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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Bridget Conway und war während der letzten zwei Jahre Sekretärin bei Lord Whitfield.»
    «Ist das der Mann, dem diese grauslichen kleinen Wochenblätter gehören?»
    «Ganz richtig. Er ist auch ein grauslicher kleiner Mann – immer so hochtrabend! Er wurde in Wychwood under Ashe geboren, und da er zu den Snobs gehört, die einem ihre Herkunft immer unter die Nase reiben, und stolz darauf ist, sich aus eigener Kraft emporgearbeitet zu haben, ist er in sein Heimatdorf zurückgekehrt, hat das einzige große Haus in der Gegend gekauft (es hat übrigens einmal Bridgets Familie gehört) und ist eifrig bemüht, ein Mustergut aus dem Besitz zu machen.»
    «Und deine Cousine ist seine Sekretärin?»
    «Sie war es», antwortete Jimmy dunkel. «Jetzt ist sie aufgestiegen: Sie ist mit ihm verlobt.»
    «Oh», sagte Luke enttäuscht.
    «Er ist natürlich eine glänzende Partie», erzählte Jimmy. «Schwimmt in Geld. Bridget hat eine unglückliche Liebesaffäre hinter sich, die ihr alle Romantik ausgetrieben hat. Ich denke, diese Ehe wird ganz gut laufen. Sie wird freundlich, aber streng mit ihm sein, und er wird ihr aus der Hand fressen.»
    «Und wie komme ich da hinein?»
    Jimmy erwiderte prompt:
    «Du kommst auf Besuch hin – du kannst auch ein Cousin sein. Bridget hat so viele, dass es auf einen mehr oder weniger nicht ankommt. Ich werde das schon mit ihr arrangieren. Wir haben uns immer gut verstanden. Was nun den Grund für deine Anwesenheit betrifft – Hexerei, mein Junge.»
    «Hexerei!»
    «Volkssagen, lokaler Aberglauben – all diese Sachen, Wychwood under Ashe ist diesbezüglich ziemlich bekannt. Es war einer der letzten Orte, wo ein Hexensabbat abgehalten wurde – im vorigen Jahrhundert wurden dort noch Hexen verbrannt –, alle möglichen Traditionen gibt es da. Du schreibst ein Buch, verstehst du, über die Wechselbeziehungen zwischen den Bräuchen in Hinterindien und alten englischen Volkssagen, Ähnlichkeiten und so weiter, du kennst die Art. Geh mit einem Notizbuch herum und frag den ältesten Einwohner nach all diesen Sachen aus. Sie sind dort an dergleichen gewöhnt, und wenn du im Herrenhaus wohnst, so bürgt das für dich.»
    «Und wie ist’s mit Lord Whitfield?»
    «Das geht schon in Ordnung. Er ist ganz ungebildet und sehr leichtgläubig – glaubt zum Beispiel tatsächlich, was in seinen eigenen Zeitungen steht! Bridget wird das jedenfalls übernehmen; Bridget ist zuverlässig; für die bürge ich.»
    Luke atmete auf.
    «Jimmy, alter Knabe, es sieht wirklich so aus, als ob das ginge. Du bist großartig. Wenn du das tatsächlich mit deiner Cousine abmachen kannst – »
    «Natürlich, verlass dich nur auf mich.»
    «Ich bin dir unendlich dankbar.»
    Jimmy sagte:
    «Ich bitte dich nur, wenn du einen Massenmörder zur Strecke bringst, lass mich am Ende dabeisein! – Was ist?»
    «Mir ist eben etwas eingefallen, was meine alte Dame noch sagte. Ich hatte bemerkt, dass man doch kaum so viele Morde begehen könne, ohne erwischt zu werden, und sie erwiderte, dass ich unrecht habe, dass es sehr leicht sei, zu morden…» Er hielt inne und sagte dann langsam: «Ich möchte wissen, ob das wahr ist, Jimmy. Möchte wissen, ob es wirklich…»
    «Was?»
    «… leicht ist zu morden.»

3
     
    D ie Sonne schien, als Luke über den Hügel nach Wychwood under Ashe fuhr. Er hatte sich ein Auto gekauft – aus zweiter Hand – und hielt nun einen Augenblick auf dem Rücken des Hügels.
    Der Sommertag war warm und sonnig. Unter ihm lag der Ort, merkwürdig unberührt von den jüngsten Entwicklungen.
    Luke dachte: Ich bin vielleicht doch verrückt, die ganze Sache ist zu phantastisch.
    War er wirklich allen Ernstes hierhergekommen, um einen Mörder zur Strecke zu bringen – einfach aufgrund der Erzählungen einer alten Dame und einer zufälligen Todesanzeige?
    Er schüttelte den Kopf.
    «Solche Sachen passieren nicht», murmelte er. «Oder – doch? Luke, mein Junge, es ist an dir herauszukriegen, ob du der leichtgläubigste Esel auf der Welt bist oder ob dich deine Polizeinase auf die richtige Fährte geführt hat.»
    Er setzte den Wagen wieder in Gang, fuhr langsam den gewundenen Weg hinab und in die Hauptstraße ein.
    Hier hielt er an und fragte nach dem Weg.
    Man sagte ihm, das Herrenhaus, Ashe Manor, läge ungefähr zehn Minuten entfernt – er könne die Tore zur rechten Hand sehen.
    Luke fuhr weiter, sah durch die Bäume rote Ziegel aufblitzen und wurde nach der Biegung zur Auffahrt von einem erschreckend

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