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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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und lauschte angestrengt dem summenden Ton. Jetzt nickte er zufrieden. »Die hier könnte die richtige sein.«
    Dann tauchte er den Pinsel tief in die heiße Mixtur zu seinen Füßen und fing an, den Kleber an den Rändern des Gitarrenkörpers aufzutragen.
    »Zunächst einmal«, sagte Sten, »gab es eine Art Code-Satz, der das Bombenattentat auslöste. Jedes Mal, wenn wir diese Sequenz abriefen, beschleunigten sich Dynsmans Lebensfunktionen um fast zwölf Schläge.«
    »Wie lautete der Code?«
    Der Imperator unterbrach seine Arbeit nicht, hörte jedoch aufmerksam zu. Er passte den Deckel der Gitarre auf den restlichen Klangkörper und klammerte ihn fest.
    Sten warf einen Blick auf seine Notizen. »Raschid«, sagte er dann. »Dynsman wurde aktiviert, sobald jemand den Namen Raschid aussprach. Um genauer zu sein, lautete der Code Ingenieur Raschid‹.«
    Sten bemerkte nicht, wie sich das Gesicht des Imperators vor Wut verdunkelte. »Fahren Sie fort«, sagte der Imperator fast flüsternd.
    »Außerdem ist da noch Nische C. Dynsman sollte die Bombe scharfmachen, wenn sich jemand nach Nische C erkundigte.«
    »Halt«, unterbrach der Imperator den Bericht. Er sagte es zwar langsam, doch es war der deutlichste Befehl, der Sten jemals zu Ohren gekommen war. »Dann habe ich sie also umgebracht«, murmelte der Imperator vor sich hin. »Ich war es.«
    »Sir?«
    Anstelle einer Antwort zog der Imperator eine Flasche unter seinem Hocker hervor. Er nahm einen großen Schluck, schüttelte sich und reichte Sten die Flasche.
    Sten zögerte noch und blickte seinen Boss an. Wenn es überhaupt einen Weg gab, zu diesem Mann vorzudringen, ob Imperator oder nicht, dann jetzt. »Ingenieur Raschid?« sagte der Imperator. »Ja, Das bin ich. Eine meiner vielen Verkleidungen, Captain. Wenn ich mich unter die Leute mischen will.«
    Nach diesem Geständnis fügte sich für Sten plötzlich alles zusammen. »Sir, demzufolge müssen Sie das Ziel gewesen sein. Es hatte überhaupt nichts mit Godfrey Alain zu tun, auch nichts mit dem Gesandten, der sich mit ihm an Ihrer Stelle getroffen hat.«
    Der Imperator lächelte traurig.
    »Richtig. Er sollte sich als Ingenieur Raschid identifizieren. Statt an die Theke zu gehen, sollten sie Janiz nach der Nische C fragen.«
    »Janiz?« fragte Sten. »Wer ist Janiz?«
    Der Imperator winkte ab. Sten fügte seine Beweiskette Glied für Glied zusammen.
    »Na schön. Die Sache sollte also folgendermaßen vonstatten gehen. Dynsman hatte die Bombe in Nische C installiert. Sie war so konstruiert, dass die Kneipe zerstört, die Schlüsselperson jedoch lediglich betäubt werden sollte. Also Sie. Der Rest ist einfach.
    Der Krankenwagen sollte Sie sofort zu Dr. Knox bringen.«
    »Sie dachten, sie würden mich damit in ihre Gewalt bringen«, bestätigte der Imperator. »Diese blöden Idioten. Das ist alles mehr als einmal versucht worden.«
    Er wollte noch einen Schluck aus der Flasche nehmen, schüttelte jedoch den Kopf, drückte den Korken hinein und schob sie wieder unter den Hocker.
    »Manchmal kann ich mich selbst nicht leiden«, sagte er. »Kennen Sie dieses Gefühl?«
    Sten kam zu dem Schluss, dass er besser nicht darauf einging und lieber weiterdrängte. »Sir«, sagte er so vorsichtig wie möglich, »mir kommt es verdammt so vor, als hätten die Tahn mit der ganzen Sache nichts zu tun. Irgend jemand – vielleicht sogar einer Ihrer eigenen Leute – will Sie als Imperator ersetzen. Die Tahn wurden nur wegen Alain hineingezogen.«
    Er wartete auf eine Antwort, doch der Imperator schwieg und hing seinen eigenen Gedanken nach. Sten fand, dass jetzt die Zeit gekommen war, die entscheidende Frage zu stellen: »Wer war sie, Sir?«
    Der Imperator schlug seine alten, jungen Augen auf.
    »Janiz«, sagte er. »Einfach nur Janiz. Wir waren einmal ein Liebespaar. Ist schon einige Jahre her.
    Als ich das Gefühl hatte … Ist ja auch unwichtig, was ich damals fühlte! Ich hab ihr einige Geschichten aufgetischt. Was für ein toller Hecht ich sei und dass ich bald sehr reich sein würde. Und sie … sie …
    Meine Güte, mein Sohn, sie hat mir zugehört.«
    »Aber Sie waren der Imperator«, sagte Sten leise.
    Der Imperator schüttelte heftig den Kopf. »Aber nein. Ich war Ingenieur Raschid«, sagte er. »Ein Traumtänzer. Ein Lügner. Herrje, sie glaubte an mich.
    Ich ging ziemlich regelmäßig in die Stadt hinunter – so alle ein oder zwei Jahre. Ich gönnte mir die eine oder andere Beförderung, und schließlich war ich Captain

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