Das Tar-Aiym Krang
eigene Reaktion war mild und gelassen, daer im Geist des Mädchens Unsicherheit/Ärger/Verwirrung fühlte.
»Er ist ein Reptil und in keiner Weise mit...«
»Reptil! Wurm! Welchen Unterschied macht das schon?« Wieder schmollte sie. »Und Maxi läßt mich nicht einmal zusehen , während er mit diesen lieben Koordinaten und dem Zeugs spielt. Er sagt, ich ›lenke ihn ab‹. Kann sich das jemand vorstellen? Ihn ablenken? «
»Das kann ich mir auch nicht vorstellen, warum du das solltest, meine Liebe«, murmelte Atha, ohne von ihrem Spiel aufzublicken. Unter normalen Umständen wäre Sissiph wahrscheinlich nicht darauf eingegangen. In Drallar hatte sie mehr als reichlich Gelegenheit gehabt, Athas Sarkasmus von sich abprallen zu lassen. Aber der lange Flug und ihre augenblickliche Enttäuschung wirkten zusammen. Sie drehte sich um. Ihre Stimme klang plötzlich gespannt.
»Soll das eine witzige Bemerkung sein?«
Atha blickte immer noch nicht von ihrem Spiel auf. Zweifellos erwartete sie, daß Sissiph die Worte, wie sie das gewöhnlich tat, einfach ignorierte und den Raum würdevoll verließ. Statt dessen entgegnete sie lapidar:
»Nein, die Wahrheit, Liebste.«
»Und Ihr Mundwerk ist etwas zu lose«, ereiferte sich Sissiph und stieß mit dem Knie gegen den Tisch. Da es sich um einen tragbaren Tisch handelte, der nicht mit dem Schiff verschraubt war, kippte er um. Kleine Metallgegenstände und Plastikkarten segelten in allen Richtungen davon.
Atha schloß langsam die Augen, ohne sich zu bewegen, und öffnete sie dann ebenso langsam wieder. Dann wandte sie sich zur Seite und starrte das Mädchen an. Ihre Augen waren in Kniehöhe von Sissiph.
»Ich glaube, Süße, wenn wir diese Unterhaltung fortsetzen wollen, sollten wir das auf gleicher Ebene tun.«
Ihr Arm schoß vor und traf die überraschte Sissiph in den Kniekehlen. Sie stieß einen überraschten Schrei aus und setzte sich unsanft auf den Boden.
Von diesem Augenblick an schienen ihre Körper förmlich ineinander zu verschmelzen, und zwar so unentwirrbar, daß es Flinx schwerfiel, sie auseinanderzuhalten. Ihre Gedanken waren nicht zu entziffern. Das war keine wissenschaftliche Kampfführung.
Tse-Mallory unternahm den lobenswerten, wenn auch unsinnigen Versuch, den Streit zu schlichten, was ihm freilich nur eine Kratzwunde an der Wange eintrug. In diesem Augenblick erschien Malaika, den Flinx hastig herbeigerufen hatte, unter der Tür. Er nahm die ganze Szene mit einem einzigen Blick in sich auf.
»Was, im Namen aller sieben Höllen, geht hier vor?«
Selbst seine vertraute Stimme zeitigte keine Wirkung an den beiden Kombattantinnen, die jetzt so in ihre Auseinandersetzung vertieft waren, daß kein Sterblicher sie mehr trennen konnte Der Händler trat vor und versuchte es dennoch. Nicht nur einmal, sondern mehrmals. Es war gerade, als versuchte man einen Wirbelwind mit der Hand festzuhalten. Frustriert gab er schließlich auf.
Je länger man in den unteren Etagen von Drallar lebt, desto größer das Wissen um die elementaren Grundlagen der menschlichen Psychologie. So sagte Flinx mit lauter, aber gleichmäßiger Stimme, bemüht, ein hohes Maß an Abscheu in seine Stimme zu legen: »Herrje, wenn ihr beiden nur wüßtet, wie komisch ihr ausseht!«
Sofort herrschte Frieden im Raum. Die Wolke aus Haaren, Zähnen, Nägeln und zerfetzten Kleidern kam plötzlich zum Stillstand und löste sich in zwei einzelne Frauenkörper auf. Beide starrten ausdruckslos zuerst links und dann einander an.
»Danke, kijana . Ich hatte schon gedacht, daß du dich nützlich machen würdest, aber deine Talente sind offenbar grenzenlos.« Malaika beugte sich vorund packte die Mädchen bei den Überresten ihrer Kleidung und hob sie hoch wie man zwei Katzen hochhebt. Die beiden funkelten einander stumm an und schienen gute Lust zu haben, wieder von vorne anzufangen. Als er das erkannte, schüttelte er sie so heftig, daß ihre Zähne klapperten und sie die Schuhe verloren.
»Wir sind jetzt auf einer Milliarden-Credits-Jagd in selten besuchtem Gebiet, aber Jagd auf etwas, wofür mir jede andere Gesellschaft in der Galaxis mit Freuden die Kehle durchschneiden würde, und ihr zwei mwanamkewivu , Schwachköpfe, Idioten, könnt nicht einmal einen Monat lang in Frieden leben!« Er schüttelte sie erneut, wenn auch diesmal nicht so wütend. Keine von beiden schien jetzt mehr in Stimmung für eine Fortsetzung der Prügelei zu sein. »Wenn das noch einmal passiert, und ich warne euch, nur ein
Weitere Kostenlose Bücher