Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
verändert. Er versuchte, still zu halten, zurück zu seinem Ausgangspunkt zu gehen. Die Umgebung nahm wieder ihr ursprüngliches Aussehen an, die Lichtwechsel waren unverändert geblieben.
Er erkannte: Meine Umgebung ist unveränderlich und ich bin ein Teil meiner Umgebung, folglich bin auch ich unveränderlich.
Plötzlich erlosch das Licht!
Es gab nur noch Finsternis.
Alles war verschwunden!
Cedric dachte, nichts existiert mehr, außer mir. Folglich entstehen alle Wahrnehmungen aus mir heraus.
Erkenntnis: Ich bin alles!
Dieser Gedanke weckte den Schimmer einer Erinnerung, einen Hauch von Ahnung. Etwas stimmte ganz und gar nicht.
Aber was?
Cedric versuchte, sich vorwärts zu bewegen. Ein schmerzhafter Aufprall erfolgte, als er mit einem festen Gegenstand kollidierte. Er geriet in Panik.
Er kämpfte die Panik nieder, zog sich langsam zurück, blieb stehen und dachte nach. Er betastete seine Gliedmaßen und stellte fest, dass er ein Gesicht hatte. Gesicht?
Er erinnerte sich. In einem Gesicht befanden sich ein Mund, eine Nase und zwei Augen. Abermals tauchte der Schimmer einer Erinnerung auf, ein Hauch von Ahnung huschte vorüber wie ein wehender Schleier, entzog sich aber wieder dem Zugriff seines Geistes.
Aber etwas blieb hängen.
Mit Augen konnte man sehen!
Diese neue Erkenntnis wollte er sofort nutzen und öffnete seine Augen. Er nahm seine neue Umgebung in sich auf.
Ein glänzendes Weiß leuchtete ihm entgegen. War dies eine Wand? Aber sie schien sich zu bewegen. Alles schien sich zu bewegen. Der Boden, die Wand und jetzt auch sein Magen.
Ihm wurde schlecht.
Ganz schnell schloss er wieder seine Augen und atmete tief ein und wieder aus. Er kämpfte unter Aufbietung aller erreichbaren Willenskraft, damit sein Mageninhalt im Körper blieb. Der Kampf wogte lange hin und her.
In seinem Verlauf erkannte er, dass er ein Mensch war und noch lebte.
Er öffnete wieder seine Augen. Die weiße Wand und der Boden bewegten sich nicht mehr.
„Geht es ihnen nicht gut?“, fragte eine fremde Stimme, die leicht besorgt klang.
Cedric versuchte, seinen Körper zu drehen. Es gelang beim ersten Versuch. Er hatte wieder die Kontrolle über seine Handlungen. Die Dinge geschahen so, wie er es wünschte, auch wenn es nur eine kleine Körperdrehung war.
„Hallo?“, fragte die fremde Stimme erneut.
Cedric fasste einen mutigen Entschluss. Wenn bereits die Drehung seines Körpers geklappt hatte, wäre es einen Versuch wert, das Sprechen zu probieren.
„Hallo“, sagte er und erschrak über den Klang seiner eigenen Stimme. Sie klang eigenartig und fremd. Aber der Versuch war gelungen. Er konnte sprechen.
„Geht es ihnen nicht gut?“, fragte die fremde Stimme nochmals. Cedric ließ seine Blicke dem Klang der Stimme rückwärts folgen. Die Worte kamen aus einem Mund, der sich im Gesicht eines Mannes befand.
Der fremde Mann lächelte ihn an.
„Sind sie Cedric Vogt aus der E-Zone?“
Was soll eine E-Zone sein?, fragte sich Cedric verwirrt.
„Ja“, antwortete er kurz. Besser nicht zu viel denken, das könnte schaden. Aber durch die Nennung seines Namens kamen weitere Erinnerungen in seinen Geist zurück. Germering, seine Familie, Freunde und Laura. Besonders das Bild von Laura entstand vor seinem geistigen Auge.
Das Spiel der Dämonen!
Er befand sich in der Zukunft!
„Der Captain erwartet Sie bereits. Würden Sie mir bitte folgen.“
Der fremde Mann drehte sich um, schritt zu einer Tür, die sich geräuschlos öffnete. Cedric folgte ihm. Seine Beine fühlten sich noch fremd an.
Nach einer längeren Wegstrecke erreichten sie einen großen Raum. Es schien die Kommandozentrale zu sein. Rechts und links saßen Menschen vor undefinierbaren Geräten und blinkenden Konsolen.
In der Mitte befand sich ein großer Konturenstuhl, auf dem ein kleiner Mann mit blonden Haaren saß. Er blickte auf einen großen Panoramabildschirm, der gegenüber von ihm die halbe Wand ausfüllte.
„Er ist angekommen, Captain“, sagte der Mann, der Cedric begleitet hatte. Er trat einen Schritt zurück.
Der Captain berührte einen Knopf auf der Oberseite der Sessellehne. Der Konturenstuhl schwang sich halb herum.
„Sie wurden uns von Flottenadmiral Bail bereits angekündigt. Warum sollen Sie uns begleiten?“
„Sie sind nicht Captain James Scott. Der sah im Fernsehen ganz anders aus“, stotterte Cedric und war über den kleinen blonden Mann enttäuscht.
Der Mann auf dem Konturenstuhl blickte ihn verwundert an.
„Ich bin
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