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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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bewusstseinsverändernden Mittel während der Arbeit.
    Er kippte den Tee hinunter und bedeutete seiner rechten Hand Milr, einem ehemaligen Corporal, fortzufahren.
    Als Milr seinen Bericht weiter ausführte, verspürte Tarpy eine wohlige Wärme in seinem Bauch, die nicht nur vom Tee herrührte.
    Es kam nicht oft vor, dass ihm Aufträge angeboten wurden, bei denen es nicht um Gewalt, Kampf und Blut ging, doch dieser Job hier schien allem Anschein nach nicht nur gutbezahlt, sondern auch einfach und schmerzlos zu sein.
    Tarpy studierte das Fiche über den Gefängnisplaneten. Prähominid. Ausschließlich lebenslängliche Gefangene. Durchschnittliche Lebenserwartung der Gefangenen auf dem Planeten: fünf Jahre. Anzahl der Ausbrüche: Null.
    Im Gegensatz zu den meisten Berufskillern glaubte Tarpy an ein altes Motto: Töte mit Freude. Er hatte den Spruch um eine Stufe verfeinert: Töte niemals, wenn es nicht sein muss.
    Dynsmans Chancen, jemals wieder auf einen Planeten des Imperiums zurückzukehren, waren gleich null. ›Die Leute rennen ständig irgendwelchen Phantomen hinterher‹, dachte Tarpy, ›und keiner von ihnen hat je begriffen, dass sich die Götter immer um diejenigen kümmern, die mit dem Feuer spielen.‹
    Tarpy erhob sich, zog das Fiche aus dem Lesegerät und ging zur Spüle des Hotelzimmers hinüber. Er wusch seine Tasse aus, öffnete einen Schrank, holte eine Flasche hochprozentigen Alkohols heraus und goss sich die Tasse voll. Dann fiel ihm Milr ein, und er schenkte auch ihm ein Glas ein. Milr trank es sofort aus, ohne sich über den unangekündigten Regelverstoß zu wundern.
    »Suchen Sie das Team zusammen, Corporal.« Tarpy hatte ebenfalls ausgetrunken. »Wir fliegen mit dem nächstmöglichen Schiff zur Erstwelt zurück.«
    Dynsman spielte jetzt keine Rolle mehr, ebenso wenig wie dieser Imperiale Offizier. Tarpy beschäftigte sich in Gedanken bereits damit, wie viel er den Ex-Prätorianern auszahlen musste, damit sie sich nicht betrogen fühlten.

 
Kapitel 21
     
    Ein alter Witz auf Heath besagte, dass der Fluss, der sich durch die Mitte der Hauptstadt zog, der einzige Fluss sei, der jemals Feuer gefangen habe.
    Er hatte tagelang in Flammen gestanden und die Bauten auf beiden Uferseiten radikal niedergebrannt.
    Doch auch nachdem das Feuer auf dem verdreckten Kanal endlich erloschen war, unternahmen die Tahnlords nichts, um das Gewässer zu reinigen – trotz ihrer lauten und wiederholten Beteuerungen, die Ursprünglichkeit und die Natur über alles zu lieben. Andererseits konnten die Kriegslords jederzeit in ihren makellosen Gärten umherwandern und dort ihre hyperstilisierten Tahn-Gedichte erschaffen. Die Bauern konnten ihretwegen Dreck fressen – wozu sie manchmal tatsächlich gezwungen waren.
    Wenn man jedoch bedachte, dass sich die Viertel an den Flussufern der Großstädte überall glichen, konnte man das Feuer andererseits auch als kompromisslose Stadterneuerung werten – was wiederum nur hieß, dass innerhalb kürzester Zeit die gleichen Slums an der gleichen Stelle aus den Ruinen auferstanden.
    Das Khag war dafür ein hervorragendes Beispiel: Die Kneipe lag nicht nur gleichermaßen dicht am Fluss wie auch am Raumhafen; hier gab es auch alles, was es sonst aus den verschiedensten Gründen nicht gab.
    Bis auf die verschmierten Uniformen mit den in kniehohe Sumpf Stiefel gestopften weiten Hosen passten die beiden Männer am Tresen genau ins Bild. Sie waren bewaffnet, aber das waren fast alle im Khag . Ihre Waffen – Betäubungsgewehre, Schlag-Stöcke, Kampfmesser und Gasspray – hingen deutlich sichtbar an Sam-Browne-Gürteln aufgereiht. Ihre Stimmen waren laut, rau und klangen halb betrunken. Keet, einer der beiden, schaute auf den Fahrkartenstapel vor ihnen auf dem Tresen.
    »Der letzte Tag, Partner. Der letzte Tag.«
    Sein Kumpan Ohlsn nickte. »Weißt du was, ich habe unser Problem gelöst, Mr. Keet.«
    »Und Probleme haben wir mit Sicherheit genug.«
    »Eigentlich nicht«, fuhr Ohlsn fort. Er befand sich in dem Stadium der Trunkenheit, das brillante Ideen ausschwitzte, und er war noch nüchtern genug, dass einige dieser Ideen sogar einen gewissen Sinn ergaben. »Unser Problem liegt darin, dass wir mittendrin stecken.«
    »Versteh ich nicht.«
    »Trink weiter. Wirst du schon noch verstehen. Wir hängen seit mehr als drei Planetenjahren da draußen herum, und was wollen wir mehr als alles andere?«
    »Ab nach Hause!«
    »Was zeigt, warum wir nicht zur Kriegerklasse gehören. Weil das blöd

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