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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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stolperte rückwärts, fiel auf ein Knie, während er Udinaas losließ. Dann griff Hull nach seinem Schwert.
    Ein Speerschaft schoss wie eine Sense heran, traf Hull an der Stirn, so dass sein Kopf nach hinten gerissen wurde. Er brach zusammen.
    Der Edur-Krieger stand nun zwischen Hull Beddict und Udinaas, hielt den Speer in einer Verteidigungshaltung.
    Als sie ihn sah, als sie sein Gesicht sah, wich Seren taumelnd zurück. Trull Sengar? Trull…
    Die Vision verblasste … und war verschwunden.
    Hustend und nach Luft schnappend rollte Udinaas sich auf die Seite.
    Kessel eilte herbei und kniete sich neben den ehemaligen Sklaven.
    Eine Hand legte sich auf Serens Schulter, zog sie herum. Sie stellte fest, dass sie nach oben in Forcht Sengars Gesicht starrte, und wunderte sich über den merkwürdigen Gesichtsausdruck des Kriegers. Er-er kann es unmöglich gesehen haben. Das wäre -
    »Geschoren«, flüsterte Forcht. »Und älter. Mit so viel Trauer …« Er verstummte, unfähig weiterzusprechen, und wandte sich ab.
    Sie starrte hinter ihm her. Mit so viel Trauer in den Augen.
    So viel Trauer in den Augen.
    »Das sind tödliche Spiele, Freisprecherin.«
    Sie zuckte zusammen, blickte sich um und sah, dass Silchas Ruin sie von seinem Felsblock aus musterte. Clip hinter ihm hatte sich nicht gerührt. »Ich habe nichts getan. Ich meine. Ich habe nicht …«
    »Die Phantasie«, krächzte Udinaas, der rechts von ihr immer noch auf dem Boden lag, »ist rasch mit einem Urteil bei der Hand.« Er hustete erneut - und dann drang ein Lachen aus seiner malträtierten Kehle. »Fragt irgendeinen eifersüchtigen Mann. Oder eine Frau. Wenn ich das nächste Mal etwas sage, das Euch verärgert, dann flucht einfach nur über mich, Seren Pedac, ja?«
    »Es tut mir leid, Udinaas. Ich dachte nicht…«
    »Ihr habt vollkommen richtig gedacht, Frau.«
    Oh, Udinaas. »Es tut mir leid«, flüsterte sie.
    »Was für eine Zauberei habt Ihr da gefunden?«, wollte Forcht Sengar wissen. Etwas Wildes lag in seinem Blick, als er sie düster ansah. »Was ich gesehen habe …«
    »Was hast du denn gesehen?«, fragte Silchas Ruin leichthin, während er das eine Schwert in die Scheide schob und dann das andere zog.
    Forcht sagte nichts, und nach ein, zwei Herzschlägen wandte er den Blick von Seren Pedac ab. »Was tut Clip da?«, fragte er. »Trauern, nehme ich an.«
    Diese Antwort sorgte dafür, dass Udinaas sich in eine sitzende Position aufrichtete. Er warf Seren einen Blick zu, nickte, und seine Lippen formten ein Wort: Terre.
    »Und was betrauert er?«, fragte Forcht.
    »Alle, die in der Andara gelebt haben, sind tot«, sagte Silchas Ruin. »Sie wurden von letheriischen Soldaten und Magiern abgeschlachtet. Clip ist das Todbringende Schwert der Dunkelheit. Wenn er dort gewesen wäre, wären sie jetzt noch am Leben - seine Verwandten. Und die Leichen, die reglos in der Dunkelheit liegen würden, wären die Leichen der Letherii. Er fragt sich, ob er nicht einen schrecklichen Fehler gemacht hat.«
    »Das war nur ein flüchtiger Gedanke«, sagte der junge Tiste Andii. »Sie haben nach dir gesucht, Forcht Sengar. Und nach dir, Udinaas.« Er drehte sich um. Sein ruhiger Gesichtsausdruck war beänstigend. Die Ketten wirbelten, klickten in der kalten Luft, und wirbelten dann zurück. »Meine Verwandten haben dafür gesorgt, dass es keine Hinweise darauf gab, dass ihr dagewesen seid. Und die letheriischen Magier waren auch nicht mächtig genug - nicht schlau genug -, um den Altar zu entweihen, auch wenn sie es versucht haben.« Er lächelte. »Sie haben Laternen mitgebracht, versteht ihr.«
    »Das Tor war so oder so nicht lange genug dort«, sagte Udinaas. Seine Stimme klang immer noch schlimm.
    Clips harter Blick richtete sich auf den ehemaligen Sklaven. »Du weißt überhaupt nichts.«
    »Ich weiß, was da um Eure Finger wirbelt, Clip. Schließlich habt Ihr es uns schon einmal gezeigt.«
    Silchas Ruin, der jetzt auch mit dem zweiten Schwert fertig war, steckte es wieder ein und stand auf. »Udinaas ist genauso ein Geheimnis wie die Freisprecherin hier«, sagte er zu Clip. »Wissen und Macht, die Hand und der Handschuh. Wir sollten weitermarschieren. Es sei denn« - er zögerte und sah Clip an - »es ist Zeit.«
    Zeit? Zeit wofür?
    »Es ist Zeit«, sagte Udinaas, der den Imass-Speer benutzte, um wieder auf die Beine zu kommen. »Sie haben gewusst, dass sie sterben würden. Sich in jener tiefen Grube zu verstecken, hat ihnen nichts genutzt. Immer weniger Kinder,

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