Das Tartarus-Orakel
den staubigen Fahrweg entlang. Am Ende der langen Piste, weitab von der Straße, stießen sie auf ein beschauliches, am Fuße eines niedrigen Hügels gelegenes Farmhaus, neben dem sich ein Windrad langsam drehte.
Ein Mann in Jeans und T-Shirt, dessen linker Metallarm in der Sonne funkelte, stand auf der vorderen Veranda und musterte den nahenden Geländewagen.
Jack West jr.
Lily sprang aus dem Wagen und stürzte in Wests Arme.
»Du hast mich gefunden«, sagte er. »Hat auch lange genug gedauert.«
»Wo bist du gewesen?«, fragte Lily. »Was waren das für Sachen, die du einen Monat lang unter Dach und Fach bringen musstest?«
West grinste. »Warum kommst du nicht mit und siehst es dir an?«
Er führte sie hinter das Farmhaus, in eine alte, längst aufgelassene Mine, die am Fuß des niedrigen, sandigen Hügels verborgen war.
»Ich werde später einen Erdrutsch auslösen, um den Eingang zu dieser Mine zu tarnen, so wie Imhotep III. bei den Hängenden Gärten«, sagte er, als sie hingingen. »Damit niemand jemals erfahren wird, dass dort eine Mine ist und was sie enthält.«
Nachdem sie rund hundert Meter weit in die Mine vorgedrungen waren, kamen sie zu einer breiten Kammer, und in deren Mitte stand …
… der goldene Schlussstein.
Drei Meter hoch, golden gleißend und absolut prachtvoll.
»Pooh Bear und Stretch haben mir geholfen, ihn hierher zu bringen. Oh, und Sky Monster ebenfalls«, sagte West. »Außerdem haben sie mir dabei geholfen, ein paar andere Sachen einzusammeln, auf die wir im Laufe unseres Abenteuers gestoßen sind. Wizard, ich dachte mir, du würdest das eine oder andere vielleicht ganz gern behalten wollen.«
In einem Halbkreis um den Schlussstein waren noch etliche andere alte Gegenstände aufgebaut, große Gegenstände.
Der Spiegel aus dem Leuchtturm von Alexandria.
Die Säule des Mausoleums von Halikarnassos.
Beides zuletzt in Tunesien gesehen, in Hamilkars Zuflucht.
»Den Kopf des Kolosses von Rhodos hast du nicht?«, fragte Wizard scherzhaft.
»Ich hatte vor, mich in ein paar Monaten drum zu kümmern. Wenn du dabei sein willst«, sagte West, »ich könnte Hilfe gebrauchen. Ach, und Zoe …«
»Ja, Jack …«
»Ich dachte mir, du hättest vielleicht gern eine Blume, als Zeichen meines Dankes für deinen Einsatz in den letzten zehn Jahren.« Mit elegantem Schwung zog er etwas hinter dem Rücken hervor und hielt es ihr hin.
Es war eine Rose, irgendeine weiße Rosenart, aber ungewöhnlich schön.
Zoe bekam große Augen. »Wo hast du die gefunden -?«
»In so einem Garten, den ich mal gesehen habe«, erwiderte West. »Den gibt es aber leider nicht mehr. Aber diese Rosensorte ist ziemlich widerstandsfähig und gedeiht sogar in meinem Vorgarten. Meiner Ansicht nach wird das mal ein prima Rosenbusch. Kommt mit, es ist heiß. Gehen wir lieber rein und trinken was.«
Und so verließen sie die aufgelassene Mine und kehrten zum Farmhaus zurück, und an ihren Schuhen und Stiefeln haftete das ungewöhnliche, orangerote Erdreich.
Es war in der Tat eine einzigartige Erde, reich an Eisen und Nickel, ein Erdreich, das es nur hier gab, in der Großen Sandwüste im nordwestlichen Zipfel der nun mehr mächtigsten Nation auf Erden – wenn es nur jemand wüsste.
Australien.
Dank
Zuallererst bin ich für das wunderbare Sachbuch Secret Chambers dankbar, das der Ägyptologe Robert Bauval geschrieben hat. Er war der Mann, der herausfand, dass die Pyramiden in Giseh eine Nachbildung des Sternbilds Orion darstellen.
Durch die Lektüre von Secret Chambers erfuhr ich, dass sich auf der großen Pyramide von Giseh tatsächlich ein goldener Schlussstein befand. Für einen Autor ist es einfach wunderbar, wenn er auf etwas derart Großes und Tolles stößt, auf das er seine ganze Erzählung aufbauen kann. Als ich den Hinweis auf den goldenen Schlussstein las, sprang ich auf und tanzte in meinem Wohnzimmer herum.
Ich werde oft gefragt: »Woher nimmst du deine Ideen?« Und das ist die Antwort: Ich lese jede Menge Sachbücher. Wenn man genug liest, findet man solche Schätze. Dieses Buch, das sich mit der dunkleren Seite des alten Ägypten befasst und interessante Abschnitte über die Welt des Thoth und der Sphinx enthält, kann ich nur jedem empfehlen, der sich für Sitten, Brauchtum und Religion der alten Ägypter begeistert.
An der Heimatfront war es wie immer meine Frau Natalie, die mich jederzeit unterstützte und ermutigte – sie las eine Fassung um die andere, entband mich von allen
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