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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Trupp«, hatte der Sergeant gesagt und dabei ein Gesicht gemacht, als hätte er gerade etwas sehr Unangenehmes geschluckt - was er auch getan hatte, indem er damit Fids und Igels zerstörerische Anarchie sozusagen legitimiert hatte. »In der Kiste da drüben sind Granaten und noch schlimmeres Zeug; die Sachen kommen von den Moranth, nun, da wir mit ihnen verbündet sind. Scheint mir - auf eine verrückte Weise - irgendwie sinnvoll, die Dinger euch beiden zu geben. Ihr werdet ganz sicher erst mal ein bisschen mit dem, was da drin ist, rumprobieren müssen. Sorgt einfach nur dafür, dass ihr es eine halbe Länge oder noch weiter entfernt von diesem Lager macht.« Er hatte gezögert, sich das bärtige Kinn gekratzt und dann hinzugefügt: »Die Großen sind zu groß, um sie weit genug werfen zu können - ich meine, weit genug, um die Explosion zu überleben. Also werdet ihr euch gemeinsam den Kopf zerbrechen müssen, um eine Möglichkeit zu finden, wie man sie ausprobieren kann. Ein letzter Befehl noch, Soldaten: Bringt euch nicht selbst um. Dieser Trupp hat auch so schon keine Sollstärke, und ich müsste dann zwei von den anderen aussuchen, die diese verdammten Dinger durch die Gegend schleppen. Und die beiden einzigen, die ich dann noch nehmen könnte, wären Kalam und Trotter.«
    Na klar, Trotter.
    Fiedler und Igel hatten den Deckel aufgemacht und dann verwirrt auf die dicht an dicht gepackten Granaten hinuntergestarrt, die in mit Stroh ausgepolsterten Fassungen lagen. Kleine runde, längliche konische, dornenförmige aus hervorragendem Glas - in dem nicht eine einzige Blase zu sehen war - und dann, ganz unten, viel größere … groß genug, um von einem Katapult durch die Gegend geschleudert zu werden, wenn man das vorhatte (und, wie sich herausstellen sollte, selbstmörderisch veranlagt war, denn die Dinger neigten dazu zu explodieren, sobald der Katapultarm gegen den Prallbalken krachte. Was sie allerdings hervorragend geeignet für die Zerstörung von Katapulten und die Auslöschung ihrer unglücklichen Bedienungsmannschaft machte).
    Ausprobieren, in der Tat. Igel und Fid hatten sich mit der Kiste zwischen ihnen auf einen langen, erschöpfenden Marsch zu einem abseits gelegenen Ort begeben, wo sie die kleinen Granaten warfen, die sie von da an Fetzer nannten, weil sie - wenn sie zu nah detonierten - die Tendenz hatten, den Werfer mit eisernen Splittern zu pfeffern und seine Ohren zum Bluten zu bringen; wo sie begleitet vom jammernden Protestgeschrei eines Bauern, der Zeuge der feurigen Vernichtung eines Heuwagens wurde, die brandstiftenden Eigenschaften der Brandbomben - oder Brenner - entdeckten (der Bauer jammerte so lange, bis sie ihm vier Imperiale Goldzepter - Kellanveds neu geprägte Währung - in die Hand drückten, was genügend Geld war, um sich ein ganzes neues Gehöft zu kaufen). Kracher, die in längliche, keilförmige Löcher in festgestampfter Erde geschoben wurden, richteten süße Verwüstungen an Fundamenten an - egal, ob die Steine des Fundaments durch Mörtel miteinander verbunden waren oder nicht. Und dann, zu guter Letzt, die Knaller, die hässlichste, schlimmste Munition, die jemals geschaffen worden war. Sie waren dazu gedacht, aus großer Höhe von den Moranth auf ihren Quorls abgeworfen zu werden, und Igel und Fid hatten den größten Teil der ihnen zugewiesenen Vorräte bei Versuchen verbraucht, eine andere praktische, nicht-tödliche Möglichkeit für ihre Anwendung auszuarbeiten. Und hatten am Ende zwanzig mehr gebraucht - den Inhalt von zwei Kisten -, um schließlich zu dem Schluss zu kommen, dass ein Narr von Oponn - von der Lady natürlich - hätte geküsst sein müssen, um die Dinger anders als zweitrangig einzusetzen; sie waren Zugaben zu Krachern und Brennern und, wenn sich die Möglichkeit bot, einem gut geworfenen Fetzer.
    Die übergroßen Armbrüste kamen viel später, genau wie solche wahnsinnigen Varianten wie die Trommel und der Schwelbrand. Und die ganze Zeit blieb der Zug der Lady immer die letzte Zuflucht. Wäre Fiedler ein religiöser Mensch gewesen, dann wäre er - wie er nur zu gut wusste - verpflichtet gewesen, jede einzelne Münze, die ihm in die Hände fiel, sei es als Sold, sei es als Beute, in den Tempeln der Lady in ihre Schatzkammern fallen zu lassen. Schließlich hatte er unzählige Male einen Knaller auf Ziele abgeschossen, die so nah waren, dass er selbst oder unzählige Malazaner sich noch innerhalb der Reichweite der Explosion befunden hatten. Igel war

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