Das Spiel seine Lebens
nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.«
Mann. »Ich komme gerade in Stimmung.«
»Das glaube ich nicht, Myron.« Sie musterte ihn kurz. »Sagen Sie einen Moment lang die Wahrheit. Gehen wir miteinander ins Bett?«
»Nein«, sagte er. »Tun wir nicht.«
»Ich habe noch nie einen Korb bekommen.«
»Und ich habe noch nie ein Angebot wie dieses ausgeschlagen«, sagte Myron. »Wenn ich's mir recht überlege, habe ich noch nie ein Angebot wie dieses bekommen.«
»Liegt es daran, dass ich verheiratet bin?«
»Nein.«
»Sind Sie mit jemand anderem liiert?«, fragte sie.
»Schlimmer. Etwas, das mir sehr viel bedeutet, steht auf Messers Schneide. Ich weiß nicht, in welche Richtung es sich entwickelt. Ich bin ratlos.«
»Wie süß.«
Wieder zuckte er die Achseln.
»Wenn nichts draus wird...?«, sagte sie.
»Komme ich wieder.«
Dann k üsste sie ihn. Intensiv. Es war ein verdammt schöner Kuss. Er spürte ihn bis in die Zehenspitzen.
»Das ist nur die Ouvertüre«, sagte sie.
Noch vor dem zweiten Akt w äre er tot. »Ich muss wirklich mit Ihrem Mann sprechen. Wissen Sie, wann er nach Hause kommt?«
»Das dauert noch. Aber er ist in seinem Büro auf der anderen Seite des Campus'. Allein. Sie müssen laut klopfen, damit er Sie hört.«
Er stand auf. »Danke.«
»Myron?«
»Ja?«
»Wenn wir über unsere Affären reden, nennen wir keine Namen. Ich weiß nicht, ob Harrison etwas mit Studentinnen hatte. Ich glaube aber nicht.«
»Was ist mit Kathy Culver?«
Sie sprang f örmlich auf. Ihr Gesicht erstarrte. » Ich glaube, Sie gehen jetzt besser.«
»Die treuen, blauen Augen«, sagte Myron. » Schauen Sie mir in die treuen, blauen Augen.«
»Diesmal nicht. Und als Sie am Spielen waren, habe ich auch nicht in Ihre treuen, blauen Augen geschaut.«
»Oh?«
»Ihr Arsch«, sagte sie. »Er sah gut aus, in der kurzen Hose.«
Myron kam sich billig vor. Oder war er verz ückt? Wahrscheinlich war es Verzückung. »Hatten sie eine Affäre?«, fragte er.
Sie sagte nichts.
»Wenn's sein muss, wackele ich auch mit dem Arsch.«
»Sie hatten keine Affäre«, sagte sie bestimmt. »So viel weiß ich.«
»Und warum drucksen Sie so herum?«
»Sie haben mich gefragt, ob mein Mann eine Affäre mit einer Studentin hatte, die vermutlich ermordet wurde. Darum.«
»Kannten Sie Kathy Culver?«
»Nein.«
»Hat Ihr Mann je über sie gesprochen?«
»Eigentlich nicht. Ich wusste nur, dass sie bei ihm im Büro gearbeitet hat.« Sie sah auf die Standuhr, erhob sich und führte ihn zur Tür. »Reden Sie mit meinem Mann, Myron. Er ist ein guter Mensch. Er wird Ihnen alles erzählen, was Sie wissen müssen.«
»Zum Beispiel?«
Sie sch üttelte den Kopf. »Danke für Ihren Besuch.«
Madelaine hatte dicht gemacht. Wahrscheinlich hatte seine Vernehmungstechnik sie verletzt. Er hatte seinen muskul ösen Körper dazu benutzt, das herauszubekommen, was er wissen wollte. Das hatte er Noch nie zuvor getan. Es gefiel ihm. War auf jeden Fall besser, als einem Verdächtigen die Pistole auf die Brust zu setzen.
Er drehte sich um und ging. Wahrscheinlich starrte Madelaine auf seinen Arsch. Mit leichtem H üftschwung schritt er zügig über den Campus.
32
Jessica fand Getaway Realty in den Gelben Seiten von Bergen County. Das B üro war ein umgebautes Cottage an der Route 17 neben einem McDonald's, direkt an der Grenze zwischen New Jersey und New York State. Sie brauchte nur 20 Minuten, hatte jedoch das Gefühl, in eine bäuerliche Vergangenheit geraten zu sein. Sie sah tatsächlich eine Tierfutterhandlung.
Im B üro war nur eine Person.
»Ah, einen guten Tag wünsche ich« sagte der Mann und lächelte zu breit. Er war Mitte fünfzig, kahlköpfig und ließ seinen grauen College-Professor-Bart lang und wild wachsen. Zu seinem Flanellhemd trug er eine schwarze Krawatte, Levi's Jeans und rote Chuck-Taylor-Basketballstiefel.
» Ich bin To m Corbett, der Präsident von Getaway Realty.« Er gab ihr eine Karte. »Was kann ich für Sie tun?«
»Ich bin Adam Culvers Tochter«, sagte sie. »Er hat am fünfundzwanzigsten Mai einen Scheck über 649 Dollar auf Ihre Firma ausgestellt.«
»Ja, und?«
»Er ist vor kurzem verstorben. Ich würde gerne wissen, wofür das Geld war.«
Corbett trat einen Schritt zur ück. »Tut mir furchtbar Leid, das zu hören«, sagte er. »Ihr Vater war so ein netter Mann.«
»Danke. Können Sie mir sagen, was er von Ihnen wollte?«
Er überlegte einen Augenblick lang und zuckte dann die Achseln. »Ich glaube, da
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