Das Spiel beginnt
klug gewesen wäre, hätte ich erst mit dir geschlafen, nachdem alles unterschrieben war.«
Erregt entriss er ihr das Glas und schleuderte es durchs Zimmer. Es zerbarst an der Wand. »Nein!« Er zog sie an sich, vergrub das Gesicht in ihrem Haar und fluchte leise. »So kann ich es nicht. Ich will nicht, dass du das denkst.«
Serena wehrte sich nicht, stand nur steif da. »Bitte lass mich gehen.«
»Serena, hör mir zu. Hör mir zu«, wiederholte er, bevor er ihr die Hände auf die Schultern legte und sie ansah. »Bevor ich Vegas verließ, kam ein Brief. Er war an mich persönlich adressiert. Wer immer diese Bombe gelegt hat, er will mich wissen lassen, dass er mit mir noch nicht fertig ist. Er wird wieder zuschlagen – irgendwann, irgendwo. Hier geht es um mehr als Geld, das fühle ich. Es ist persönlich, verstehst du? Du bist bei mir nicht in Sicherheit.«
Sie starrte ihn an, während die Worte durch ihren Schmerz schnitten. »Du hast das alles zu mir gesagt, weil du glaubst, dass ich in Gefahr bin, wenn ich bleibe?«
»Ich will dich in Sicherheit wissen.«
Serena streifte seine Hände von ihren Schultern. »Du bist kein bisschen besser als mein Vater«, fuhr sie ihn an. »Ihr arrangiert mein Leben mit euren kleinen Komplotten und Manövern. Hast du eine Ahnung, was du mir angetan hast?« Erneut stiegen die Tränen in ihr auf, und sie unterdrückte sie. »Wie sehr du mich verletzt hast? Hast du je daran gedacht, mir ganz einfach die Wahrheit zu sagen?«
»Die habe ich dir gesagt«, gab er zurück und kämpfte gegen das Gefühl von Schuld und Verlangen. »Wirst du jetzt fahren?«
»Nein.«
»Serena, um Gottes willen …«
»Du erwartest, dass ich meine Sachen packe und davonlaufe?«, unterbrach sie ihn und schob ihn wütend von sich. »Dass ich mich verstecke, weil jemand vielleicht eine Bombe ins Hotel legt, irgendwann? Verdammt, Justin, für mich steht hier ebenso viel auf dem Spiel wie für dich.«
»Das Hotel ist komplett versichert. Falls etwas passiert, wirst du deine Investition nicht verlieren.«
Seufzend schloss sie die Augen. »Du Dummkopf.«
»Serena, sei vernünftig.«
Als ihre Augen sich öffneten, war wieder Zorn in ihnen. »Du bist vernünftig, nehme ich an.«
»Es ist mir verdammt egal, ob ich vernünftig bin oder nicht!«, gab er zurück. »Ich will dich irgendwo haben, wo niemand dir etwas tun kann. Wo ich weiß, dass du in Sicherheit bist.«
»Wissen kannst du gar nichts!«
»Ich weiß, dass ich dich liebe!« Er packte ihre Schultern und schüttelte sie. »Ich weiß, dass du mir mehr bedeutest als alles andere in meinem Leben, und ich werde keinerlei Risiko eingehen.«
»Wie kannst du dann von mir verlangen, dass ich fortgehe?«, schrie sie. »Menschen, die einander lieben, gehören zusammen.«
Sie starrten sich an, als jedem von ihnen bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte. Justins Griff wurde sanfter, dann sanken seine Hände herab. »Tu es für mich, Serena.«
»Alles andere«, antwortete sie. »Das nicht.«
Er drehte sich um und ging ans Fenster. Draußen versank die Sonne im Meer. Aufblitzendes Feuer, goldene Funken – wie die Frau hinter ihm. »Ich habe noch nie jemanden geliebt«, murmelte Justin. »Meine Eltern, meine Schwester vielleicht, aber die gehören schon lange nicht mehr zu meinem Leben. Ich habe es ohne sie geschafft. Ich glaube nicht, dass ich es ohne dich schaffen könnte. Schon der Gedanke, dass dir etwas passieren kann, macht mir Angst.«
»Justin.« Sie ging zu ihm, schlang die Arm um ihn und legte die Wange an seinen Rücken. »Du weißt, dass es keine Garantien gibt, nur Chancen.«
»Ich habe mein Leben lang auf Chancen gesetzt. Bei dir nicht.«
»Ich treffe noch immer meine eigenen Entscheidungen«, erinnerte sie ihn. »Daran kannst du nichts ändern, Justin. Ich kann es nicht zulassen. Sag es mir noch einmal«, verlangte sie, bevor er antworten konnte. »Aber schrei mich diesmal nicht an. Ich bin für Romantik so anfällig wie jeder andere Mensch.«
Justin drehte sich um und strich mit der Fingerspitze über ihre Lippen. »Ich dachte immer, ›Ich liebe dich‹ klingt so abgegriffen – bis jetzt.« Seine Lippen traten an die Stelle der Fingerspitze, ebenso zärtlich. »Ich liebe dich, Serena.«
Sie seufzte, als sie spürte, wie er ihr die Jacke von den Schultern streifte. »Justin«, flüsterte sie, während er sie auf die Arme hob.
»Hm?«
»Lass uns meinem Vater nichts davon sagen. Ich hasse es, wenn er triumphiert.«
Lachend legte er
Weitere Kostenlose Bücher