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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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rausbekommen kannst. Name des Besitzers, Kreditkarten, Bankverbindungen und so weiter.«
    »Okay.« Klick.
    Er w ählte eine andere Nummer. »Meine Bekannte bei der Telefongesellschaft«, erklärte er Jessica. Dann: »Lisa? Hier ist Myron. Du musst mir einen Gefallen tun. Kenmore Road 78 in Glen Rock, New Jersey. Ich weiß nicht, wie viele Anschlüsse der Kerl hat, aber du müsstest alle überprüfen. Ich will jede Nummer wissen, bei der er in den nächsten zwei Stunden anruft. Okay? Hey, was hast du über diese (900er-Nummer rausgekriegt? Was? Oh, klar, verstehe. Danke.«
    Er legte auf.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Die (900er-Nummer wird nicht von der Telefongesellschaft betrieben. Das macht irgendein kleiner Anbieter aus South Carolina. Da erfährt sie nichts.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie. »Einfach sitzen bleiben und das Haus beobachten?«
    »Nein. Ich geh rein. Du wartest hier.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Wie bitte?«
    »Du wolltest doch niemanden verschrecken«, fuhr er fort. »Wenn der Kerl etwas mit deiner Schwester zu tun hat, wie soll er deiner Meinung nach reagieren, wenn du plötzlich vor ihm stehst?«
    W ütend verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie wusste, dass er Recht hatte, das hieß jedoch nicht, dass der Vorschlag ihr gefallen musste. »Hau schon ab«, sagte sie.
    Er stieg aus dem Wagen. Es war eines dieser eint önigen Viertel, in dem alle Häuser so aussahen, als hätte man sie mit derselben Plätzchenform ausgestochen - Grundstücke von je rund 3000 Quadratmetern mit einem zweistöckigen Gebäude. Gelegentlich war ein Haus seitenverkehrt - die Küche war rechts statt links. Die meisten waren aluminiumverkleidet. Die Straße roch förmlich nach Mittelklasse.
    Myron klopfte. Der d ünne Mann öffnete die Tür.
    »Jerry?«
    In Slims Miene zeigte sich Verwirrung. Von nahem sah er besser aus, das Gesicht wirkte eher nachdenklich als absonderlich. Wenn man ihm eine Zigarette in den Mundwinkel steckte und einen schwarzen Rollkragenpullover anzog, konnte er in einem Kleinstadt-Cafe Gedichte vortragen. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Jerry, ich bin -«
    »Sie müssen das falsche Haus erwischt haben. Ich heiße nicht Jerry.«
    »Du sieht aus wie Jerry.«
    Seine Miene verd üsterte sich. »Es tut mir Leid«, sagte er und versuchte die Tür zu schließen. »Ich habe jetzt wirklich keine Zeit.«
    »Bist du sicher, Jer?«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, da-«
    »Kennen Sie Kathy Culver?«
    Es war ein hinterh ältiger Angriff. Und er saß. »Wa - was soll das?«, fauchte er.
    »Ich glaube, Sie kennen sie.«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Myron Bolitar.«
    »Müsste ich Sie kennen?«
    »Also, wenn Sie ein großer Basketball-Fan sind... nein, eigentlich nicht. Aber ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    Zeit, einen Trumpf aus dem Ärmel zu ziehen. Myron hielt ihm das Magazin vor die Nase. »Sicher, Jerry?«
    Als er die Augen aufriss, sah das Wei ße darin in seinem langen Gesicht wie Wedgwood-Porzellan aus. »Sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Auf Wiedersehen.«
    Er schlug die T ür zu.
    Myron ging zum Wagen zur ück.
    »Und?«, fragte Jessica.
    »Ich habe ihn geschüttelt«, sagte Myron. »Jetzt wollen wir mal sehen, was unten herausfällt.«
    Der Zeitungskiosk des Viertels.
    Win erinnerte sich an eine Zeit, in der damit Nostalgie und Bilder vom wahren Amerika im Stile Norman Rockwells verbunden gewesen waren. Das war vorbei. An jeder Stra ße, jeder Ecke bis ins letzte Kaff sah es aus wie an allen anderen. S üßigkeiten, Zeitungen, Zeitschriften, Glückwunschkarten - und Pornomagazine. Die Kinder konnten gleich mal einen Blick riskieren, wenn sie sich ein Snickers kauften. Pornografie war ein bedeutender Faktor des amerikanischen Lebens geworden. Hardcore-Pornos, gegen die Penthouse wie eine Modezeitschrift aussah.
    Win ging auf den Mann hinter dem Lotterielos-Automaten zu. »Entschuldigen Sie«, sagte Win.
    »Yeah?«
    »Könnten Sie mir sagen, ob Sie die neuesten Ausgaben von Climaxx, Jiz, Orgasm Today, Licks, Quim und Nips führen?«
    Eine ältere Frau schnappte Nach Luft und warf ihm einen eisigen Blick zu. Win lächelte sie an. »Lassen Sie mich raten«, sagte er. »Playmate des Monats, Juni 1926?«
    Sie schnaubte kurz und wandte sich ab.
    »Probieren Sie's da drüben«, sagte der Verkäufer. »Zwischen den Comics und den Disney-Videos.«
    »Danke.«
    Win fand drei der gesuchten Magazine - Climaxx, Orgasm Today und Quim. Er

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