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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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ein. Er trug eine Uniform aus hellblauem Stoff, auf der linken Seite in Brusthöhe war ein dunkelblaues Kreuz abgebildet.
    „Der Bote ist zurück.“
    „Schickt ihn herein, schnell, ich warte bereits sehnsüchtig.“
    Ein massiger, fast zwei Meter großer Mann trat ein. Das Gesicht war aufgeschwemmt, der Kopf von einem dünnen Haarkranz umrandet. Sein Name war Bukgur Khan, ein Vermittler für den Konsens. Ein freier Herr, der durch Auftragsarbeiten sein Geld verdiente.
    „Hast du deinen Auftrag erfolgreich erledigt?“, wisperte Graf Wahlstrom leise. Ein gefährlicher Unterton schwang in diesen Worten mit. Ragnars Züge zeigten Entschlossenheit. Mit festem Blick fixierte er sein Gegenüber.
    „Ihr Vater hat abgelehnt, edler Graf“, erwiderte Bukgur Khan.
    „Was hat er gesagt?“
    „Er sagte, der Virus ist zu gefährlich in Ihrem Besitz. Sie würden nicht sorgsam damit umgehen. Er schien Ihnen nicht zu trauen“, antwortete der Vermittler.
    „Mein eigener Vater!“, flüsterte Ragnar voller Boshaftigkeit. „Er traut mir nicht. Ich muss die Formel und den Vierenstamm haben!“
    „Es tut mir leid, edler Graf“, sagte Bukgur. „Er ließ sich nicht überzeugen. Ihr Vater ist sehr stur.“
    „Mister Khan, sie langweilen mich“, lächelte Ragnar. In seinen Augen flackerte es unruhig. Die Nasenflügel bebten vor Erregung.
    „Ich erkläre hiermit den Auftrag für abgeschlossen“, sprach der Vermittler.
    Ragnars Blick wurde eisig.
    Eine geradezu gespenstische Intensität ging von ihm aus, die Bukgur unwillkürlich verstummen ließ. Der Vermittler schreckte zurück.
    Ein dunkelrotes Leuchten glomm in Graf Ragnars Augen auf, flackerte auf wie bei glühenden Kohlen, die durch einen Luftzug aufgeheizt wurden.
    Dann war es wieder vorbei.
    Bukgur Khan schluckte und wich einen Schritt zurück.
    „Bekomme ich jetzt das vereinbarte Geld?“, fragte der Vermittler fast tonlos. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet. Sein Atem ging schwer, so als hätte er gerade einen anstrengenden Lauf hinter sich gebracht.
    Graf Ragnar bleckte die Zähne.
    Seine Lippen waren nicht länger blutleere, unscheinbare Striche, sondern dunkelrot und voll.
    Er ging zu einem runden Tisch, öffnete eine kleine Metalldose und holte einen Ring hervor. Diesen steckte er über seinen linken Daumen und schob ihn bis knapp unter den Fingernagel. Dann stieß er ihn gegen den Ring an seinem Zeigefinger.
    Es entstand ein heller unheimlicher Ton.
    Bukgur Khan lief es eiskalt den Rücken herunter. Der Zusammenprall dieser beiden Ringe riefen in ihm Todesängste hervor. Er drehte sich um und ging mit schnellen Schritten auf die Tür zu.
    Ragnar ließ die beiden Ringe immer schneller gegeneinander stoßen. Der unheimliche Klang wurde lauter und durchdringender. Sein Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt. Die Augen traten hervor. Ein durchdringender, schneidender Ton war zu hören, schwoll an, wurde lauter und immer greller.
    Bukgur Khan stoppte abrupt vor der Tür.
    Seine Hand, die schon die Türklinke berührt hatte, zog sich wie unter dem Einfluss einer fremden Macht zurück. Ruckartig, so als würden unsichtbare Hände ihn dazu zwingen, drehte er sich um, taumelte dann dem Grafen entgegen, so als wäre er in den Rücken gestoßen worden.
    Der blanke Schrecken stand in seinen Augen.
    Er spürte zweifellos die unheimliche Kraft, die nach ihm griff, ihn zu beherrschen begann und ihm nicht mehr den geringsten Spielraum zum Handeln gab.
    Ein teuflisches Grinsen stand auf Ragnars Gesicht, während der Daumen und Zeigefinger immer schneller mit den Ringen zusammen stießen. Es war längst kein normales Klirren mehr, als wenn nur Metall aufeinanderprallte. Es war ein fremdartiges, bizarres Klanggebilde, das in seiner Kälte und Leidenschaftslosigkeit an Töne erinnerte, wie sie von Insekten erzeugt werden.
    Die massige Gestalt von Bukgur Khan begann zusammen zu schmelzen. Die Fettpolster verschwanden auf geheimnisvolle Weise. Der Vermittler starrte voller Grauen auf seine fleischigen Hände, die innerhalb eines Augenblicks nur noch aus dürrer, eingetrockneter, sich leicht bräunlich verfärbender Haut bestanden, die sich eng um die skelettartig hervortretenden Knochen legte.
    Der gesamte Körper von Bukgur machte diese Verwandlung durch, während das Klanggebilde der Ringe immer schneller wurde.
    „Nein! Nicht!“, hauchte es über die kaum noch vorhandenen Lippen des Vermittlers. Er versuchte verzweifelt, gegen die unsichtbaren Kräfte

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