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Das Skandalbett

Das Skandalbett

Titel: Das Skandalbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Krawatte saß oben an einem Ohr, und der Hemdkragen hatte sich wie eine nasse Schnur um den Hals gerollt. Die Augen, die unter seinen nassen Haarsträhnen hervorlugten, tränten und waren blutunterlaufen, und seine Nasenspitze erstrahlte in einem leuchtenden Rot. Bernt erschauerte und schüttelte sich vor Unbehagen über sich selbst. Er kämmte sich schnell und versuchte, das Hemd und die Krawatte einigermaßen in Ordnung zu bringen, damit er sich wieder unter Menschen sehen lassen konnte. Dann wandte er sich Erik zu, der sich gegen den Türpfosten lehnte und Bernt mit einem spöttischen Lächeln betrachtete.
    »Was ist denn eigentlich passiert?« fragte Bernt vorsichtig.
    Erik zuckte mit den Schultern.
    »Nichts Besonderes. Du warst plötzlich völlig blau, und wir hatten ein Fickfest, das sich sehen lassen konnte. Erst heute morgen, als du wach wurdest, hast du mit dem Kotzen angefangen. Aber jetzt scheinst du ja alles losgeworden zu sein.«
    Bernt fiel plötzlich ein, daß er sich auch neben der Couch übergeben hatte.
    »Das Redaktionszimmer!«
    »Darum mach dir mal keine Sorgen. Diese alten Zimmer sind ohnehin kaum noch mehr als Rumpelkammern, und die Putzfrauen sind froh, wenn sie sich ein paar Kronen nebenbei verdienen können. Die bringen das schon in Ordnung.«
    Er hielt Bernts Jackett in der Hand.
    »Zieh dir jetzt die Jacke an und komm mit raus, dann können wir nachsehen, ob inzwischen was passiert ist.«
    Sie gingen gemeinsam in den großen Redaktionsraum, und sie hatten ihn kaum betreten, als der Lokalredakteur Karlén ihnen von seinem Tisch aus zuwinkte.
    »Kommt her, Jungs, ich habe eine gute Sache für euch!« schrie er ihnen zu.
    Als sie vor seinem Schreibtisch standen, gab er Erik einen Zettel mit einer Adresse.
    »Wenn ihr euch sofort auf die Socken macht, könnt ihr eine Bordellrazzia mitmachen«, flüsterte Karlén. »Einer meiner Verbindungsleute bei der Polizei hat mir einen Tip gegeben, und ihr werdet dieses Ding ganz für euch allein haben.«
    »Versuchen kann man’s ja immerhin« brummte Erik.
    Er nickte Bernt zu, daß er mitkommen solle, und dann gingen sie zusammen hinunter auf die Straße, um ein Taxi aufzutreiben. Es waren genügend Wagen frei, und es dauerte nur ein paar Minuten, bis sie sich in die bequemen Polster auf dem Rücksitz lümmeln konnten und durch die Stadt chauffiert wurden. Bernt saß still da und schloß die Augen. Er fühlte, wie die Übelkeit von neuem in ihm aufstieg, und faßte sich stöhnend an den Bauch, weil er versuchen wollte, die Reflexe zu bremsen, die nur dazu führen konnten, daß er sich wieder übergeben mußte.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Erik. »Wir sind in ein paar Minuten da, und sowie du wieder an der frischen Luft bist, geht’s dir wieder gut.«
    Bernt hielt den Brechreiz zurück, so gut es eben ging, und als das Taxi vor einem alten, baufälligen Kasten hielt, taumelte er aus dem Wagen. Sein Gesicht war grünlich, und sein Brustkorb hob und senkte sich gequält. Er ging langsam und bedächtig bis zur Hauswand und lehnte sich aufatmend dagegen. Indem er sich zwang, ruhig und tief durchzuatmen, konnte er seine Übelkeit so weit zurückhalten, daß das Spannungsgefühl in den Kiefern nachließ und er wieder sprechen konnte.
    »Sollen wir hier auf die Bullen warten?« krächzte er.
    Erik nickte. Er war vollauf damit beschäftigt, von seinem Standort mitten auf der Fahrbahn aus sämtliche Fenster zu beobachten.
    »Komm mal hierher!« fauchte er Bernt zu und winkte ihn zu sich auf den Damm.
    »Da oben ist es. In den beiden obersten Stockwerken.«
    Erik zeigte auf einige Fenster in der oberen rechten Hälfte des Hauses.
    »Woher willst du das so genau wissen?« fragte Bernt, der zwischen den bezeichneten und allen anderen Fenstern nicht den geringsten Unterschied feststellen konnte.
    »Ich habe schon so viele geheime Bordelle gesehen, daß ich sie auf zehn Meilen gegen den Wind rieche. Guck dir mal die vorgezogenen Gardinen und die Tischlampen in jedem Fenster an. Die Lampen brennen, obwohl es hellichter Tag ist. Das ist ein typisches Zeichen.«
    »Aber warum denn eigentlich? Da oben kann doch irgend jemand wohnen, der einfach lange schlafen will und noch nicht aufgestanden ist.«
    Erik schüttelte den Kopf.
    »Nein, mein Kleiner. Du irrst dich. Wenn jemand noch lange aufbleibt und das Licht brennen lassen will, läßt er die Deckenleuchte brennen. Aber gerade die Tatsache, daß die Gardinen vorgezogen sind, während auf den Fensterbänken Lampen

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