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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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festzuklammern.
    »Fahr los«, sagte Myron.
    Christian lie ß den Wagen an und fuhr los. Wider willig bildeten die Reporter eine Gasse. »Tut mir Leid, Mr. Bolitar.«
    »Was ist passiert?«
    »Der Wärter hat mich nicht durchgelassen. Er hat gesagt, man hätte ihm aufgetragen, mich nicht hineinzulassen.«
    »Verdammter Schweinehund«, murmelte Myron. Otto Burke und seine schmutzigen Tricks. Hinterhältige Schlange. Myron hätte auf so etwas vorbereitet sein müssen. Aber gleich eine Aussperrung? Das war sogar nach Otto Burkes Maßstäben ein bisschen extrem. Schließlich hatten sie trotz ihres Hahnenkampfes kurz vor dem Vertragsabschluss gestanden. Burke hatte großes Interesse daran, dass Christian so schnell wie möglich im Minicamp erschien und die volle Saisonvorbereitung mitmachte.
    Warum also sollte er Christian aussperren?
    Myron gefiel das nicht.
    »Hast du ein Autotelefon?«, fragte er.
    »Nein, Sir.«
    Es war auch egal. »Dreh um«, sagte Myron. »Fahr zu Tor C und park da.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Komm einfach mit.«
    Der W ärter versuchte, sie aufzuhalten, aber Myron schob Christian an ihm vorbei. »Hey, Sie dürfen da nicht rein!«
    »Schieß doch«, sagte Myron ohne anzuhalten.
    Sie schlenderten aufs Spielfeld. Spieler st ürzten sich mit viel Kraft auf die Tackle-Dummys. Mit sehr viel Kraft. Keiner hielt sich zurück. Sie waren im Sichtungstraining. Die meisten kämpften um einen Platz im Team. Die meisten waren in der High School oder am College Superstars gewesen und gewohnt, auf dem Spielfeld die unangefochtene Aufmerksamkeit zu genießen. Die meisten würden bis zum Saisonstart rausfliegen. Die meisten würden sich weigern, ihren Lebenstraum so schnell zu begraben, würden die Kader anderer Mannschaften nach möglichen Schwachpunkten auf ihrer Position absuchen, dranbleiben, immer weiter abrutschen und während der ganzen Zeit langsam zu Grunde gehen.
    Ein glanzvoller Job.
    Die Trainer pfiffen. Die Running Backs trainierten Steigerungssprints. Die Kicker traten Field Goals in Richtung Tor und die Punter schossen die B älle in langen, hohen Bögen durch die Luft. Einige Spieler entdeckten Christian. Unruhe entstand. Myron beachtete sie nicht. Er hatte sein Ziel in der ersten Reihe auf Höhe der Fünfzig-Yard-Linie entdeckt.
    Otto Burke sa ß da wie Cäsar im Kolosseum: immer noch dieses verfluchte Lächeln ins Gesicht gekleistert, die Arme auf den Lehnen der Nachbarsitze ausgebreitet. Hinter ihm saßen Larry Hanson und ein paar weitere Manager. Cäsars Senat. Von Zeit zu Zeit lehnte Otto sich nach hinten und belohnte sein Gefolge mit einem Kommentar, der hochexplosive Lachanfälle hervorrief.
    »Myron!«, rief Ottofreundlich und winkte mit einer seiner winzigen Hände. »Komm rüber. Setz dich zu uns.«
    »Warte hier«, sagte Myron zu Christian. Er ging die wenigen Stufen hinauf. Das Gefolge erhob sich und machte sich unter Larry Hansons Führung davon.
    Myron bellte ihnen einen Salut hinterher: »Marsch, zwo, drei, vier. Rechtsum kehrt!« Keiner lachte. Welch eine Überraschung.
    »Setz dich, Myron«, sagte Otto Burke strahlend. »Plaudern wir ein wenig.«
    »Du hast nicht auf meine Anrufe reagiert«, sagte Myron.
    »Hast du angerufen?« Er schüttelte den Kopf. »Da muss ich wohl mal ein Wörtchen mit meiner Sekretärin reden.«
    Myron setzte sich seufzend. »Warum wurde Christian ausgesperrt?«
    »Also, Myron, das ist eigentlich ganz einfach. Christian hat seinen Vertrag noch nicht unterschrieben. Die Titans können ihre Zeit nicht in einen Quarterback investieren, der in Zukunft womöglich gar nicht für uns spielt.« Mit einem Kopfnicken deutete er aufs Feld hinunter. »Siehst du, wer hier ein Probetraining macht? Neil Decker aus Cincinnati. Guter Mann.«
    »Yeah, der ist prima. An einem guten Tag schafft er es manchmal sogar, den Ball geradeaus zu werfen.«
    Otto gluckste. »Das ist lustig, Myron. Du bist sehr amüsant.«
    »Freut mich, das zu hören. Hättest du etwas dagegen, mir zu erzählen, was das Ganze soll?«
    Otto Burke nickte. »Gut, Myron. Lass uns offen miteinander reden, okay?«
    »Vernünftig, offen, ganz wie du willst.«
    »Prima. Wir wollen noch einmal auf die Summe im Vertrag deines Klienten zurückkommen«, sagte er. »Tendenz fallend.«
    »Verstehe.«
    »Nach unserer Auffassung ist der Wert deines Klienten gesunken.«
    »Aha.«
    Burke sah ihn an. »Du scheinst nicht sehr überrascht zu sein, Myron.«
    »Was ist es diesmal?«, fragte Myron.
    »Was ist was

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