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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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anzukämpfen, die ihn fesselten. Aber im Grunde wusste er längst, dass er nicht den Hauch einer Chance gegen diese Macht hatte, die jetzt in sein Innerstes drang.
    Meine Seele!, durchfuhr es Bukgur mit eisigem Schrecken.
    Mein Leben!
    Seine Augen wurden starr. Sein Gesicht war nicht wiederzuerkennen. Dicht legte sich die pergamentartig gewordene Haut um seinen Totenschädel. Aber der Verfall ging noch weiter.
    Immer wahnwitziger und schneller wurde der Klang der Ringe.
    Kraft!, durchzuckte es Ragnar.
    Mehr Kraft...
    Dieser Hunger...
    Der Graf schloss die Augen.
    Sein Gesicht zeigte Züge einer geradezu satanischen Verzückung.
    Wie entrückt setzte er den Klang der Ringe fort, ließ sich treiben von der Macht der Töne.
    Bukgur Khans Totenschädel zerfiel indessen zu feinem, grauem Staub, der einen leichten Modergeruch in dem Zimmer verbreitete.
    Endlich erwachte Ragnar aus seiner Trance.
    Er ließ die beiden Finger gespreizt stehen, atmete tief durch, genoss das Gefühl der Kraft, das ihn durchströmte, und blickte dann auf die Kleidung zu seinen Füßen. Das, was eben noch von Bukgur Khan am Körper getragen worden war, lag leer am Boden. Jetzt waren die edlen Stoffe mit grauem Staub gefüllt, der aus Ärmeln und Hosenbeinen herausrieselte.
    Graf Ragnar lächelte bösartig.
    Vergiss nicht, dass du Staub bist!, dachte er zynisch und kicherte dabei wie von Sinnen.
    Du bist maßlos geworden in deiner Gier! meldete sich die warnende Stimme in ihm. Maßlos in deiner Gier nach Leben!
    Und wenn schon!, erwiderte er in Gedanken. Ist vielleicht irgendetwas dagegen einzuwenden?
    Mein Vater vertraut mir nicht!, fluchte er leise.
    Ich brauche den Virus! So viele Leben!
    Vor seinem geistigen Auge erschien das Gesicht seines Vaters, dem berühmten Genetiker Professor Dr. Dr. Magnus Wahlstrom.
    Er legte seinen Kopf in den Nacken, schloss die Augen und schrie:
    „Oh Abalim, höllischer Großfürst. Hilf mir, wenn ich weiter dein Seelenfänger sein soll!“
    Graf Ragnar begann wieder mit den beiden Ringen aneinander zu stoßen. Der unheimliche Klang kam zurück.
    Er öffnete seine Augen. Sie waren vollkommen von einem glühenden Rot erfüllt.
    Seine Lippen murmelten: „Erscheine! Erscheine und hilf deinem Diener!“
    Über dem sechseckigen Tisch in dem düsteren Zimmer entstand plötzlich ein grauweißer Nebel.
    „Oh Abalim!“, schrie Ragnar.
    Aus dem grauweißen Nebel bildete sich ein grimassenhaftes Gesicht, halb Mensch, halb Tier. Das Wesen bleckte die raubtierhaften Zähne.
    Zähne, von denen etwas heruntertropfte.
    Blut...
    Die Tropfen bildeten spinnenförmige, dunkle Flecken auf dem Holz des Sechsecktisches.
    Eine Gedankenstimme war zu hören.
    Du hast mich gerufen
, dröhnte es in seinem Kopf.
    „Mein Vater verweigert es, mir den Virus zu geben. Wir hätten uns den Planeten Erde untertan machen können. So viele Leben! So viele Seelen! Was soll ich tun, Großfürst?“
    Du hast Raumschiffe und Männer. Erobere das Labor deines Vaters und besorg den Virus
, dröhnte wieder die Gedankenstimme.
    Graf Ragnar glaubte, irgendwo im Hintergrund seiner Gedanken ein höhnisches Lachen zu hören.
    Bereits am nächsten Tag flog er mit drei Kampfraumschiffen los. Sein Ziel war der Planet Kronos VIII, auf dem sein Vater in einem Labor den Magnus-Adenoviridae IV Virus entwickelt hatte.

Kapitel 32

32
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Raumschiff UFC-Valiant xlr8
>>Sternenzeit 44789,5<<
(Erdzeit: 18.11.2265, 14:00h)
     
     
    Cedric stand in einem fremden, unwirklichen Universum.
    Um ihn herum waren lückenlos alle nur denkbaren geometrischen Körper angeordnet, angefangen von quadratischen Säulen über Pyramiden, Kreiskegel und eine Fülle von Prismatoiden, bis hin zu kugelförmigen Gebilden.
    Ständige Lichtwechsel sorgten dafür, dass seine Umgebung immer neue Gestalten annahm und teilweise Phantasiegebilde schuf, die dem Alptraum eines schizophrenen Künstlers zu entstammen schienen.
    Cedric nahm alle Eindrücke begierig in sich auf, versuchte, sie zu ordnen und aus ihnen herauszufinden, was gerade mit ihm geschah.
    Denn er wusste nichts mehr.
    Aber wollte er mehr wissen?
    Sein Körper reagierte instinktiv, erst die Anwendung, dann das bewusste Denken, anschließend die wahllose Reizaufnahme, gefolgt von der gedanklichen Verarbeitung.
    Es folgte die unbewusste Bewegung.
    Erkenntnis: Ich kann mich bewegen!
    Sein Körper reagierte auf Befehle seines Geistes.
    Er erschrak heftig. Die Bilder vor seinem geistigen Auge hatten sich durch die Bewegung

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