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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Material voll gestopft war. »Der sicherste Ort, den ich habe.
    Ich lasse ihn täglich überprüfen.«
    Sten lächelte schräg, nahm den dicken Ordner und ließ ein kleines, flaches Gerät herausgleiten. »Und ich habe ihn soeben nochmals überprüft, Sir«, sagte er und zeigte dem Imperator den Wanzendetektor.
    Der Imperator sah ihn an. »Und?«
    Sten hob die Gitarre auf, die der Imperator vorhin als Ausschuß weggeworfen hatte, und schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht lag es daran, dass die, äh, Gitarre gebrummt hat«, sagte er. »Tut mir leid, Euer Hoheit.«
    Der Ewige Imperator dachte einen Moment lang darüber nach, ob er nicht besser beraten sei, einfach wahnsinnig zu werden. Schließlich grinste er Sten an, nahm eine große Greifzange und hob den Topf mit dem übel riechenden Zeug von der Feuerstelle. Dann trug er die Pampe mit einem Pinsel auf der Gitarre auf.
    »Und?« Er blickte Sten an.
    Sten überprüfte seinen Sniffer und schüttelte den Kopf. »Sauber.« Daraufhin öffnete er den Ordner und warf seinen Inhalt mit der Geste eines professionellen Kartenspielers quer über den Tisch. »Sind Sie bereit, Sir?«
    Der Imperator blickte ihn durchdringend an. »Sie meinen, ob ich hart genug bin, um das durchzustehen?«
    »Jawohl, Sir.«
    Der Imperator hob den noch unfertigen Gitarrenkorpus wieder auf und fuhr mit der Handfläche über seine glatten Seiten. »Fangen Sie schon an.«
    Sten zog ein Foto hervor. Ein Standbild vom Monitor des Gehirnscanners. »Das hier ist unser Mann.«
    Der Imperator betrachtete die Aufnahme von Knox sehr genau. »Mr. Big«, sagte er trocken.
    »Wenn Sie damit meinen, dass er der Drahtzieher hinter der ganzen Sache ist, muss ich Sie enttäuschen, Sir. Ich bezweifle es. Er war lediglich Dynsmans Kontrolleur. Zu unserem Glück war er mit dieser kleinen Rolle nicht zufrieden.« Sten reichte ihm ein zweites Foto.
    Der Imperator sah die Aufnahme einer rechten Hand.
    Sofort fiel sein Blick auf das Emblem. »Mercury Corps!«
    »Richtig, Sir. Doch damit nicht genug. Wir wissen inzwischen mit Sicherheit, dass dieser Mann – nennen wir ihn zunächst Knox – Arzt war. Das bedeutet, dass er womöglich ein beim Mercury Corps ausgebildeter Mediziner ist.«
    »Ehemals oder derzeitig?«
    »Wir hoffen auf ehemals, aber wir wissen es noch nicht. Lieutenant Haines kümmert sich gerade darum.«
    Sten wartete eine Sekunde und beobachtete, wie der Imperator ruhig dasaß und mit dem Schmirgelpapier über das Holz kratzte. Dann griff der Imperator in eine flache Seitentasche seiner Hose und zog ein kleines Objekt heraus. Sten sah genauer hin. Es schien aus Metall zu sein, an seinem Ende gegabelt.
    Sein Boss bewegte es vorsichtig in der Hand hin und her und schlug es dann sachte gegen die Flanke des Instruments. Ein tiefer, summender Ton ertönte … mehrere Herzschläge lang. Der Imperator brachte ihn zum Verstummen, indem er das Metallteil gegen die Wange druckte.
    »Der Klang«, sagte er, »stimmt noch nicht ganz.
    Fahren Sie fort, Captain.«
    Sten atmete tief durch. Mit dem, was er jetzt sagen musste, begab er sich auf gefährliches Terrain. »Darf ich offen sprechen, Sir?« Sten wusste, dass es eine ziemlich dumme Frage war. Niemand sprach offen mit einem Vorgesetzten. Aber er musste die Gelegenheit beim Schopf packen.
    »Schießen Sie los.« – »Ein großes Stück dieses Puzzles fehlt uns noch, und zwar genau das in der Mitte.«
    »Was brauchen Sie, um es zu finden?«
    »Eine ehrliche Antwort.«
    »Enthält die Ihnen jemand vor?«
    »Allerdings, Sir.«
    Der Imperator wusste schon seit geraumer Zeit, worum es Sten ging, doch er spielte seine Spielchen gerne zu Ende.
    »Könnte dieser Jemand ich selbst sein?«
    »Ich fürchte ja, Sir.«
    »Dann fragen Sie«, forderte ihn der Imperator auf.
    Seine Züge wurden seltsamerweise ganz weich.
    Sten seufzte.
    »Vielen Dank, Sir. Aber lassen Sie mich zuerst den Rest dieser Sache hier ausführen. Dann stelle ich Ihnen meine Frage.«
    »Von mir aus, ganz wie Sie wünschen. Aber geben Sie mir den Kleber.«
    Sten sah ihn verwirrt an, sah jedoch, dass der Imperator auf den übel riechenden Topf zeigte. Sten hob ihn auf und reichte ihn seinem Boss.
    Der Imperator griff in ein staubiges Regal und zog einen kleinen Pinsel mit Holzgriff hervor. Den ließ er auf der Oberfläche der klebrigen Masse treiben und langte zwischen den Beinen hinunter zur Resonanzdecke der Gitarre. Nachdem er mit dem Fingerknöchel dagegen geklopft hatte, strich er mit der Stimmgabel darüber

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