Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
Vom Netzwerk:
Raten pünktlich. Mehr wissen wir noch nicht. Aber das wird sich bald ändern.« Er legte den Zettel auf seinen Schreibtisch. »Ich glaube, wir müssen das von mehreren Seiten angehen.«
    »Wie?«
    »Wir fangen noch einmal mit der Nacht an, in der deine Schwester verschwunden ist. Wir arbeiten uns von dort voran. Rollen den ganzen Fall noch einmal auf. Und mit dem Mord an deinem Vater machen wir's genauso. Ich behaupte nicht, dass die Cops keine gründliche Arbeit gemacht hätten. Wahrscheinlich haben sie das. Aber wir wissen inzwischen ein paar Sachen, die sie nicht wussten.«
    »Das Magazin«, sagte sie.
    »Genau.«
    »Wie kann ich helfen?«, fragte sie.
    »Versuch, so viel wie möglich darüber rauszukriegen, was sie vorhatte, als sie verschwunden ist. Sprich mit ihren Freunden,
    Zimmergenossinnen, Kommilitonen, den anderen Cheerleadern - mit allen und jedem. «
    »In Ordnung.«
    »Und besorg dir die Papiere vom College. Vielleicht steht da was drin. Ich will wissen, was für Kurse sie besucht und was sie sonst noch so getan hat.«
    Esperanza stie ß die Tür auf. »Deine Altersversorgung. Auf Leitung zwei.«
    Myron sah auf seine Uhr. Um diese Zeit sollte Christian mitten im Training sein. Er nahm den H örer ab. »Christian?«
    »Mr. Bolitar, ich verstehe nicht, was hier vorgeht.«
    Myron konnte ihn kaum verstehen. Er klang, als st ünde er im Windkanal. »Wo bist du?«
    »In einer Telefonzelle vor dem Titans-Stadion.«
    »Was ist los?«
    »Die lassen mich nicht rein.«
    Jessica blieb im B üro, um ein paar Anrufe zu machen. Myron machte sich unverzüglich auf den Weg. Der Weg von der 57 th Street zur West-Side-Highway war ungewöhnlich leer. Aus dem Wagen rief er OttoBurke und Larry Hanson an. Keiner von beiden war da. Myron überraschte das nicht.
    Dann w ählte er eine Geheimnummer in Washington. Diese Nummer kannten nur wenige Menschen.
    »Hallo«, sagte die Stimme höflich.
    » Hi, P.T.«
    »Ach Mist, Myron, was zum Teufel willst du?«
    »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Prächtig. Grad hab ich noch gesagt, Mensch, ich hoffe Myron ruft an, damit ich ihm einen Gefallen tun kann. Es gibt kaum etwas, das mir so viel Freude bereitet.« P. T arbeitete f ürs FBI. FBI-Direktoren kommen und gehen.
    P.T. blieb. Die Medien kannten ihn nicht, aber jeder Pr äsident seit Richard Nixon hatte seine Nummer im Kurzwahlspeicher.
    »Der Fall Kathy Culver«, sagte Myron. »Wer kann mir da am besten weiterhelfen?«
    »Der dortige Cop«, antwortete P.T. ohne Zögern. »Er ist der gewählte Sheriff im Ort oder sowas Ähnliches. Prima Kerl. Guter Freund von mir. Sein Name ist mir grad entfallen.«
    »Kannst du einen Termin für mich machen?«, fragte Myron.
    »Wieso nicht? Wenn ich dir helfen kann, hat mein Leben endlich wieder einen Sinn.«
    »Du hast was bei mir gut.«
    »Ich hab seit Ewigkeiten was bei dir gut. Das kannst du sowieso schon nicht wieder wettmachen. Wenn ich was weiß, ruf ich dich an.«
    Myron legte auf. Es war immer noch kaum Verkehr. Faszinierend. Er fuhr über die Washington Bridge und war in Rekordzeit an den Meadowlands.
    Die Meadowlands Sports Authority hatte man in East Rutherford am Rande der New Jersey Turnpike auf sumpfiges Brachland gebaut. Von Westen nach Osten erstreckten sich die Meadowlands Pferderennbahn, das Titans-Stadion und die Brendan Byrne Arena, benannt nach einem ehemaligen Go-vernor, dessen Beliebtheit es ungef ähr mit der eines Pickels beim Abschlussball aufnehmen konnte. Bei der Namensgebung hatte es wütende Proteste im Stile der Französischen Revolution gegeben, die allerdings nichts geändert hatten. Eine Revolution ist kein Gegner für das Ego eines Politikers.
    »Gottverdammt.«
    Christians Wagen - Myron vermutete zumindest, dass es sich darum handelte - war unter der Traube aus Reportern kaum noch zu sehen. Myron hatte mit so etwas gerechnet. Er hatte Christian aufgetragen, sich in seinem Auto einzuschlie ßen und kein Wort zu sagen. Wegfahren w äre sinnlos gewesen. Die Journalisten wären ihm einfach gefolgt, und Myron hatte keine Lust auf eine Verfolgungsjagd.
    Er parkte in der N ähe. Die Reporter kamen auf ihn zu wie Löwen, die ein verwundetes Jungtier witterten.
    »Was ist los, Myron?«
    »Warum ist Christian nicht beim Training?«
    »Was ist mit seinem Vertrag?«
    Myron beantwortete alle Fragen mit »kein Kommentars drängte sich durch das Meer aus Mikrofonen, Kameras und Menschen und zwängte sich in den Wagen, ohne einer der Kletten zu erlauben, sich an ihm

Weitere Kostenlose Bücher