Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
Gespräch zwischen den beiden stattfinden.
»Kannst du es tun, Ben?«, fragte Igel schließlich. »Irgendein Ort, wo … wo es ewige Qual gibt. Kannst du das tun, Magier? Ich habe dich gefragt, ob du das tun kannst!«
Der Schnelle Ben blickte Fiedler an; in seinen Augen stand eine Frage.
Oh, nein, Ben, in dieser Angelegenheit kann ich nicht mitreden …
»Fiedler, hilf mir, mich zu entscheiden. Bitte.«
Bei den Göttern, sogar der Schnelle Ben trauert. Wer war dieser Krieger? »Du bist der Hohemagier, Schneller Ben. Tu, was getan werden muss.«
Der Magier wandte sich wieder Igel zu. »Der Vermummte ist mir was schuldig, Igel.«
»Was für eine Antwort ist das denn?«
Doch der Schnelle Ben drehte sich um, gestikulierte, und ein dunkler, verwaschener Schimmer erhob sich um den Letherii, schloss sich vollständig um den Körper des Mannes, dann schrumpfte er, als würde er sich in den Sand graben, bis nichts mehr übrig war. Ein schwacher Schrei war zu hören, als hätte, was auch immer den Letherii erwartete, die Arme ausgestreckt, um ihn zu packen.
Plötzlich packte der Magier Fiedler am Wams, zog ihn dicht zu sich heran. Sein Gesicht war bleich vor Wut. »Bedauere ihn bloß nicht, Fid. Hast du mich verstanden? Bedauere ihn bloß nicht!«
Fiedler schüttelte den Kopf. »Das - das tue ich doch gar nicht, Ben. Nicht einen Augenblick. Soll er doch schreien, bis in alle Ewigkeit. Soll er ruhig schreien.«
Ein grimmiges Nicken, und der Magier stieß ihn wieder weg.
Igel weinte über dem Tiste Edur, weinte wie ein Mann, für den alles Licht der Welt erloschen war und nie wieder zurückkehren würde.
Und Fiedler wusste nicht, was er tun sollte.
Nachdem er von einem unsichtbaren Ort aus zugesehen hatte, trat der Abtrünnige einen Schritt zurück und riss sich los, als wollte er sich von einer Klippe stürzen. Er war, was er war.
Jemand, der etwas aus dem Gleichgewicht brachte. Und heute, an diesem Tag - möge der Abgrund ihn zur Gänze verschlingen - ein Witwenmacher.
Nachdem er den sanft ansteigenden Strand hinaufgegangen war, blieb Karsa Orlong stehen. Er griff nach dem Schwert, das in seinem Oberschenkel steckte, und packte die Klinge direkt unterhalb der Parierstange. Ohne darauf zu achten, dass er sich an der von Kerben übersäten Schneide schnitt, zog er die Waffe heraus.
Blut strömte aus den Wunden, aber nicht lange. Und obwohl das Bein allmählich taub wurde, wusste er, dass er es noch einige Zeit würde benutzen können.
Noch immer das verfluchte Schwert an der Klinge haltend, schob er sich vorwärts, humpelte auf die Grasnarbe. Und sah nicht allzu weit entfernt zu seiner Rechten eine kleine Hütte, aus der Rauchwolken quollen.
Der Toblakai-Krieger ging darauf zu.
Als er vor der Hütte stand, ließ er das stählerne Schwert fallen, trat noch einen Schritt näher, bückte sich und schob eine Hand unter eine Kante. Mit einem kräftigen, aufwärtsgerichteten Ruck brachte er das ganze Gebilde dazu, nach hinten zu kippen, so dass es wie eine Schildkröte auf dem Rücken zu liegen kam.
Rauchwolken stiegen auf, wurden vom Wind erfasst und weggeweht.
Vor ihm hockte mit übergeschlagenen Beinen eine alte, gebeugte und gebrochene Kreatur.
Ein Mann. Ein Gott.
Der aus zusammengekniffenen, schmerzerfüllten Augen zu ihm aufblickte. Dann änderte er die Blickrichtung, schaute an Karsa vorbei, und der Krieger drehte sich um.
Und sah, dass der Geist des Imperators angekommen war. Er war jung - jünger als Karsa sich Rhulad Sengar vorgestellt hatte - und mit seinem glatten, nicht von Narben gezeichneten Gesicht ein durchaus gut aussehender Mann. Der auf dem Boden lag, als würde er schlafen.
Dann riss er die Augen auf und schrie auf.
Ein kurzer Schrei.
Rhulad drehte sich zur Seite, erhob sich auf Hände und Knie - und sah, dass sein Schwert nicht weit von ihm entfernr lag.
»Nimm es!«, rief der Verkrüppelte Gott. »Mein teurer junger Meisterkämpfer, Rhulad Sengar von den Tiste Edur. Nimm dein Schwert!«
»Tu es nicht«, sagte Karsa. »Dein Geist ist hier - er ist alles, was du hast, alles, was du bist. Wenn ich ihn töte, wirst du dem Vergessen anheimfallen.«
»Schau dir sein Bein an! Er ist fast schon so verkrüppelt wie ich! Nimm das Schwert, Rhulad, und schlage ihn nieder!«
Doch Rhulad zögerte; er blieb auf Händen und Knien, und sein Atem ging rasch und abgehackt.
Der Verkrüppelte Gott schnaufte, hustete und sagte dann mit leiser, lockender Stimme: »Du kannst zurückkehren,
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