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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mächtige, relativ neue Gruppen mit ähnlichen Glaubensgrundsätzen. Als sie voneinander erfuhren, von fremden Organisationen mit praktisch identischer Theologie und identischen Zielen, bildete sich bald ein Kombinat, das schnell alle, außer die hartnäckigsten Mitglieder der älteren etablierten Kirche, in sich vereinigte. Ihr größter Pluspunkt lag darin, daß die Vereinigte Kirche darauf bestand, als nichtreligiöse Organisation bezeichnet zu werden. Zum ersten Mal konnte man spirituellen Zuspruch erhalten, ohne sich zu einem Gott bekennen zu müssen. Damals war das eine echte Revolution.«
    »Soweit uns das bekannt ist«, warf Truzenzuzex ein, »ist die Vereinigte Kirche immer noch darin einmalig, daß sie die einzige mehrrassige spirituelle Institution in der Galaxis ist. Auch andere Rassen sind ihr beigetreten.«
    »Ich gehöre leider nicht dazu«, sagte Flinx.
    »Stört mich nicht. Der Kirche ist das völlig gleichgültig. Sie missioniert nämlich nicht, mußt du wissen. Dazu ist sie viel zu sehr mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Natürlich würde es sie freuen, wenn du ihr beitreten würdest, du oder jeder andere, aber du wirst schon selbst die Initiative ergreifen müssen. Der Berg wird zu Mohammed gehen müssen, weil Mohammed zu Hause schon genug zu tun hat!«
    »Was?« sagte Flinx.
    »Vergiß es. Ein archaisches Sprichwort. Selbst unser materialistischer Kapitän ist Mitglied.«
    »Das habe ich schon vermutet. Glaubt er auch an Gott?«
    »Schwer zu sagen«, meinte Tse-Mallory nachdenklich. »Es ist auch nicht wichtig. Mich interessiert viel mehr, ob Gott an ihn glaubt, weil ich das Gefühl habe, daß wir Hilfe brauchen werden, und zwar jede Hilfe, die wir kriegen können, ehe diese Reise vorbei ist.«
    »Und was ist mit dem Pitarkrieg?« drängte Flinx.
    »Oh, das. Morgen, hm? Ich könnte jetzt etwas zu trinken gebrauchen. Ich habe schon lange nicht mehr eine so lange Vorlesung gehalten, seit... nun, lange eben.«
    Und wie versprochen, setzte er am nächsten Morgen bei Tee und Gebäck seine Erzählung fort. Man fängt im Weltraum schnell an sich zu langweilen. Aber seine Zuhörerschaft hatte jetzt zugenommen. Mit Ausnahme von Wolf waren jetzt alle im Salon versammelt. Wolf hatte Wache an den Instrumenten.
    »Ich bin auch mit den Einzelheiten vertraut«, warf Malaika ein, den Arm besitzergreifend um Sissiphs Hüften gelegt. »Aber ich glaube, ich würde Ihnen gern zuhören, juu ya . Ich weiß , daß meine Version nicht stimmt!« Er lachte brüllend.
    »So«, sagte Tse-Mallory und ahmte damit unbewußt ihren Gastgeber nach. »Etwa fünf T-Dekaden nach dem ersten Kontakt zwischen Terranern und Thranx wuchsen die Beziehungen zwischen den beiden Zivilisationen immer schneller. Aber beide Seiten betrachteten einander immer noch mit gewissem Argwohn. Der Kontakt zwischen den beiden religiösen Gruppen war noch in seinem Frühstadium. Die Verschmelzung damals war nur der Gedanke einiger Visionäre beider Rassen. Sie befanden sich gegenüber den ›Patrioten‹ beider Seiten noch erheblich in der Minderzahl.
    Dann kam der erste Kontakt der Terraner mit den Pitar. Jene Rasse bewohnte zwei dicht besiedelte Planeten im Orionsektor. Sie waren ein völlig unerwarteter Faktor, eine fremde Rasse, die auf nullkommaneunsechsdrei Prozent menschlich war. Wirklich eine bemerkenswerte und bisher unerreichte Übereinstimmung. Äußerlich waren sie praktisch mit der Menschheit identisch. In ihrem Aussehen kamen sie als Rasse dem terranischen Schönheitsideal sehr nahe. Die Männer waren hochgewachsen, muskulös und sahen ungewöhnlich gut aus. Die Frauen waren hundertprozentig feminin und wenigstens so attraktiv wie die Männer. Die Menschheit durchlief eine kurze hysterische Periode, in der alles, was auch nur entfernt pitarianisch wirkte, geradezu sklavisch imitiert wurde. Die Pitar selbst schienen sehr herzlich, wenn auch etwas nervös und eigensüchtig. Endlose Beteuerungen gegenseitiger Hilfe und unsterblicher Freundschaft wurden zwischen den beiden Rassen ausgetauscht.
    Die Pitar waren in wissenschaftlich-technischer Hinsicht hoch entwickelt und taten es in einigen Bereichen der Erde überraschend gleich. In der Waffentechnik beispielsweise. Die Gründe für diese offensichtliche Diskrepanz in ihrer scheinbar friedliebenden Zivilisation wurden erst später offenkundig. Leider zu spät. Sie schien auch einen überproportionalen Einfluß auf ihre gesellschaftliche Struktur zu haben.
    Die Freundschaft zwischen Menschen

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