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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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beiden.«
    »Mein Handicap in Merion ist drei«, fuhr Win fort. »In Pine Valley fünf. Und ich möchte Sie für ein Wochenende auf beide Plätze einladen. Wir versuchen, pro Tag zweiundsiebzig Löcher zu spielen, sechsunddreißig auf jedem Platz. Wir fangen um fünf Uhr morgens an. Falls Ihnen das nicht zu früh ist.«
    Herman sch üttelte den Kopf. Myron glaubte Tränen in seinen Augen zu sehen. »Nicht zu früh«, bekam er heraus.
    »Wäre Ihnen nächstes Wochenende recht?«, fragte Win.
    Herman nahm den Telefonh örer ab. »Lasst das Mädchen laufen«, sagte er. »Das Kopfgeld ist gestrichen. Wer Myron Bolitar anrührt, ist ein toter Mann.«

31
    Win und Myron fuhren ins B üro zurück. Von den Schlägen taten Myron die Knochen weg, aber es war nichts gebrochen. Er würde durchkommen. So war er nun einmal. Furchtbar tapfer.
    Esperanza sagte: »Du siehst beschissen aus.«
    »Du legst viel zu großen Wert auf Äußerlichkeiten.«
    Er schob ihr das Foto von Adam Culver hin : »Frag mal deine Freundin Lucy, ob sie ihn erkennt.«
    Sie schlug salutierend die Hacken zusammen. »Jawohl, Kommandant.« Esperanzas Lieblingsserie war ausgerechnet Ein Käfig voller Helden. Myron war kein großer Fan davon, wäre aber gerne dabei gewesen, als der junge, aufstrebende Fernsehproduzent gesagt hatte: »Hey, ich hab eine Spitzenidee für eine Sitcom! Ein Kriegsgefangenenlager in Deutschland. Zum Totlachen.«
    »Wie viele Anrufe?«, fragte er.
    »Ungefähr 'ne Million. Die Presse will Kommentare zu Christians Vertrag.« Sie lächelte. »Das war gute Arbeit.«
    »Danke.«
    »Dieser Otto Burke«, fragte sie und bohrte sich den Bleistift in die Wange. »Ist der noch zu haben?«
    Myron sah sie entgeistert an. »Warum willst du das wissen?«
    »Er ist irgendwie niedlich.«
    Die Übelkeit kehrte zurück. »Du willst eine Gehaltserhöhung durchsetzen, oder? Bitte sag ja.«
    Esperanza l ächelte geziert, antwortete jedoch nicht. Er machte sich auf den Weg in sein Büro.
    »Warte«, sagte sie. »Vor ein paar Minuten hat jemand eine seltsame Nachricht für dich hinterlassen.«
    »Wer?«
    »Eine Frau namens Madelaine. Ihren Nachnamen hat sie nicht genannt. Klang lüstern.«
    Die Dekaness. Hmm.
    »Hat sie eine Telefonnummer genannt?«
    Esperanza nickte und gab sie ihm. »Denk dran: Kondome schützen.«
    »Danke, Mom.«
    »Wo wir grade dabei sind, deine Mutter hat zweimal angerufen, dein Vater einmal. Ich glaube, sie machen sich Sorgen um dich.«
    Er ging in sein B üro. Sein kleines, persönliches Refugium. Hier fühlte er sich wohl. Die meisten Verhandlungen und wichtigen Besprechungen legte Myron in sein klassisch eingerichtetes Konferenzzimmer. Daher konnte er sein Büro gestalten, wie er Lust hatte. Links war natürlich die Aussicht auf die Skyline von Manhattan. An der Wand hinter seinem Schreibtisch hingen gerahmte Poster von Broadway-Musicals: Anatevka, Payama Game, How to Succeed in Business Without Really Trying, Der Mann von La Mancha, Les Miserables, Ein Käfig voller Narren, A Chorus Line, West Side Story, Das Phantom der Oper.
    An einer anderen Wand hingen Filmposter: Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann in Casablanca, Woody Alan und Diane Keaton in Der Stadtneurotiker. Kathrin Hepburn und Spencer Tracy in Ehekrieg. Groucho, Chico und Harpo in Die Marx Brothers in der Oper. Adam West und Burt Ward in Batman, aus der Fernsehserie, der wahre Batman, die Serie, in der Burgess Meredith den Pinguin und Cesar Romero den Joker spielten. Das goldene Zeitalter des Fernsehens.
    An der dritten Wand hingen Bilder von Myrons Klienten. In ein paar Tagen w ürde Christian Steele dazu kommen.
    Er w ählte Madelaine Gordons Nummer. Der Anrufbeantworter sprang an. Ihre samtige Stimme. Als er sie jetzt wieder hörte, bekam er eine trockene Kehle. Er legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Er sah auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand. Sie hatte die Form einer riesigen Armbanduhr mit dem Emblem der Boston Celtics in der Mitte.
    Halb vier.
    Noch fr üh genug für den Campus. Madelaine war nicht wichtig, aber Myron musste dringend mit dem Dekan sprechen. Und er wollte überraschend auftauchen.
    An Esperanzas Schreibtisch sagte er: »Ich bin eine Weile unterwegs. Du erreichst mich im Wagen.«
    »Hinkst du?«, fragte sie.
    »Ein bisschen. Aches Männer haben mich zusammengeschlagen.«
    »Oh. Bis später dann.«
    »Tut verteufelt weh, aber ich schaff das schon.«
    »Mhm.«
    »Mach hier jetzt bitte keine Szene.«
    »Ganz tief in mir drin«,

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