Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)
auf ihn zurasten. Der eine mit einem Messer, der andere mit einem Schwert mit langer, schmaler Klinge.
Der Angreifer mit dem Messer war als Erster bei ihm, die Waffe erhoben.
Blauperl spuckte ihn an.
Das perlmuttfarbene Kügelchen verwandelte sich in der Luft, wurde zu einem sich windenden Knäuel aus Schlangen.
Ein Dutzend Fänge schlugen sich in das Gesicht des Assassinen. Er schrie vor Entsetzen auf, stach mit seinem Messer auf sein eigenes Gesicht ein.
Blauperl versuchte, das Fass fallen zu lassen, nur um festzustellen, dass dessen Gewicht seinen Arm nach unten zog – da seine Hand noch immer daran geheftet war –, und er schrie erneut vor Schmerz auf.
Er hatte gerade noch Zeit, um aufzublicken und das Schwert zu sehen, das ihn ins Gesicht traf – seitlich in die Nase, dann glitt die Spitze tiefer, nach oben, grub sich in sein Vorderhirn.
Auf der Schwelle zum Keller hörte Fahrig, wie in der Schankstube ein Tumult ausbrach. Er wirbelte herum und packte sein Kurzschwert fester und stieß dabei zwanzig Flüche in vierzehn verschiedenen Sprachen aus. Bei den Göttern, das da draußen klang nach einem ruchlosen Gemetzel. Er brauchte einen verdammten Schild!
Die Köche und Küchenhilfen rannten zur Hintertür – und schlagartig ertönten Schreie aus der Gasse dahinter.
Fahrig stürzte in den Lagerraum zur Linken. Zu der Kiste am hinteren Ende, unter dem Jutestapel. Er hob den Deckel und nahm drei, vier Fetzer heraus, stopfte sie sich unter sein Hemd. Nahm einen fünften in die linke Hand. Dann eilte er wieder zurück in die Küche.
Ein Koch und zwei Küchenhilfen – beides Mädchen – kamen wieder hereingerannt, und Fahrig sah, dass sich in Umhänge gehüllte Gestalten an der Hinterür drängten. »Runter!«, schrie er und warf den Fetzer mit gestrecktem Arm, kräftig, direkt an den beiden Assassinen im Türrahmen vorbei. Der Fetzer traf auf die gegenüberliegende Mauer und explodierte.
Um die beiden sichtbaren Assassinen herum wallte roter Nebel auf wie der Glorienschein des Vermummten. Sie fielen beide vornüber zu Boden. Aus der Gasse ertönte ein Chor entsetzlicher Schreie. Fahrig zog einen weiteren Fetzer unter seinem Hemd hervor, rannte zur Tür. Auf den Rücken der toten Assassinen stehend lehnte er sich nach draußen und warf die Granate in die Gasse. Eine weitere harte, heftige Detonation. Und schlagartig keine Schreie mehr.
»Nehmt das, ihr verdammten Arschlöcher!«
Tippa rollte sich über den Fußboden, nachdem der erste Bolzen sie verfehlt hatte. Sie sah Fäustel auf den Korridor hinausstürzen, sah, wie die Bolzen ihn erwischten. Sich halb aufrichtend warf sie sich gegen die Bürotür – sie wusste, dass der Heiler ein toter Mann war – und schlug sie zu, während sich draußen Schritte näherten. Sie ließ den Riegel zufallen, einen Herzschlag bevor irgendetwas Schweres gegen die solide Barriere hämmerte, und ging zu der Kiste unter ihrem Schreibtisch.
Fummelte einen Moment lang mit dem Schlüssel herum – donnernde Schläge von der Tür hinter ihr, Chaos unten im Schankraum –, bis sie das Schloss aufbekam und den Deckel zurückschlug. Sie zog ihre schwere Armbrust und eine Handvoll Bolzen aus der Kiste.
Sie hörte das Echo von Fetzern aus der Küche und grinste, doch es war ein kaltes Grinsen.
Wieder auf den Beinen, eilte sie ans Fenster, obwohl das Holz der Tür zu splittern begann – gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Blend von einem Bolzen in die Schulter getroffen wurde und ein Assassine vom Eingang her auf sie zustürzte.
Es war ein verdammt guter Schuss, ihr Bolzen traf den Mann in die Stirn, schlug seinen Kopf in einer Explosion aus Blut, Knochensplittern und Hirn nach hinten.
Sie wirbelte herum, ging wieder zur Kiste, fand den einzelnen Fetzer, den sie darin verstaut hatte, dann zurück zum Fenster, wo sie auf den Sims sprang, auf dem sie in der Hocke balancierte. Direkt unter ihr war ein Tisch. Neben ihm verbluteten zwei Männer, deren Beine sich mit den umgeworfenen Stühlen verheddert hatten – zwei unschuldige Stammgäste, zwei regelmäßige Besucher, die nie irgendjemandem etwas Böses getan hatten, großzügige Trinkgelder gegeben und immer schnell ein Lächeln parat gehabt hatten …
Hinter ihr flog die Tür krachend auf. Sie drehte sich um und warf den Fetzer, dann ließ sie sich vom Sims fallen. Die Granate explodierte im Büro, und eine Woge aus Flammen und Rauch schoss aus dem Fenster, als Tippa auf dem Tisch landete.
Er barst unter ihr. Ihr
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