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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sein mangelndes Vertrauens zu bereuen.
    Und da war also Fiedler, jetzt deutlich näher beim zweiten Loch und tat es noch einmal. Man stelle sich vor, wie es gewesen sein musste, als Fid und Igel noch zusammen waren. Bei den Göttern, diese Brückenverbrenner mussten heiliges Entsetzen verbreitet haben. Aber jetzt… jetzt war da nur noch Fiedler - und Krake, ein armseliger Schatten des berühmten Igel. Alles kam zu einem Ende. Aber solange Fiedler am Leben blieb, nun, solange - verdammt sollten sie alle sein -, solange lohnte es sich durchzuhalten. Und was diesen Pfeil anging, der da in seiner linken Schulter steckte, ja, schon klar, er hatte ihn kommen sehen, aber er hatte sich eigentlich nicht in seine Flugbahn gelehnt, oder? Möglich, dass es so ausgesehen hatte. Ja, doch, das war möglich. Als wenn er Zeit zum Nachdenken gehabt hätte, bei alledem, was um ihn herum los gewesen war. Schließlich war er kein Übermensch, oder?
     
    Während Fiedler sich von der zweiten gelegten Mine wegschob, schaute er hinüber zu Krake. Dessen Gesicht war weiß wie der Tod. Nun, wenn er es sich genauer überlegte, brauchte er den Sappeur eigentlich auch nicht mehr so nah bei sich, oder?
    Er gab Handzeichen. Hau ab, und geh wieder zu den Trupps.
    Krake schüttelte den Kopf.
    Schulterzuckend - dies war nicht der geeignete Zeitpunkt für irgendwelche Diskussionen, und wenn Krake sich nach dem Tod sehnte, war das für Fiedler nichts Neues - stand er auf und holte den dritten Knaller. Selbst fest aufzutreten war jetzt gefährlich, so dass er gezwungen war, langsam am Rand des Pfads entlangzugehen. Was die Frage anging, wo man die Munition lagern sollte, während man mit dieser Art von Vorbereitungen beschäftigt war, gab es jede Menge abergläubischer Überzeugungen. Igel hätte darauf bestanden, dass die Knaller sich immer nur vor der Stelle befinden durften, an der man arbeitete, aber Fiedler fühlte sich umso besser, je weniger er mit ihnen rumhantieren musste. Doch ganz egal, wie man es betrachtete, es hieß immer vor und zurück mit den verdammten Dingern, oder?
    Er erreichte die Stelle und schaute auf die beiden noch übrigen Knaller hinunter. Noch mehr Aberglaube. Welchen sollte er nehmen? Den auf der Herzseite oder den auf der Kopfseite? Und von welcher Seite aus betrachtet - indem er das Loch anschaute oder mit dem Loch in seinem Rücken, wie es jetzt der Fall war? Beim Atem des Vermummten, Igel turnte wie ein böser Geist in seinem Schädel herum. Schluss mit dem Aberglauben! Fiedler kauerte sich hin und nahm einen Knaller.
    Den von der Herzseite.
    War eine zufällige Entscheidung tatsächlich je mehr als genau das? Die Moranth waren Fanatiker, wenn es um Präzision ging. Sämtliche Arten von Munition waren auf geradezu unglaubliche Weise perfekt. Nicht die geringste Abweichung. Hätte es Abweichungen gegeben, wäre ein Sappeur nicht mehr als ein Felsbrockenwerfer - mit brisanten Felsbrocken, schon klar, aber trotzdem. Es hätte dann nichts mehr mit echter Begabung zu tun gehabt oder mit hart erarbeiteten Fertigkeiten.
    An seine erste Begegnung mit Moranth-Munition konnte Fiedler sich noch so erschreckend klar erinnern, als wäre es eine von den Göttern geschickte Offenbarung. Das war im nördlichen Genabackis gewesen, eine Woche vor dem Marsch auf Mott - die Stadt -, auf den dann die beiden Alpträume namens Mottwald und Schwarzhundsumpf gefolgt waren. Es hatte Gerüchte über den Kontakt zu und ausgedehnte Verhandlungen mit einem seltsamen Volk gegeben, das über ein Gebiet namens Wolkenwald tief im Süden herrschte. Ein abgeschieden lebendes Volk, dessen Außeres erschreckend und unmenschlich sein sollte, und dessen Krieger auf gewaltigen, gezähmten vierflügeligen Insekten - riesigen Libellen - ritten und aus großer Höhe Tod und Verderben auf ihre Feinde herabregnen lassen konnten.
    Auf malazanischer Seite hatten Tayschrenn, irgendein adliger Würdenträger namens Aragan und ein einzelner Imass namens Onos T’oolan an den Verhandlungen teilgenommen. Die Zweite und die Dritte Armee hatten zwei Tagesmärsche von ihrem Landungspunkt südlich von Malyntaeas entfernt auf Ackerland gelagert, das den Nathii gehörte. Eine Kiste war herangeschleppt worden - vorsichtig, von schwitzenden Soldaten aus der Einheit des Quartiermeisters - und zehn Schritt vom Lagerfeuer des Trupps entfernt abgestellt worden. Elster hatte Igel und Fiedler zu sich herangewunken.
    »Ihr beide macht die meisten Sappeurs-Arbeiten in diesem armseligen

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