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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Autofenster schloss sich die Fassade wieder. » Darf ich dich an unser letztes Gespräch über dieses Thema erinnern, Myron? Vielleicht kannst du mir folgen. Du solltest dein letztes Angebot nehmen und es um ein Drittel kürzen. Wenn du das nicht tust, gerät das Bild der hüllenlosen Miss Culver in die Zeitung, womit die Karriere deines Klienten als Werbestar gelaufen ist, ehe sie richtig angefangen hat.«
    »Aber er hat nichts getan, Otto. Es ist nur ein Foto von Kathy Culver.«
    »Das spielt keine Rolle. Bei einer Werbekampagne machen die Unternehmen um jede auch noch so kleine Unwägbarkeit einen gro ßen Bogen. Denk daran, Myron: Im Geschäftsleben ist der äußere Schein sehr viel wichtiger als die Realität.«
    »Äußerer Schein wichtiger als Realität«, sagte Myron. »Das muss ich mir aufschreiben.«
    Otto holte einen eigenen Vertragsentwurf aus der Tasche. »Unterschreib«, sagte er. »Jetzt.«
    Myron l ächelte ihn nur an.
    »Unterschreib, Myron. Oder ich treibe dich in den Ruin.«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich, Otto.«
    Myron fing an, sein Hemd aufzukn öpfen.
    »Was soll das werden?«
    »Ganz ruhig bleiben, Otto. Beim dritten Knopf höre ich auf. Das reicht, um dir das hier zu zeigen.« Er zeigte auf das kleine Mikrofon auf seiner Brust.
    »Was zum Teufel-«
    »Das ist ein Mikro, Otto. Und das Kabel daran führt zum Diktiergerät in meinem Gürtel. Du kannst das Foto veröffentlichen, das ist deine Sache. Vielleicht schadet es Christian, vielleicht auch nicht. Im Gegenzug werde ich diese Aufzeichnung veröffentlichen. Außerdem werde ich dich für jeden Verlust, den Christian wegen deines Vorgehens erlitten hat, bis zum Arsch mit Klagen eindecken, und des Weiteren dafür sorgen, dass du wegen Erpressung hinter Gitter kommst.« Myron lächelte. »Ich wollte schon immer eine eigene Plattenfirma haben. Die Mädels stehen auf sowas, stimmt's, Otto?«
    Otto sah ihn ruhig an. »Larry?«
    »Ja, Mr. Burke?«
    »Nimm ihm die Kassette ab. Wenn nötig mit Gewalt.«
    Myron sah Hanson an. »Sie sind groß und stark, Larry«, sagte Myron. »Und ich weiß, dass Sie einer der härtesten Fullbacks aller Zeiten waren. Aber wenn Sie jetzt aufstehen, liegen Sie die nächsten Monate im Gipsbett.«
    Larry Hanson nickte blo ß. Nicht ängstlich, aber er bewegte sich auch nicht.
    »Wir sind zu zweit«, drängte Otto. »Ich kann den Sicherheitsdienst zu Hilfe rufen.«
    »Ich halte das für keine gute Idee, Mr. Burke.« Larry schien fast zu lächeln. »Und ich glaube nicht, dass ein paar Leute vom Sicherheitsdienst ihm große Angst einjagen werden, oder doch, Myron?«
    »Eher nicht.«
    »Ich denke, wir sollten diesen Vertrag unterschreiben, Mr. Burke. Ich glaube, das ist für uns alle das Beste.«
    »Ich habe sogar schon eine Pressemitteilung vorbereitet«, sagte Myron. »Christian erklärt darin, dass er überglücklich ist, für ein so hervorragendes und angesehenes Team wie die Titans spielen zu dürfen.«
    Otto überlegte einen Augenblick. »Wenn ich unterschreibe«, sagte er, »gibst du mir dann die Kassette?«
    »Eher nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Du behältst das Magazin und ich die Kassette. Gewissermaßen unser persönliches Gleichgewicht des Schreckens. Ein Rückfall in den Kalten Krieg.«
    »Aber ich gebe dir mein Wort -«
    »Bitte, Otto, es tut weh, wenn ich lache.«
    Otto überlegte. Er war zwar getroffen, blieb jedoch ruhig. Ein Kerl seines Alters brachte es nicht so weit, ohne zu lernen, wie man ein paar Schläge einsteckte.
    »Myron?«
    »Ja.«
    »Ich kann die Begeisterung der Titans, Christian Steele, den Quarterback der Zukunft bei uns zu haben, kaum in Worte fassen.«
    »Unterschreib einfach hier, Otto.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Myron.«
    »Nein, Otto. Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.«
    Otto unterschrieb. Myron und Otto sch üttelten sich die Hände. Der Vertrag war besiegelt.
    »Sollen wir gemeinsam vor die Presse treten, Myron?«
    »Klingt wundersam, Otto.«
    »Unten ist eine Dusche. Wenn du willst, lasse ich dir Rasierzeug bringen.«
    »Das ist sehr freundlich von dir.«
    Otto l ächelte wieder. Der Mann war nie lange am Boden. Er griff zum Telefon. »Christian Steele hat einen Vertrag unterzeichnet«, sagte Otto. Dann sah er sich um, blinzelte Myron zu und fuhr fort: »Für das höchste Gehalt, das je ein Rookie in der Geschichte der NFL bekommen hat.«
    Myron blinzelte zur ück und hielt beide Daumen in die Luft. Freunde fürs Leben. Er sah auf die Uhr. Er hatte gerade Noch Zeit zum

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