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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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„Ich muss aufmachen, bin aber sofort zurück.” Panisch sprang er auf und rannte zur Tür. Er riss sie auf und winkte die Sanitäter verzweifelt herein.
    Seine Qual vergrößerte sich noch, als er die Ärzte dabei beob achtete, wie sie Francesca untersuchten und sich gegenseitig me dizinische Fachbegriffe zuwarfen, von denen er nur die Hälfte verstand. Als sie sie auf eine Trage legten und mit ihr das Haus verließen, wusste Clay, dass er sie nicht aus den Augen lassen durfte. Nie wieder.
    „Bitte, ich möchte mitfahren”, bat er.
    „Das geht leider nicht, Sir, dafür ist nicht genug Platz.”
    „Wohin bringen Sie sie?”
    „Ins Mercy Hospital. Fahren Sie uns einfach nach.”
    Clay rannte ins Haus zurück und schnappte sich Jacke und Hausschlüssel. Er wollte eben die Tür hinter sich zuziehen, als ihm einfiel, dass er keine Schuhe anhatte.
    „Oh, nein!” stöhnte er und rannte zurück ins Schlafzimmer, wo
    er sich mit zitternden Händen seine Stiefel anzog. Gleich darauf fiel ihm ein, dass es nicht schaden konnte, Verstärkung anzufordern.
    Er schnappte sich das Telefon und wählte. Als sein Vater ab nahm, befürchtete er, vor Aufregung kein vernünftiges Wort he rauszubringen.
    „LeGrand.”
    „Hallo, Dad, ich bin’s, Clay.”
    „Oh, hallo. Na, habt ihr heute bei dem Mistwetter schon ein bisschen früher Feierabend gemacht? Hast du nicht Lust, zum Essen rüberzukommen? Deine Mom hat einen Rostbraten im Ofen, den magst du doch so gern.”
    „Hör zu, Dad, ich will, dass ihr beide so schnell wie möglich ins Mercy Hospital kommt.”
    Winston LeGrand bekam einen Schreck. „Was ist los ? Ist et was passiert?”
    „Francesca … sie ist zurück. Als ich vorhin nach Hause kam, schlief sie in meinem Bett. Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Ich musste den Notarzt rufen. Der Krankenwagen ist gerade weg, und ich bin schon unterwegs ins Krankenhaus.”
    Einen Moment herrschte am anderen Ende sprachlose Stille. „Heilige Mutter Gottes …wir sind gleich da”, brachte Winston schließlich mühsam heraus.
    Clay wollte gerade den Hörer auflegen, als ihm noch ein Ge danke durch den Kopf schoss. Er wählte eine zweite Nummer. Er hatte sie schon so oft gewählt, dass er sie auswendig kannte. Nur dass er sie diesmal eher aus Selbstschutz als aus irgendeiner ande ren Überlegung heraus wählte. Er schaute nervös auf seine Armbanduhr, während er darauf wartete, dass jemand den Hörer ab nahm. Seit Abfahrt des Krankenwagens waren bereits vier Minuten verstrichen. Er wollte schon auflegen, als sich eine männliche Stimme meldete.
    „Drittes Revier, Dawson am Apparat.”
    Clay umklammerte den Hörer ein bisschen fester. „Detective Dawson, hier ist Clay LeGrand. Wenn Sie die Akte mit dem Fall meiner Frau schließen wollen, schlage ich vor, dass Sie direkt ins Mercy Hospital fahren.”
    Avery Dawson richtete sich vor seinem Schreibtisch auf. „Was soll das heißen?” fragte er.
    Plötzlich kochte in Clay die jahrelang angestaute Wut über, so dass er ohne auf Dawsons Frage einzugehen fortfuhr: „Und von unterwegs sollten Sie alle verdammten Fernsehstationen und Reporter anrufen, die versucht haben, mir in den letzten zwei Jahren das Leben zur Hölle zu machen.”
    „Ist das ein Geständnis?” schnauzte Avery zurück.
    „Nennen Sie es, wie Sie wollen”, gab Clay zurück.
    „Ich bin in zehn Minuten da”, sagte Avery.
    Clay warf den Hörer auf die Gabel und rannte zur Tür.
    „Will er wirklich ein Geständnis ablegen?” fragte Ramsey.
    Dawson schaute erst auf seinen Partner und dann wieder auf die Straße. Bei diesem Sauwetter so schnell zu fahren, war äußerst riskant, aber er befürchtete, Clay LeGrand könnte es sich wo möglich wieder anders überlegen.
    „Er sagte, ich könne es so nennen”, brummte Dawson und bremste schnell ab, als der Wagen vor ihm plötzlich ins Schleudern kam und auf die Leitplanken zusteuerte.
    „Verflucht, das war ganz schön knapp”, brummte Ramsey und schnallte seinen Sicherheitsgurt enger.
    Dawson, der inzwischen überholt hatte, warf einen Blick in den Rückspiegel. „Sieht aus, als ob sie einen Abschleppwagen brauchen. Sag in der Zentrale Bescheid.”
    Ramsey nickte. Das blinkende Blaulicht auf dem Dach be leuchtete Dawsons angespanntes Gesicht. Das Verschwinden von Francesca LeGrand hatte ihm mächtig zu schaffen gemacht. Er wollte einfach nicht akzeptieren, dass ein Mensch einfach so spurlos verschwand. Aber obwohl sie monatelang verbissen ermittelt hatten,

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