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Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Titel: Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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zu: „Da kommt bestimmt gleich noch was Spannenderes …“
    Leider hatte er sich ein Eigentor geschossen: Als Nächstes kam ein Gatter mit Ziegen, Schweinen und Hühnern. Kresse flippte vor Begeisterung total aus. Erst nach zwanzig Minuten schafften es Jago und Phil, Kresse loszu­eisen.
    Es folgten Stände mit Töpferwaren, Kannen und geschnitzten Figuren. Nun war es Phil, der alle drei Meter auf die Bremse trat. Jede noch so langweilige Kanne nahm er in Hand.
    Das machte Jago ganz hibbelig. Er bereute schon, sein Smartphone zu Hause gelassen zu haben. Sonst hätte er jetzt wenigstens ein paar Spiele zocken können. Überhaupt, irgendwie hatte er sich dieses Spectaculum anders vorgestellt. Spektakulärer! Er hatte noch kein einziges Fahrgeschäft entdeckt. Geschweige denn eine Achterbahn. Nicht einmal Feuerspucker oder Schwertschlucker.
    Das Ritterturnier entpuppte sich als besonders herbe Enttäuschung. Auf einem eingezäunten Areal duellierten sich kleine Jungs auf Ponys. Garantiert war keiner von den Knirpsen älter als fünf. Ihre Lanzen waren aus Gummi und zwei Erzieherinnen überwachten jeden Schritt und Tritt. Jago war fassungslos. Sollte das ein Witz sein?
    „Wo haben sie bloß die ganzen spannenden Sachen versteckt?“, fragte er ungeduldig.
    Kresse knuffte ihn in die Schulter. „Aber das ist doch alles superspannend!“
    Und Phil stieß aus: „Dahinten ist eine Schreibschule! Nun lest doch, was da steht: Lerne Schreiben wie im Kloster und ziehe deine eigene Kerze! “
    „Na, halleluja!“ Jago kickte genervt eine leere Flasche zur Seite. „Die Kerzen können sie sich gepflegt in den …“
    Ehe er den Satz beenden konnte, rollte die Flasche gegen einen Wegweiser. Und der verkündete: Zur Schießbude. Jago atmete auf.
    „Los, mir nach!“, rief er und bedeutete Kresse und Phil mit einer Handbewegung, ihm zu folgen.
    Nach wenigen Schritten tauchte die Schießbude vor ihnen auf. Die Kuscheltiere, die als Preise unter den Zielscheiben lagen, rissen Jago zwar nicht vom Hocker, aber die Bude an sich war astrein.
    „Fünf Schuss“, verlangte Jago und drehte sich grinsend zu Kresse um. „Na? Welche Teddys willst du haben?“
    „Moment mal. Wie alt bist du eigentlich?“, fragte der Verkäufer.
    „Öhm …“ Gerade noch rechtzeitig fiel Jagos Blick auf ein Schild mit der Aufschrift: Ab 13 Jahren. „Vierzehn“, sagte er forsch und senkte den Kopf, damit ihm seine Rastazöpfe möglichst tief ins Gesicht fielen.
    Der Verkäufer zögerte.
    Jago warf Phil und Kresse einen scharfen Blick zu, der bedeuten sollte: „Kein Wort!“.
    Tatsächlich hielten die beiden dicht. Und auch den Verkäufer schien Jagos Auftreten überzeugt zu haben. Er drückte Jago ein Luftgewehr in die Hand und erteilte ihm ein paar Anweisungen.
    Jago legte das Gewehr an. Er hatte noch nie eines in der Hand gehabt! Wow, was für ein Gefühl! Konzentriert fixierte er die Zielscheiben. Sie bewegten sich hin und her – und das ziemlich schnell. Jago zählte abwärts: „Drei, zwei …“
    „Halt!“, dröhnte eine tiefe Stimme. Gleichzeitig legte sich eine Hand auf das Gewehr.
    Jago drehte sich um und blickte in das Gesicht seiner Schulleiterin.
    So hatte er Frau Berger allerdings noch nie gesehen: Um ihren fülligen Körper spannte sich ein glänzendes blaues Kleid. Auf ihre Turmfrisur passte zwar kein Hut, doch sie hatte sich einen Schleier übergehängt, der verdächtig an eine alte Gardine erinnerte. Eigentlich ein Anblick zum Brüllen. Doch Jago blieb das Lachen im Hals stecken.
    „Kurt!“, wandte sich Frau Berger an den Schießbudenbesitzer. „Wie kannst du diesem Jungen bloß ein Gewehr geben? Jago ist erst elf!“
    „Elf? Das wu-wusste ich nicht, Frau Berger“, stammelte der Mann zerknirscht. Offenbar war Frau Berger schon verdammt lange Schullei­terin.
    „Burgfräulein Berger“, berichtigte sie ihn schroff. Dann schüttelte sie den Kopf samt Schleier und seufzte: „Jago, Jago. Nichts als Flausen im Kopf. Wie bekommen wir dich nur anständig groß?“ Sie nahm Jago das Gewehr ab und empfahl den dreien, sich etwas „Altersgemäßes“ zu suchen.
    Als Frau Berger wieder abgedampft war, machte Jago seinem Ärger Luft: „Ey, muss die sich hier aufführen, als wären wir in der Schule?“
    Langsam begann ihm das Fest zu stinken. Und zwar gewaltig. „Spectaculum, was für eine Mogelpackung! Gähnaculum hätte besser gepasst.“
    Jago überlegte schon, ob er nicht wieder nach Hause fahren sollte. Doch dann fiel sein

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