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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Kinn machte auf schmerzhafte Weise mit einem ihrer Knie Bekanntschaft, und sie spürte Zähne splittern, während sie zur Seite fiel und schwer auf einer der Leichen landete. Sie schaffte es, die Armbrust nicht loszulassen, doch die Bolzen verteilten sich auf dem Fußboden.
    Blut spuckend setzte sie sich auf.
    Blend sah, wie ihr Angreifer zurückgeschleudert wurde, sah, wie sein Kopf sich oberhalb seiner Augen nach innen wölbte. Sie kauerte sich hin, griff nach dem Bolzen, der sich in ihre linke Schulter gegraben hatte. Die Spitze steckte in dem Knorpelgewebe zwischen dem Oberarmknochen und der Schulterpfanne. Ihn da drin zu lassen war vermutlich schlimmer, als das verdammte Ding rauszuziehen. Sie biss die Zähne zusammen und riss den Bolzen heraus.
    Was sie ohnmächtig werden ließ.
    Nachdem Fahrig das überlebende Küchenpersonal wieder hinaus auf die Gasse geschoben hatte – in der jetzt ein Dutzend zerfetzte Leichname herumlagen –, durchquerte er die Küche, nahm dabei den eisernen Deckel eines großen Kessels mit. Am Eingang zum Schankraum fand er Blauperl, so tot, wie man nur tot sein konnte, in einer Bierlache, und gleich hinter ihm kniete ein Assassine, der mit dem Dolch auf sein eigenes Gesicht losgegangen zu sein schien, das jetzt eine zerfetzte, zerstückelte augenlose Sauerei war. Er summte tief in der Kehle eine wortlose Melodie.
    Fahrigs Rückhandhieb spaltete dem Dreckskerl den Schädel. Er zerrte das Schwert los und schob sich weiter vorwärts.
    Oben war ebenfalls ein Fetzer explodiert, und dann hatte es so geklungen, als wären Möbelstücke zerlegt worden, doch jetzt war kaum noch etwas zu hören. Tief geduckt, das Schwert bereit, den Deckel wie einen Schild haltend, schob er sich langsam um das nähere Ende des Tresens.
    Da war Tippa, kniete genau vor ihm auf dem Fußboden, griff nach einem in ihrer Nähe liegenden Bolzen und lud rasch ihre schwere Seesoldaten-Armbrust. Blend lag reglos unweit des Eingangs.
    Fahrig zischte.
    Tippa schaute auf, ihre Blicke kreuzten sich. Sie signalisierte mit einer Hand, sechs Gesten, und er nickte, antwortete mit zwei.
    Tropfendes Bier und Blut, hier und da ein leises Stöhnen.
    Leise Schritte auf dem Absatz am oberen Ende der Treppe.
    Fahrig legte sein Schwert hin, zog einen Fetzer heraus und zeigte ihn Tippa, die nickte und sich leise umdrehte, dabei die Trümmer des Tischs als Deckung benutzte, und ihre Armbrust auf die Treppe richtete.
    Als er sah, dass sie bereit war, hob Fahrig seinen behelfsmäßigen Schild, um die Schulter und den Kopf abzuschirmen, und trat dann rasch um den Tresen herum zum Fuß der Treppe. Er schleuderte die Granate nach oben.
    Zwei Armbrustbolzen prallten vom Kesseldeckel ab, ihr Aufprall war so heftig, dass ihm der Deckel aus der Hand gerissen wurde. Im gleichen Augenblick kam eine Assassine, die von halber Höhe der Treppe einen Satz gemacht hatte, auf ihn zugesegelt.
    Tippas Bolzen traf die Angreiferin irgendwo in der Körpermitte, so dass sie sich mitten im Flug zusammenkrümmte. Sie krachte auf den Boden, während im gleichen Augenblick der Fetzer unweit des Treppenabsatzes detonierte.
    Und dann raste Fahrig, nun wieder mit dem Schwert in der Hand, die Treppe hinauf. Tippa war direkt hinter ihm, zog ihr eigenes Schwert. »Geh aus dem Weg mit dem Saufänger!«, fauchte sie. »Bleib dicht bei mir und gib mir Deckung!« Sie zog ihn an einer Schulter zurück und halb herum und schob sich an ihm vorbei.
    Ein Haufen Körper mit zuckenden Gliedern auf dem Absatz und Blutspritzer an den Wänden – und weiter hinten, im Korridor, Bewegung.
    Sie kletterte über die Toten und Sterbenden auf dem Absatz, warf sich in den Korridor, und als sie drei Assassinen sah, die sich langsam wieder aufrappelten, stürmte sie vorwärts.
    Die halb betäubten Angreifer niederzuhauen war leichte Arbeit, während Fahrig ihr den Rücken deckte.
    Blend schlug die Augen auf und fragte sich, warum sie auf dem Fußboden lag. Sie versuchte, den linken Arm zu heben und keuchte, als der Schmerz rot und heiß aufloderte und sie ein paar Herzschläge lang halb blind machte. Oh, jetzt erinnerte sie sich. Mit einem leisen Stöhnen rollte sie sich auf ihre gesunde Seite und rappelte sich irgendwie in eine sitzende Position auf, blinzelte Schweiß und Schlimmeres aus den Augen.
    Die Eingangstür stand offen, eine der Angeln war gebrochen.
    Draußen auf der Straße sah sie mindestens ein halbes Dutzend in Umhänge gehüllte Gestalten, die sich gesammelt hatten und

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