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Das stählerne Geheimnis

Titel: Das stählerne Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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notwendigen Stoffe schließlich in der dritten.
    Der Attache warf den Bericht auf den Tisch und sprang auf. Jetzt, nachdem er alle diese Schriftstücke noch einmal gelesen hatte, war er noch weniger als zuvor imstande, sich ein bestimmtes Bild von dem zu machen, was Roddington in seinem neuen Werk bezweckte. Nur das eine schien ihm sicher, daß die Riesengeschütze, wenn sie hier wirklich fertiggemacht werden sollten, nur einen Teil dieses ganzen großen Betriebes in Anspruch nehmen konnten.
    Ein leichtes Klopfen an der Tür ließ ihn aus seinem Grübeln auffahren. Ein Diener der Botschaft kam herein und brachte die neuesten Ausgaben einiger Washingtoner Zeitungen. Oburu, dessen Gedanken noch bei den eben gelesenen Berichten seiner Agenten waren, wollte sie beiseite schieben, als sein Blick an fetten Schlagzeilen haften blieb.
    »Ernster Zwischenfall im Pazifik. Amerikanischer Handelsdampfer widerrechtlich von japanischen Kriegsschiffen angehalten. Kreuzer ›Vermont‹ kam dazwischen. Intervention unserer Botschaft in Tokio.«
    Der Attache zog die Zeitung näher. Während er den verbindenden Text zwischen den Schlagzeilen las, krampften sich seine Finger um das Papier. Die »City of Frisco« mit den rätseihaften Rohren an Bord war also auch an diesem neuen Zwischenfall beteiligt. Seit Jahren war das Verhältnis zwischen der amerikanischen Union und dem Inselreich an der andern Seite des Pazifiks wenig freundlich. Ein geringfügiger Anlaß konnte den Zündstoff, der sich zwischen den beiden Mächten angehäuft hatte, zur Explosion bringen.
    Wie konnten die japanischen Schiffe bei dieser Lage der Dinge derartig verfahren? Vicomte Oburu sah schwere diplomatische Verwicklungen voraus und suchte vergeblich nach einer Erklärung für das Vorgehen der japanischen Kommandanten. Hatten sie eigenmächtig unter Überschreitung ihrer Befugnisse das internationale Seerecht verletzt? Es schien ihm kaum denkbar. Oder handelten sie auf höheren Befehl aus Tokio? Auch das war wenig glaublich. Ein neues Rätsel geisterte um die »City of Frisco«, und durch das Eingreifen der »Vermont« wurde die Lösung nicht leichter. Nur das eine stand für den Attache jetzt fest: die »City of Frisco« führte ihre Fahrt von Panama nach Davao im Schutze eines Schlachtkreuzers aus, und darin glaubte er den zwingenden Beweis dafür zu erblicken, daß seine erste Vermutung doch richtig war. Nur um neue Riesengeschütze, deren Existenz geheimgehalten werden sollte, konnte es sich bei der Fracht der »City of Frisco« handeln.
    Vicomte Oburu wußte jetzt, wie er seinen Bericht abzufassen hatte, und schnell glitt seine Feder über das Papier.
     

Noch an einer andern Stelle hatten die Arbeiten Roddingtons ein schweres Rätselraten zur Folge. Den Anlaß dazu gaben neue Berichte Palmers an den Präsidenten der Grand Corporation. Fieberhaft wurde in Trenton in der neuen Halle mit Tag- und Nachtschichten gearbeitet. Eine zweite Gießgrube entstand, in ihrer Einrichtung und ihren Abmessungen der ersten gleich. Mit dieser vergrößerten Anlage, die schon in den nächsten Tagen in Betrieb kommen sollte, würde das Werk dann in der Lage sein, alle vierundzwanzig Stunden eins jener Riesenrohre zu gießen, über deren Zweck sich Price mit seinen Leuten immer noch vergeblich den Kopf zerbrach.
     
    Oberst Barton war einer Einladung von General Grove gefolgt und hatte eine zweite lange Unterredung mit ihm gehabt. Offen legte er dabei die Berichte, welche sich die Corporation bisher aus Trenton verschafft hatte, auf den Tisch, und ebenso offen versicherte ihm General Grove mit Wort und Handschlag, daß weder das Kriegsamt noch das Marineamt mit diesen Dingen etwas zu tun hätte.
    Präsident Price griff sich an den Kopf, als Oberst Barton zu ihm kam und ihm Bericht über diese Unterredung gab.
    »Betrachten wir die Dinge als nüchterne Kaufleute, Oberst«, rief er, als Barton geendet hatte; »man richtet ein neues Werk vernünftigerweise nur ein, wenn man es wenigstens für die nächsten zwei Jahre voll beschäftigen kann. Schneller lassen sich derartige Anlagen nicht abschreiben.«
    Barton wollte etwas erwidern, doch Price fuhr ihm dazwischen.
    »Eine einfache Rechnung, Barton! Zwei Jahre bedeuten für ein Stahlwerk, das keine Sonntage kennt, siebenhundertdreißig Arbeitstage. Das heißt, für das Trenton-Werk den Guß von siebenhundertdreißig dieser verdammten Röhren im Gesamtgewicht von anderthalb Millionen Tonnen Stahl …«
    Price preßte die Hand gegen

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