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Das stählerne Geheimnis

Titel: Das stählerne Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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die Stirn. »Ich werde noch verrückt, Oberst, wenn wir nicht bald dahinterkommen, was Roddington eigentlich vorhat.«
    Barton zuckte die Achseln. »Wie Sie das herausbekommen, Mr. Price, ist Ihre Sache. Ich konnte Ihnen nur die sichere Auskunft geben, daß wir nichts damit zu tun haben.«
    »Wenn es ein anderer Staat wäre…« Price brach jäh ab, als erschrecke er vor seinem eigenen Gedanken. Oberst Barton griff den Satz auf.
    »Eine Lieferung der Trenton-Werk« für einen fremden Staat meinen Sie? Ich kann es mir nicht denken, Mr. Price. Ich glaube kaum, daß er dann die Werkstätten für die Weiterbearbeitung der Rohre auf amerikanischem Boden in Davao angelegt hätte.«
    »Es ist zum Tollwerden!« stöhnte Price. Er erhob sich, holte von einem Regal einen Globus und stellte ihn vor sich auf den Tisch. »Da liegt Davao«, sagte er und setzte den Zeigefinger auf einen Punkt der Erdkugel. »Ein Katzensprung ist es von dort bis zu dem britischen Teil von Borneo. Roddington könnte am Ende einen Rüstungsauftrag für die Festung Singapur haben.«
    Oberst Barton schüttelte den Kopf. »Das halte ich für ausgeschlossen, Mr. Price. Es würde der englischen Tradition schroff widersprechen, Waffen anderswo als in England zu bestellen.«
    Price starrte immer noch auf den Globus.
    »Die niederländischen Besitzungen liegen auch nicht weit von Davao ab. Sie sind ebenso gefährdet wie die englischen. Wäre es möglich, daß Roddington für Holland arbeitet?«
    »Möglich wäre es schließlich«, sagte Oberst Barton gedehnt, »doch für sehr wahrscheinlich halte ich es nicht. Die Niederländer dort unten verlassen sich in der Hauptsache auf England und behalten ihr gutes Geld im Beutel, anstatt es für die Verteidigung ihrer Koalition auszugeben.«
    »Ja, dann, Oberst«, Price tupfte sich die Stirn mit seinem Taschentuch, »dann bin ich mit meiner Weisheit zu Ende. Sonst liegt nur noch japanisches Gebiet in der Nähe.«
    Barton machte eine abwehrende Bewegung.
    »Ausgeschlossen, Mr. Price! James William Roddington ist ein ebenso guter Bürger der Vereingten Staaten wie Sie und ich.«
    Die Laune, in der er den Präsidenten zurückließ, war alles andere als gut, und die Direktoren der Corporation bekamen in den nächsten Stunden einige Proben davon zu kosten.
    Ein Kesselschaden zwang die »Vermont«, Manila anzulaufen. Die Beseitigung des Schadens hätte sich in einer Woche erledigen lassen können. Ein Funkspruch befahl jedoch, mit dem Schiff in das Trockendock des neuen Kriegshafens zu gehen und bei dieser Gelegenheit gleich eine gründliche Bodenreinigung vornehmen zu lassen.
    »Unser Marineamt scheint die Anlagen in Manila auf ihre Brauchbarkeit prüfen zu wollen, und wir müssen ihm dabei als Versuchskaninchen dienen«, sagte Kapitän O’Brien, der Kommandant des Kreuzers, zu Kapitänleutnant MacLane, als er die Depesche empfing. »Meiner Meinung nach hätte die ›Vermont‹ eine derartige Überholung noch nicht nötig.«
    »Für einen einfachen Seeoffizier ist es schwer, zu erkennen, aus welchen Gründen die Götter und Halbgötter ihre Befehle erlassen«, erwiderte MacLane ausweichend, »vielleicht möchten die Herrschaften unsern Kreuzer für einige Wochen unauffällig bei den Philippinen behalten und verordnen ihm deshalb aus heiterem Himmel eine Bodenreinigung.«
    »Die ganz bestimmt überflüssig ist«, fiel ihm O’Brien ins Wort.
    MacLane lachte. »Vielleicht … vielleicht auch nicht, Kapitän O’Brien. Jedenfalls haben wir auf diese Weise vier angenehme Wochen an Land vor uns. Manila ist eine schöne Stadt, in der es sich gut leben läßt.«
    »Sie haben mal wieder recht, MacLane«, sagte der Kapitän, während er das Radiogramm in die Tasche steckte. »Der Wille der Herren geschehe! Amen.«
    Der Kreuzer wurde in das neue Dock verholt, und während viele Hände seinen Rumpf mit Stahlbürsten verschiedenster Form und Größe bearbeiteten, kamen für die Besatzung angenehme Wochen, in denen sie sich allen Freuden hingeben konnten, die den Seemann an Land erwarten.
    Wie im Fluge verstrich die Zeit, und allzu schnell kam der Tag, an dem die Schleusen des Docks geöffnet wurden und die »Vermont«, in allen Teilen blitzend und funkelnd wie ein Schmuckkasten, wieder im Hafenbecken schwamm.
    Durch Funkspruch meldete Kapitän O’Brien die beendigte Überholung der »Vermont« an das Marineamt. Schneller, als er erwartete, erhielt er eine Antwort von dort. Ein langes Radiogramm mit einer Menge von Aufträgen und

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