Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
Vom Netzwerk:
versuchte es an drei weiteren Zeitungskiosks und ergatterte noch ein Exemplar von Licks. Jiz und Nips waren jedoch nicht aufzutreiben. Er fand sie schlie ßlich in King David's Smut Palace, einem Porno-Shop in der 42 nd Street. Draußen hing ein großes Schild, das besagte, dass der Laden 24 Stunden am Tag geöffnet sei. Äußerst praktisch. Win hielt sich für relativ erfahren, die Geräte und Bilder im »Palace« zeigten ihm allerdings, dass sowohl seine Lebenserfahrungen als auch seine Fantasie bestenfalls als begrenzt zu bezeichnen waren.
    Als er wieder herauskam, war es schon fast Mittag. Er hatte einen produktiven und in gewisser Hinsicht sehr lehrreichen Vormittag hinter sich.
    Mit insgesamt acht Magazinen unterm Arm winkte er sich ein Taxi heran und fuhr Richtung Midtown. Auf dem R ücksitz blätterte er ein paar Hefte durch.
    »So weit, so gut«, sagte er laut.
    Der Fahrer betrachtete ihn im R ückspiegel, zuckte die Achseln und sah wieder auf die Straße.
    Als Win in seinem B üro war, breitete er die Magazine auf seinem riesigen Schreibtisch aus. Er inspizierte sie eingehend und verglich einige Seiten miteinander. Unglaublich. Sein Verdacht hatte sich bestätigt. Es war genauso, wie er vermutet hatte.
    F ünf Minuten später legte Win die Magazine in die Schreibtischschublade. Dann drückte er den Summer der Sprechanlage.
    »Esperanza, schickst du Myron bitte zu mir ins Büro, sobald er reinkommt.«

9
    »Ich muss dir etwas beichten«, sagte Jessica.
    Sie kamen gerade aus der Kinney-Garage an der 52 nd Street. Der Geruch von Benzind ämpfen und Urin löste sich langsam auf, als sie an die relativ frische Straßenluft kamen. Sie gingen die 5 th Avenue hinunter. Die Schlange vor dem Passamt erstreckte sich bis hinter die Atlas-Statue. Ein Schwarzer mit langen Rasta-Locken nieste mehrmals, und seine Haarsträhnen flogen durch die Luft. Eine Frau hinter ihm schnalzte missbilligend mit der Zunge. Viele der Wartenden blickten St. Patrick auf der gegenüberliegenden Straßenseite an, als erbäten sie von ihm göttliche Hilfe. Ihre Gesichter wirkten gequält. Japanische Touristen fotografierten beides, die Statue und die Schlange.
    »Ich höre«, antwortete Myron.
    Sie gingen weiter. Jessica sah ihn nicht an, sondern starrte geradeaus ins Nichts. »Wir standen uns nicht mehr sehr nahe. Genau genommen habe ich kaum noch mit Kathy gesprochen.«
    Myron war überrascht. »Seit wann?«
    »Die letzten drei Jahre oder so.«
    »Was ist passiert?«
    Sie sch üttelte den Kopf, sah ihn aber immer noch nicht an.
    » Ich weiß es nicht genau. Sie hatte sich verändert. Oder viel -leicht bin ich auch nur nicht damit klar gekommen, dass sie erwachsen geworden ist. Wir haben uns einfach auseinander gelebt. Wenn wir uns begegnet sind, hatte ich manchmal fast den Eindruck, dass sie es nicht mal in einem Zimmer mit mir aushielt.«
    »Tut mir Leid, das zu hören.«
    »Ja, schon okay, aber das ist auch gar nicht so wichtig. Aber Kathy hat mich an dem Abend noch angerufen, an dem sie verschwunden ist. Zum ersten Mal seit ich weiß nicht wann.«
    »Was wollte sie?«
    »Keine Ahnung. Ich war gerade am Gehen. Ich habe sie abgewimmelt.«
    Den Rest des Wegs zu Myrons B üro schwieg sie.
    Als sie aus dem Fahrstuhl kamen, reichte Esperanza Myron einen Zettel und sagte: »Win will dich sofort sprechen.« Sie maß Jessica mit einem Blick, der einem Linebacker bei einem Blitzangriff auf den hinkenden gegnerischen Quarterback alle Ehre gemacht hätte.
    »Haben Otto Burke oder Larry Hanson angerufen?«, fragte Myron.
    Sie schwenkte ihren Blick in seine Richtung. » N ein. Win will dich sofort sprechen.«
    »Das habe ich schon verstanden. Sag ihm, ich bin in fünf Minuten da.«
    Sie gingen in Myrons B üro. Er schloss die Tür und überflog den Zettel. Jessica saß ihm gegenüber. Sie schlug die Beine übereinander, wie es nur wenige Frauen konnten, machte aus einer normalen Bewegung einen erotischen Augenblick. Myron versuchte, nicht hinzusehen. Er versuchte auch, nicht daran zu denken, wie fabelhaft sich diese Beine im Bett anfühlten. Beides misslang.
    »Was steht drauf?«, fragte sie.
    Er schreckte auf. »Unser schlanker Freund aus der Kenmore Road in Glen Rock heißt Gary Grady.«
    Jessica kniff die Augen zusammen. »Der Name kommt mir bekannt vor.« Sie schüttelte den Kopf: »Aber ich weiß nicht, woher. «
    »Er ist seit sieben Jahren verheiratet. Die Frau heißt Allison. Keine Kinder. Er hat eine Hypothek von 110000 Dollar und zahlt die

Weitere Kostenlose Bücher