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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dachte sie, nicht wie ein US-Senator. »Aber ein bisschen mager ist sie noch.« Er nahm ihr Kinn zwischen die Finger und drehte ihr Gesicht hin und her. »Hübsches Mädchen«, erklärte er mit dem perfekt imitierten Brummen ihres Vaters.
    »Vielleicht hättest du Arlene Judson doch heiraten sollen«, sagte sie in süßlichem Ton. Dann legte sie einen Arm um jeden ihrer Brüder. »Ich freue mich ja so, euch zu sehen.«
    Justin saß auf einer Schreibtischecke und beobachtete sie. Zwischen den beiden hochgewachsenen Männern sah sie sehr klein aus. Aber zum ersten Mal bemerkte er die Ähnlichkeit zwischen ihr und Caine – die Form des Munds, die Nase, die Augen. Alan war die größere, rauere Version von Anna, aber allen dreien hatte Daniel seinen Stempel aufgedrückt. Jetzt, wo er die drei zusammen sah, fragte Justin sich, warum er Serena nicht gleich erkannt hatte.
    Vielleicht lag es daran, dass sie jetzt als Familie vor ihm standen. Und Serena als Schwester. Er dachte an Diana und verspürte einen Anflug von Bedauern. Aber er hatte alles getan, was er konnte. Trotzdem würde er nie erfahren, wie es war, eine so grundlegende, lebenslange Beziehung zu einem Menschen haben. Ebenso wenig wie es gelingen würde, in Serenas Herzen den Platz einzunehmen, der ihrer Familie gehörte.
    »Wie lange bleibt ihr?«, fragte Serena, als sie die beiden ins Büro zog.
    »Nur übers Wochenende«, erwiderte Alan, während Caine sich rasch, aber gründlich in ihrem Büro umsah.
    »Also hast du dir doch einen Partner genommen«, sagte er zu Justin. »Nachdem du Dad so oft abgewiesen hattest, waren wir etwas überrascht.«
    »Ich war überzeugender«, sagte Serena einfach.
    Caine warf Justin einen Blick zu, der nur deshalb keine Fragen stellte, weil er die Antworten bereits kannte. Nur eine Warnung lag darin, subtil, aber eindeutig.
    »Ihr habt mir immer noch nicht gesagt, wieso ihr hier seid.« Serena ging zu Justin, während Caine sich auf einen Stuhl fallen ließ und Alan zur Scheibe ging, um ins Casino zu schauen.
    »Wir haben von der Bombendrohung in Vegas gehört«, antwortete Alan. »Ich habe Justin angerufen. Er meinte, du würdest dich über einen Besuch freuen. Und …« Er sah seinen Bruder an und grinste. »Caine und ich dachten, wenn wir kommen, taucht Dad nicht so oft auf.«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesprochen habe«, sagte Caine, »hat er etwas davon gesagt, dass ihm ein paar Wochen am Meer guttun würden.«
    Serena gab einen Laut von sich, der irgendwo in der Mitte zwischen Lachen und Stöhnen lag. »Ich nehme an, ihr habt von seinem letzten kleinen Komplott gehört.«
    »Offenbar hat es ganz gut funktioniert«, stellte Alan fest, als er sah, wie Justins Hand sich in Serenas Nacken legte.
    »Ich war versucht, mehr zu zerbrechen als nur ein paar Zigarren«, murmelte sie und starrte auf den Summer, der auf ihrem Schreibtisch ertönte. »Tisch sechs. Nein«, fügte sie hinzu und berührte Justins Schulter, als er aufstehen wollte. »Ich kümmere mich schon darum. Warum geht ihr drei nicht nach oben? Ich komme nach, sobald ich hier unten alles in Ordnung gebracht habe.«
    »Wäre es sittenwidrig, in einem Casino zu spielen, das zur Hälfte meiner Schwester gehört?«, fragte Caine sich laut.
    »Nicht, wenn du so miserabel spielst wie immer«, erwiderte Serena beim Hinausgehen.
    Caine streckte die langen Beine aus. »Nur weil ich mich beim Pokern immer habe schlagen lassen.«
    »Du hast sie gewinnen lassen? Dass ich nicht lache«, sagte Alan. »Sie hat dich jedes Mal massakriert. Du hast am Telefon nicht viel erzählt, Justin«, fuhr er fort und kehrte der Scheibe den Rücken zu. »Kannst du über das reden, was in Vegas passiert ist?«
    Achselzuckend holte Justin ein Zigarillo aus der Tasche. »Es war eine selbst gemachte Bombe, sehr kompakt. Sie befand sich unter einem der Keno-Tische. Das FBI überprüft ehemalige Angestellte, Stammkunden, die viel Geld verloren haben, und Erpresser, die mit ähnlichen Methoden gearbeitet haben. Ich bezweifle allerdings, dass es etwas bringt. Es hat einige Drohanrufe gegeben, aber die konnten sie nicht zurückverfolgen, und ich habe die Stimme nicht erkannt. Wir haben nicht sehr viele Spuren.«
    Er steckte sich das Zigarillo an und ließ seinen Blick über Alans Schulter dorthin wandern, wo Serena mit einem Gast stand. »Es ist unmöglich, jeden aufzuspüren, der in einem meiner Casinos Geld verloren hat. Wenn das überhaupt das Motiv für den Bombenanschlag war.«
    »Du glaubst nicht

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