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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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sagte sie, »zerreisst es mir das Herz.«
    »Versuch bitte, Chaz Landreaux zu erreichen. Sag ihm, dass wir uns unterhalten müssen.«
    »Okay.«
    Er ging und holte seinen Wagen aus der Tiefgarage. Win stand auf Autos, er war ganz verliebt in seinen Jaguar im traditionellen Rennwagengr ün. Myron fuhr einen blauen Ford Taurus. Er war kein Autofan. Ein Auto brachte ihn von A nach B, weiter nichts. Es war kein Statussymbol. Es war kein zweites Zuhause. Und auch nicht sein Baby.
    Die Fahrt dauerte nicht lange. Myron nahm den Lincoln Tunnel. Er kam am ber üchtigten York Motel vorbei. Das Schild davor bot reichlich Lesestoff.
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    Er bezahlte die Maut f ür den Parkway. Die Kassiererin in ihrer Kabine war außergewöhnlich zuvorkommend. Als sie ihm das Wechselgeld zuschmiss, hätte sie ihn doch beinah angesehen.
    Vom Autotelefon rief er seine Mutter an und versicherte ihr, dass es ihm gut ginge. Sie sagte ihm, dass er seinen Vater anrufen sollte, er w äre es, der sich Sorgen machte. Myron rief seinen Vater an und versicherte ihm, dass es ihm gut ginge. Sein Vater sagte ihm, dass er seine Mutter anrufen sollte, sie w äre es, die sich Sorgen machte. Ausgezeichnete Kommunikation. Das Geheimnis einer glücklichen Ehe.
    Er dachte über Kathy Culver nach. Dann über Adam Culver. Und über Nancy Serat. Er versuchte, wie in einem Diagramm mit ein paar Linien Verbindungen zwischen den dreien darzustellen. Viel fand er nicht. Er war sicher, dass Sir Sexheft Fred Nickier eine der Verbindungen war. Das Foto war nicht von selbst ins Nips geraten. Fred schien ein straffes Regiment zu führen. Er wusste offenbar mehr, als er zugab. Win war gerade dabei, seine Vergangenheit zu durchforsten und würde hoffentlich etwas Verwertbares herausbekommen.
    Nach einer halben Stunde erreichte Myron den Campus. Heute lag er noch verlassener da als vor ein paar Tagen. Die Gr ünflächen waren leer und auf den Parkplätzen standen nur vereinzelt ein paar Autos. Er parkte den Wagen vor dem Haus des Dekans und klopfte. Madelaine (der Name gefiel ihm noch immer) öffnete. Als sie ihn sah, lächelte sie erfreut und legte den Kopf ein wenig schräg. »Oh, hallo, Myron.«
    »Hi«. Die Rückkehr von Mr. Geistreich.
    Madelaine Gordon kam gerade vom Tennis. Sie trug einen kurzen wei ßen Rock. Tolle Beine. Weißes Hemd. Er bemerkte, dass das Hemd durchsichtig war. Ausgezeichnete Beobachtungsgabe, das Zeichen des Meisterdetektivs. Madelaine bemerkte, dass er es bemerkte. Es schien ihr nichts auszumachen.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Myron.
    »Sie stören nicht«, sagte sie. »Ich wollte gerade duschen.«
    Hmm. »Ihr Mann ist nicht zufällig da, oder?«
    Sie verschr änkte die Arme unter den Brüsten. »Er kommt erst in ein paar Stunden«, sagte sie. »Haben Sie meine Nachricht erhalten?«
    Er nickte.
    »Wollen Sie hereinkommen?«
    Myron sagte: »Mrs. Robinson, Sie versuchen, mich zu verführen, nicht wahr?«
    »Wie bitte?«
    »Die Reifeprüfung.«
    »Oh.« Madelaine befeuchtete ihre Lippen. Sie hatte einen sehr sinnlichen Mund. Der Mund wird oft übersehen. Man spricht über die Nase, das Kinn, die Augen, die Wangen. Myron stand auf Münder. » Ich müsste jetzt wohl beleidigt sein«, fuhr sie fort. »Schließlich bin ich nicht so viel älter als Sie, Myron. «
    »Gutes Argument. Ich ziehe das Zitat zurück.«
    »Also«, sagte sie. »Dann frage ich noch einmal. Wollen Sie hereinkommen?«
    Myron sagte: »Gerne.« Sie musste hin und weg sein von seinem subtilen Charme. Bei einer so schlagfertigen Antwort gab es einfach kein Entkommen.
    Sie verschwand im Haus, wodurch ein Vakuum entstand, das Myron - natürlich gegen seinen Willen - ins Haus hineinsaugte. Die Einrichtung war geschmackvoll. Offenbar hatten die Gordons oft und gerne Besuch. Links war ein großer Raum mit Tiffany-Lampen, Perserteppichen, Büsten von Franzosen mit langen, lockigen Haaren. Eine Standuhr. Porträts von Männern mit ernsten Gesichtern.
    »Wollen Sie Platz nehmen?«, fragte sie.
    »Vielen Dank.«
    L üstern hatte Esperanza es genannt. Das passte. Nicht nur auf Madelaines Stimme, sondern auf ihre Art, ihren Gang, ihre Augen, ihre Persönlichkeit.
    »Wie wäre es mit einem Drink?«, fragte sie.
    Er sah, dass sie sich bereits einen eingeschenkt hatte. »Gerne. Das Gleiche wie Sie.«
    »Einen Wodka-Tonic?«
    »Klingt gut.« Myron konnte Wodka nicht ausstehen.
    Sie mixte seinen Drink. Er nippte daran und

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