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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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wenn bis dahin keine der schlampigen Töchter der toten Königin auftaucht, fallt alles mir zu. König der Insel. Beinahe. Aber ich bin nahe genug dran, um den Titel zu benutzen, klar. Und welche Frau würde das armselige Soldatenleben wohl nicht für das weiche, warme Bett einer königlichen Ersten Konkubine aufgeben? Klar, das ist eine Sitte der Letherii, aber als König kann ich meine eigenen Regeln aufteilen. Und wenn’s dem Hexenzirkel nicht gefallt - nun, da sind immer noch die Klippen.
    Einer der beiden Malazaner am Tisch sagte: »Sei vorsichtig, Masan, er macht schon wieder dieses Gesicht.«
    Die Frau namens Masan Gilani streckte sich auf ihrem Stuhl wie eine Katze, hob ihre glatten, ganz und gar nicht dürren Arme in einem Bogen, der ihre großen Brüste in runde Bälle verwandelte, über denen sich das abgetragene Gewebe ihres Hemdes spannte. »Solange er mit dem falschen Hirn denkt, Läppchen, ist alles in bester Ordnung.« Dann lehnte sie sich zurück, streckte die vollkommenen Beine aus.
    »Wir sollten ihm wieder eine Hure bringen«, sagte der Mann namens Läppchen, während er die Fingerknöchelchen in einem kleinen Ledersäckchen verstaute.
    »Nein«, sagte Masan Gilani. »Totstink konnte schon die letzte nur mit Mühe wiederbeleben.«
    Aber das ist nicht der wahre Grund, stimmt’s? Brullyg lächelte. Nein, du willst mich für dich. Außerdem bin ich normalerweise nicht so. Ich hatte ein paar … Enttäuschungen zu verarbeiten. Das ist alles. Sein Lächeln verblasste. Sie benutzen wirklich andauernd ihre Hände beim Sprechen. Machen alle möglichen Gesten. Merkwürdige Leute, diese Malazaner. Er räusperte sich und sagte auf Letherii, auf diese langsame Weise, die sie anscheinend brauchten: »Ich würde gerne mal wieder einen Spaziergang machen. Meine Beine brauchen Bewegung.« Eine Geste zu Masan Gilani, die ihm mit einem wissenden Lächeln antwortete, das ihn tief unten entflammte - so sehr, dass er auf seinem Sessel herumrutschte. »Mein Volk muss mich sehen, versteht ihr? Wenn sie erst einmal anfangen, Verdacht zu schöpfen - nun, wenn irgendjemand weiß, wie ein Hausarrest aussieht, dann die Bürger des Forts der Zweiten Jungfrau.«
    Läppchen antwortete ihm auf Letherii mit einem schrecklichen Akzent: »Du kriegst dein Bier, wenn heute Nacht kommt, ja? Am besten willst du hier drauf warten. Wir gehen mit dir heute Nacht.«
    Wies eine Konkubine in irgendeinem Hafen mit ihrem verhätschelten Hündchen machen würde. Ist das nicht toll? Und wenn ich ein Bein hebe und dich anpisse, Läppchen - was dann?
    Diese Soldaten hier flößten ihm keine Angst ein. Das tat der andere Trupp - derjenige, der immer noch auf der anderen Seite der Insel war. Der mit dem dürren kleinen stummen Mädchen. Sie hatte so eine Art, wie aus dem Nichts aufzutauchen. Aus einem Lichtwirbel - er fragte sich, was wohl die Triller-Hexen von diesem pfiffigen Trick halten würden. Läppchen - oder Masan Gilani oder Galt, es spielte keine Rolle, wer - musste lediglich ihren Namen rufen. Sünd.
    Die war wirklich grässlich, und dabei war noch nicht mal eine Kralle zu sehen. Er vermutete, dass er den ganzen Zirkel brauchen würde, um sie loszuwerden. Am liebsten unter großen Verlusten. Schließlich hatte der Hexenzirkel so eine Art, den gewählten Herrschern der Triller auf die Pelle zu rücken. Und sie sind unterwegs, wie Raben zu einem Kadaver, nichts als Spucke und Gekicher. Natürlich können sie nicht fliegen. Sie können nicht mal schwimmen. Nein, sie brauchen Boote, um die Meerenge zu überqueren - unter der Voraussetzung, dass der Finger jetzt nicht ein einziges Durcheinander aus Eis ist, wonach es von hier aus aussieht.
    Der Soldat namens Galt stand von seinem Stuhl auf, zuckte zusammen, als hätte er dabei einen stechenden Schmerz im Kreuz gespürt, und schlenderte dann gemächlich dorthin, wo der am höchsten geschätzte Besitz des Präfekten an der Wand hing - oder, genauer gesagt, eine ganze Wand einnahm. Vom Alter verblichen - und in der linken unteren Ecke voller Blutflecken, die vom armen Präfekten stammten - zeigte der Wandteppich die Erste Landung der Letherii, auch wenn es in Wirklichkeit nicht die erste Landung der Kolonisten war. Die Flotte war irgendwo gegenüber des Fingers in Sichtweite der Küste gekommen. Einige Fent waren mit ihren Kanus hinausgefahren, um mit den Fremden Kontakt aufzunehmen. Ein Austausch von Geschenken war schiefgegangen, was zu einem Gemetzel an den männlichen Fent und der

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