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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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seins.«
    Rykor dachte kurz darüber nach und drückte dann die entsprechenden Knöpfe, die den Sessel anwiesen, sie wieder in ihr tröstlich angenehmes Salzwasserbecken zu entlassen. Kurz bevor sie mit einem lauten Platschen unter der Wasseroberfläche verschwand, hörte Sten sie sagen: »Du bist ein Optimist, Sten.«
    Sten stellte sich vor, wie der Wassertank vor Gelächter dröhnte. Dann verließ er den Raum und fragte sich, was sie wohl damit gemeint haben mochte.

 
Kapitel 29
     
    Sten verlagerte das Gewicht der umfangreichen Akte von einem Arm auf den anderen und wartete weiterhin geduldig am Eingang zur Werkstatt. Mit wachsender Verwunderung sah er zu, wie sich der Ewige Imperator über das seltsame, schachtelartige Objekt beugte, das er vorsichtig in der Hand hielt. Mit den Fingern der rechten Hand zupfte er an den Saiten, zunächst vorsichtig, dann mit größerem Selbstvertrauen.
    Dabei sang der Imperator mit leiser, aber rauer Stimme:
     
    »Now with this loaded blunderbuss
    The truth I will unfold.
    He made the mayor to tremble
    And he robbed him of his gold …«
     
    Eine Saite schnarrte gegen einen Bund, und der Imperator stieß ein enttäuschtes »Verdammt!« hervor.
    Er schleuderte das Instrument mit lautem Scheppern und dem Nachhall eines Saitenakkords zu Boden. Einen kurzen Augenblick starrte er auf das Gebilde und schickte es dann mit einem Fußtritt auf einen Haufen ähnlicher Objekte in der Ecke. Erst jetzt nahm er Sten wahr. Seine Stirn legte sich gequält in Falten, doch das Gesicht wurde gleich wieder freundlicher.
    »Lassen Sie sich bloß nie darauf ein, eine Gitarre zu bauen!« grollte er.
    »Das würde mir im Traum nicht einfallen, Sir«, erwiderte Sten und betrat die Werkstatt.
    Sein Blick fiel auf den Stapel entsorgter Instrumente, dann sah er sich im restlichen Zimmer um. Hier und da hingen weitere Versuche an der Wand.
    Einige davon waren teilweise fertig gestellt, andere kaum mehr als ausgeschnittene Rückenteile. Überall lagen Hälse in verschiedenen Größen herum und vorgebohrte Leisten. Sten schnüffelte an den übel riechenden Dämpfen, die aus einem mit einer blubbernden Masse gefüllten Topf über einer offenen Feuerstelle aufstiegen.
    »Entschuldigung, Sir, aber was ist eine Gitarre?«
    »Ein Musikinstrument«, sagte der Imperator.
    »Zumindest behauptete das der verfluchte Teufel, der das Ding damals erfunden hat.«
    »Aha, damit haben Sie sich also beschäftigt.« Sten nickte nachdenklich, hob eine der als unbrauchbar in die Ecke geworfenen Gitarren auf und betrachtete sie genauer. Er spähte durch die Saiten und das Loch in den Hohlkörper hinein.
    »Ich sehe keinen einzigen Schaltkreis. Wie soll das Ding überhaupt funktionieren?«
    »Nur unter allergrößten Schwierigkeiten«, antwortete der Imperator. Er stand auf, nahm eines der polierten Rückenteile von seinem Haken an der Wand, setzte sich wieder hin und legte es quer über die Knie. »Geben Sie mir mal das Schmirgelpapier.«
    Sten sah sich um und fragte sich, was sein Boss wohl damit meinen könnte. Dann kombinierte er: Schmirgel.
    Rau. Etwas zum Reiben. Er bückte sich, hob etwas von dem mit allen möglichen Dingen übersäten Boden auf und hoffte, dass es den Anforderungen entsprechen würde.
    »Alles hängt vom Klangkörper ab«, sagte der Imperator. »Es hat etwas damit zu tun, wie sich der Klang an den Wänden des Kastens bricht. Leider hat sich damals niemand wirklich wissenschaftlich damit beschäftigt.« Er nahm Sten das Schmirgelpapier ab und fing an, die Innenseite des Kastens glattzureiben.
    »Sie machten es nach Gefühl«, fuhr der Imperator fort. »Hier ein wenig weg, dort ein wenig …« Er rieb eine geschwungene Fläche entlang. »Und da noch ein wenig …« Jetzt schmirgelte er am Ansatz des Halses, wobei er immer wieder kleine Flecken entfernte, bei denen es sich offensichtlich um eine Klebemasse handelte.
    Plötzlich stellte der Imperator das Arbeitsstück angewidert auf dem Boden ab. Sten fiel jedoch auf, dass er es diesmal vorsichtig auf einen dicken Teppich legte. Dem Imperator war Stens Blick nicht entgangen.
    »Libanesisch«, sagte er, was wohl so etwas wie eine Erklärung sein sollte. »Ist besser, wenn Sie nicht wissen, was es gekostet hat.«
    Dann sah er zu Sten auf. »Also gut«, sagte er schließlich. »Sie wollten einen Ort, an dem wir uns ungestört und unbelauscht unterhalten können. Hier ist er.« Seine Handbewegung umfasste die Werkstatt, die mit antikem Werkzeug und obskurem

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