Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
die beiden Gelehrten an.
    »Meine Herren, kommt es Ihnen nicht seltsam vor, daß Sie beide in einer Zeit, wo es so vielen Leuten schwerfällt, miteinander auszukommen, daß gerade Sie beide, die völlig unterschiedlichen Rassen angehören, sich so gut verstehen?«
    »Ich fürchte, du wirst nie Fragen stellen, die an der Bürde der Subtilität leiden, Junge.« Tse-Mallory wandte sich dem Thranx zu. »In der Vergangenheit existierten mein Freund und ich in einer ziemlich engen – man könnte sagen, intimen – Verbindung. Unsere Arbeit machte das notwendig. Und wir sind gar nicht so verschieden, wie du vielleicht glaubst.«
    »Ich erinnere mich, daß Sie einander einige Male ›Schiffsbruder‹ genannt haben.«
    »Ja? Wahrscheinlich haben wir das getan. Wir haben uns nie an die Vorstellung gewöhnt, daß andere Leute das vielleicht seltsam finden könnten. Für uns ist das ganz natürlich.«
    »Waren Sie ein Kanonier-Team?«
    »Nein«, sagte Truzenzuzex. »Wir flogen einen Aufklärer. Klein, schnell, mit einem einzigen SCCAM-Projektor ausgestattet.«
    »Und was unsere Beziehung außerhalb der Schiffsarbeit angeht, Flinx, so bin ich nicht sicher, ob Tru und ich dir eine objektive Antwort geben könnten. Unsere Persönlichkeiten scheinen einfach einander zu ergänzen. So war das immer schon. Die wechselseitige Anziehung zwischen Menschen und Thranx hat die Psychologen beider Rassen schon eine Ewigkeit lang beschäftigt, ohne daß sie eine befriedigende Erklärung gefunden hätten. Es gibt sogar Paare und Gruppen, die physisch erkranken, wenn man sie von ihrem fremdrassigen Partner trennt. Und das scheint für beide Seiten zu gelten. Eine Art geistiger Symbiose. Subjektiv fühlen wir uns einfach miteinander in höchstem Maße wohl.
    Kennst du die Ereignisse, die zur Verschmelzung geführt haben, den Pitar-Homanx-Krieg und all das?«
    »Leider nur bruchstückweise. Ich habe nie eine regelmäßige Schulbildung genossen.«
    »Hm, was meinst du, Tru?«
    »Erzähl du es dem Jungen. Ich bin sicher, daß ihm die menschliche Version der Geschichte leichter begreiflich ist.«
    »Also gut. Menschen und Thranx haben einander eine vergleichsweise kurze Zeit gekannt. Heute fällt es einem schwer, das zu glauben, aber so ist es. Vor wenig mehr als zwei T-Jahrhunderten erfolgte der erste Kontakt zwischen Forschungsschiffen beider Rassen. Damals hatte die Menschheit schon seit einigen T-Jahrhunderten Weltraumforschung betrieben, und in dieser Zeit hatte der Mensch auch bei seinen Forschungs- und Kolonisierungsbemühungen viele andere fremde Lebensformen kennengelernt. Intelligente und andere. Das galt ebenso für die Thranx, die sogar noch länger als die Menschheit Weltraumforschung betrieben hatten.
    Es gab von Anfang an eine undefinierbare Zuneigung zwischen den beiden Rassen. Die positiven Reaktionen auf beiden Seiten gewannen sofort dasÜbergewicht über die erwarteten Vorurteile und Aversionen.«
    »Wie sie auch auf den Thranx-Planeten existierten«, warf Truzenzuzex ein.
    »Ich dachte, ich sollte erzählen?«
    »Ich bitte um Nachsicht, o Allmächtiger!«
    Tse-Mallory grinste und fuhr fort. »Die Thranx waren so fremdartig wie jede andere Rasse, der der Mensch je begegnet war. Hundertprozentig insektoid, mit harter Schale, offenem Kreislauf, Facettenaugen, starren unflexiblen Gelenken – und acht Gliedmaßen, und Eier legten sie auch. Wie es ein Reporter jener Zeit ausdrückte: ›Total und herrlich fremd‹.«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, hatten deine Rassegenossen damals auch ein paar Eier gelegt«, mischte sich der Philosoph erneut ein. Tse-Mallory brachte ihn mit einem verzweifelten Blick zum Schweigen.
    »Der Erfahrung nach hätte man erwarten müssen, daß die Menschen auf die Entdeckung einer Rasse riesiger, mit Verstand begabter Insekten feindselig oder zumindest paranoid reagierten. So war es zumindest bei einer ganzen Anzahl früherer Kontakte geschehen. Und die Menschheit hatte kleinere und viel primitivere Vettern der Thranx seit Jahrtausenden auf ihrem Heimatplaneten bekämpft. Tatsächlich, ob du es nun glaubst oder nicht, hatte das Wort ›Insekt‹ ursprünglich einen sehr negativen Klang.
    Aber inzwischen hatte die Menschheit gelernt, daß sie auch mit Wesen in Frieden und Harmonie leben mußte, deren Aussehen sie vielleicht abstoßend fand. Das Wissen, daß viele dieser Wesen die Menschen ebenso abstoßend fanden, wie das umgekehrt der Fall war, half dabei gar nichts.« Er blickte erwartungsvoll zu

Weitere Kostenlose Bücher