. Bernt setzte sich still hin und sah sich im Lokal um, während Erik und der Kellner darüber diskutierten, welches Gericht heute wohl besonders gut sei. Schließlich einigten sie sich auf irgend etwas, denn der Kellner verneigte sich und ging in Richtung Küche, und Erik setzte sich bequem zurecht.
    »Dies Lokal ist gar nicht so übel, mein Kleiner«, sagte er zu Bernt und rieb sich die Hände. »Es ist zwar erst vor kurzem eröffnet worden, hat aber gutes Personal in anderen Restaurants abgeworben, und heute ist es schon so bekannt, daß es fast immer voll ist.«
    Das hatte Bernt schon mit eigenen Augen gesehen, aber jetzt ließ er seinen Blick noch ein zweites Mal durch das Lokal schweifen. Es hatte Tische auf zwei Ebenen, und auf der Empore hatte man vier Nischen eingerichtet. In einer von ihnen hatte man Erik und Bernt einen Tisch angewiesen. Neben ihnen standen ein paar längliche Tische und einige kleine, die nur für zwei Gäste vorgesehen waren. Am hinteren Ende befanden sich die Bar und der offene Grill. Unten im Parterre hatte man an den Wänden lange Bänke aufgestellt, vor denen kleinere Einzeltische standen. Und jeder Sitzplatz war besetzt. Von Zeit zu Zeit kamen neue Gäste ins Lokal, sahen sich um, schüttelten verärgert den Kopf und gingen dann wieder hinaus. Als plötzlich Eriks Stimme ertönte, fuhr Bernt zusammen.
    »Was? Wie bitte? Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte gerade, daß ich Krabben und ein T-Bone-Steak für uns bestellt habe. Das ist genau das, war wir jetzt brauchen. Salzige, herrliche Krabben und ein saftiges, frisches Stück Fleisch. Ich habe für uns beide auch einen Schnaps bestellt, das wird dir helfen, wieder ganz auf die Beine zu kommen.«
    Als Bernt das Wort Schnaps hörte, wurde ihm einen
    Augenblick ganz schlecht, aber da kam die Serviererin schon mit zwei riesig hohen Gläsern schäumenden Faßbiers an, und nachdem er die ersten kräftigen Schlucke genommen hatte, merkte er, daß er sich richtig nach einem anständigen Klaren sehnte. Er kam zusammen mit den Krabben, und Bernt war beinahe andächtig zumute, als er das eiskalte, beschlagene Glas in die Hand nahm, um Erik zuzuprosten.
    »Hepp, hepp«, sagte Erik und kippte seinen Schnaps auf einen Zug hinunter.
    Bernt wollte nicht zurückstehen, sondern tat es Erik nach. Brrr, das kratzte ganz schön im Hals, aber nach der ersten Krabbe und einem weiteren Schluck Bier verschwand das leicht unangenehme Gefühl, und eine angenehme Wärme breitete sich im Körper aus.
    Jetzt nahm das Mittagessen allmählich Gestalt an. Es gab noch ein paar Kurze, und Krabben und Käse wurden schnell weggeputzt. Dann nahmen Bernt und Erik ein Glas Wein zum Steak, und als sie danach dampfenden, frischgebrühten Kaffee bekamen, fühlte Bernt, daß seine Muskeln wieder kräftig und in Form waren und wie das Blut leicht durch die Adern floß.
    »Jetzt fahre ich zu Sigge«, sagte Erik, nachdem sie am Kognak genippt hatten. »Ich muß nämlich nachsehen, ob sie inzwischen aufgewacht ist. Wenn du willst, kannst du ruhig mitfahren, aber es ist mir auch recht, wenn du für heute Schluß machst und nach Hause fährst. Ich schreibe einen kurzen Bericht über das, was wir gesehen haben, und telefoniere die Geschichte schnell durch, dann höre ich auch für heute auf.«
    Bernt dachte daran, daß das Mädchen im Bordell gesagt hatte, er solle zurückkommen, und darum schüttelte er sofort den Kopf.
    »Nein, ich glaube, ich mach mich lieber gleich auf den Heimweg.«
    Erik sagte nichts mehr dazu, sondern bezahlte die Rechnung und schlürfte die letzten Tropfen aus.
    »Also gut, dann gehe ich schon los«, sagte er. »Es ist alles erledigt. Wenn du ausgetrunken hast, brauchst du nur aufzustehen und zu gehen.«
    Bernt wollte um keinen Preis zu erkennen geben, daß er es wahnsinnig eilig hatte, und folglich nickte er nur kurz und tat so, als wolle er sich zurechtsetzen. Aber sobald Erik das Lokal verlassen hatte, schob Bernt den Tisch beiseite und stand auf. Hoppla! Er mußte feststellen, daß er inzwischen etwas knieweich geworden war. Na, dann muß ich mich eben ein bißchen zusammennehmen, dachte Bernt und steuerte auf die Tür zu. Er selbst

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