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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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lange dauern, bis sich die Presse auf ihn stürzte. Myron konnte ihn nicht vor allem schützen, hoffte jedoch, dass die Nachricht von Christians Vertragsabschluss zumindest einen Teil der Aufmerksamkeit von dem Mord ablenken würde.
    »Also«, sagte Otto und klatschte in die Hände, »seid ihr bereit zu unterschreiben?«
    Unten auf dem Feld wurde Christian einer Gruppe langhaariger M änner vorgestellt. Myron kannte sie aus einem MTV-Video. Sie waren Otto Records' neueste Entdeckung. Eine Band namens Still Life. Klangen gut, aber hatten sie auch das ungeschliffene Talent von, sagen wir mal, Pap Smear?
    »Klar«, sagte Myron. »Nichts wäre mir lieber.«
    »Prima. Ich habe einen Stift.«
    »Das trifft sich gut. Ich habe einen Vertrag.« Er gab ihn Otto. Otto überflog ihn. Sein Mund lächelte noch, doch darüber runzelte sich die Stirn. Er reichte ihn Larry Hanson.
    »Ich bin verwirrt, Myron. Das sieht genauso aus wie dein letztes Angebot.«
    »Sehr gut beobachtet, Otto.«
    »Ich dachte, wir hätten eine Vereinbarung«, sagte er.
    »Haben wir auch. Das ist sie.«
    »Ich glaube, du hast« - er suchte nach dem richtigen Wort -»Christians plötzlichen Wertverlust vergessen.«
    »Das klingt ja, als wäre er eine ausländische Währung.«
    Otto lachte. Er blickte zu Larry hin über, als wollte er ihn auffordern, in sein Lachen einzustimmen. Larry konnte sich nur zu einem vagen Lächeln aufraffen. »Okay, Myron, ich akzeptiere das. In gewisser Hinsicht sind wir alle Rohstoffe oder Waren. Dein Klient hat in letzter Zeit allerdings gegen den US-Dollar an Wert verloren.«
    »Danke, dass du bei meinem Bild bleibst, Otto, aber ich sehe das anders.« Myron sah Larry Hanson an. »Wie hat er gespielt, Larry?«
    »Na ja, es ist noch sehr früh«, sagte Larry und räusperte sich. »Nach so kurzer Zeit kann man wirklich noch nicht viel sagen.«
    »Aber wenn Sie ihn mal anhand seiner bisherigen Leistungen beurteilen?«
    Noch ein R äuspern. »Sagen wir mal«, antwortete er, »dass Christians Spiel uns nicht enttäuscht hat.«
    »Siehst du«, sagte Myron und konterte Ottos Lächeln. »Wenn überhaupt, hat sich sein Marktwert im Zuge dessen, was er in den letzten Tagen auf dem Feld geboten hat, erhöht. Jetzt habt ihr einen echten Vorgeschmack auf das, was in ihm steckt. Ich kann nicht nachvollziehen, warum du verlangst, dass wir den Preis senken.«
    Kopfnickend stand Otto auf. Er verschr änkte die Hände hinter dem Rücken und ging zur Bar. »Ein Drink, Myron?«
    »Hast du ein Yoo-Hoo?«
    »Nein.«
    »Dann nicht.«
    Otto schenkte sich ein 7-Up ein. Larry Hanson bot er nichts an. »Ich gebe zu«, sagte Otto, »dass Christian bisher beeindruckend gespielt hat, aber ich muss dich warnen, Myron - und dich auch, Larry: Zwischen Training und Ligaspielen besteht ein gewaltiger Unterschied. Nur weil ein Sportler im Handgemenge glänzt, heißt das noch nicht, dass er in der Schlacht besteht.«
    Myron und Larry sahen sich an. Ihr Blick sagte: Wichtigtuerisches Arschloch.
    »Ich muss aber auch noch hinzufügen«, fuhr Otto fort, »dass die sportliche Leistung nicht das einzige Verkaufsargument unseres Produkts ist. Wenn unser Team zum Beispiel den Super Bowl gewinnen sollte, wir aber in einen großen Drogen- oder Sexskandal verwickelt wären, könnte der Gesamtwert des Produkts sinken.«
    »Kannst du mir das mit einem Diagramm veranschaulichen?«, fragte Myron. »Ich bin nicht sicher, ob ich das bis ins Letzte begriffen habe.«
    »Es bedeutet«, sagte Otto, »dass Christian durch die Veröffentlichung des Fotos in diesem Sexheft für uns weniger wert ist.«
    »Aber es ist doch gar kein Foto von ihm.«
    »Es ist ein Foto von seiner Verlobten.«
    »Ex-Verlobten.«
    »Seiner Verlobten, die unter mysteriösen Umständen verschwunden ist.«
    »Ich habe mit Christian darüber gesprochen. Wir sind bereit, das Risiko einzugehen«, sagte Myron. »Es ist eine unbedeutende Veröffentlichung mit sehr niedriger Auflage. Das Foto hat noch keine große Verbreitung gefunden, und wir gehen davon aus, dass das so bleibt.«
    Ottotrank einen Schluck von seinem 7-Up. Es schien ihm zu schmecken, er gab sogar ein leises »Aaah« von sich wie in einem Werbespot. »Aber die Presse könnte dahinter kommen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Myron. »Und Christian ist der gleichen Ansicht.«
    »Dann seid ihr beide Idioten.«
    Die Fassade hatte einen Riss bekommen.
    »Na na, Otto, das war jetzt aber nicht sehr freundlich.«
    Ruhig und stetig wie ein elektrisches

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